05.12.2025, 13:19 Uhr
Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September wegen steigender Konsumausgaben und Investitionen um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu. Das ist etwas mehr als erwartet. Im Vorquartal hatte es lediglich zu einem...
Noch vergangene Woche hatte der deutsche Arzneimittelhersteller Stada ein IPO angekündigt. Nun melden die Eigentümer den Verkauf an den Finanzinvestor Capvest.
Der Finanzinvestor Capvest übernimmt die Mehrheit am deutschen Arzneimittelhersteller Stada. Das teilten die wichtigsten Aktionäre, die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven, mit. Nach Abschluss der Transaktion wollen beide Investoren eine Minderheitsbeteiligung an Stada behalten.
Finanzielle Details wurden nicht bekannt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Montag berichtet, der Kaufpreis belaufe sich einschliesslich Schulden auf rund zehn Milliarden Euro.
Bain-Partner Michael Siefke kommentierte: «Der erfolgreiche Exit belegt das Wachstumspotenzial des Unternehmens und das grosse Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.»
Bain Capital und Cinven hatten den Arzneimittelhersteller aus Bad Vilbel bei Frankfurt vor acht Jahren für 5,3 Milliarden Euro gekauft und von der Börse genommen. Seitdem hat Stada seinen Umsatz auf über vier Milliarden Euro gesteigert, eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von neun Prozent erzielt und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) mehr als verdoppelt.
Stada, bekannt für Marken wie Grippostad und Ladival-Sonnenmilch, galt bisher als Börsenaspirant. «Wir bereiten einen Börsengang im Herbst vor, sofern die Rahmenbedingungen stimmen», hatte Stada-Chef Peter Goldschmidt erst in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview angekündigt. Das Umfeld an den Finanzmärkten sei stabiler als im Frühjahr. Damit wäre Stada wohl einer der grössten Börsengänge in Europa in diesem Jahr und mindestens ein Kandidat für den MDax gewesen.
Die Stada-Eigentümer suchten schon länger den Ausstieg, die Gespräche verliefen aber zuletzt zäh. Stada wollte schon im April an die Börse. Die Pläne wurden vertagt, da die Aktienkurse infolge der Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trump stark schwankten.
Stada war schon in den vergangenen Jahren auch dank einer Serie von Übernahmen gewachsen, hat dabei aber rund 5,7 Milliarden Euro Schulden angehäuft. Um für Investoren attraktiver zu werden, hatte das Unternehmen sein Russlandgeschäft abgespalten – es galt als Belastung für die Verkaufspläne.
Die erneute Absage eines Börsengangs zeigt, dass es Private-Equity-Firmen weiterhin schwerfällt, am Aktienmarkt angemessene Preise für ihre Portfoliofirmen zu erzielen. Dabei ist die Branche auf die Börse als Möglichkeit zum Ausstieg angewiesen.
Dass die Stimmung in dem Bereich gedrückt ist, zeigt auch das IPO-Barometer, das die Beratungsgesellschaft EY regelmässig veröffentlicht. Demnach sank die Zahl der Börsengänge in Europa im ersten Halbjahr um 24 Prozent auf 51. Das Emissionsvolumen erreichte in diesen sechs Monaten nur noch 5,9 Milliarden Dollar, verglichen mit fast 15 Milliarden im Vorjahr.