Stabilitätsrat will schärfere Regeln für Fonds und Schattenbanken

Der Corona-Crash hat die Märkte aus der Balance geworfen. Das Financial Stability Board sieht Handlungsbedarf. (Bild: Shutterstock.com/HappyAprilBoy)
Der Corona-Crash hat die Märkte aus der Balance geworfen. Das Financial Stability Board sieht Handlungsbedarf. (Bild: Shutterstock.com/HappyAprilBoy)

Aufsichtsbehörden weltweit wollen nach den Finanzmarktturbulenzen in der Corona-Krise die Regeln für Fonds und Schattenbanken verschärfen. Grossanleger hätten den Corona-Crash im März verstärkt, schreibt der Internationale Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board, FSB).

17.11.2020, 11:17 Uhr

Redaktion: hf

Erste Vorschläge für eine stärkere Regulierung will die Organisation, die das globale Finanzsystem überwacht und Empfehlungen ausspricht, im nächsten Jahr vorlegen. Damit will sie zunächst Geldmarktfonds widerstandsfähiger machen. Im Jahr 2022 sollen neue Regeln für andere Teile der Finanzwirtschaft abseits der klassischen Banken folgen.

Nach Ansicht des Rats hätte die Corona-Krise in diesem Jahr deutlich schlimmer auf die Finanzmärkte durchgeschlagen, wenn wichtige Notenbanken nicht mit unterstützenden Massnahmen im bisher ungekannten Ausmass eingeschritten wären. "Es ist klar, dass wir etwas unternehmen müssen, um diese Probleme anzugehen", zitiert cash.ch den Vorsitzendern des FSB, Randal Quarles. Das Finanzsystem bleibe verletzlich, weil die Strukturen und Mechanismen, die die Turbulenzen verstärkt hätten, weiter existierten, schreibt der in einem Bericht an die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.

Das FSB hat Finanzunternehmen abseits der Banken lange mit Argwohn beobachtet. Diese verwalten inzwischen Vermögenswerte im Umfang von 53 Bio. US-Dollar.

Der Finanzstabilitätsrat soll Schwachstellen des internationalen Finanzsystems identifizieren, Vorschläge zu deren Beseitigung unterbreiten und die Umsetzung überwachen. Mitglieder im FSB sind Notenbanken, Finanzministerien und Aufsichtsbehörden der führenden Wirtschaftsnationen (G20) sowie aus Hongkong, den Niederlanden, Spanien, Singapur und der Schweiz.

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