23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Saxo Bank erwartet für das zweite Quartal 2010 zwar weiterhin
ein solides Wachstum der Aktienmärkte, geht jedoch von einer nachlassenden
Dynamik aus. Die im Januar gestellte Prognose zur Entwicklung der
Aktienmärkte im zweiten Quartal wird nach unten korrigiert. Die Saxo-Strategen
raten den Anlegern zu grösserer Vorsicht bei der Auswahl ihrer Anlagen.
Fundamentaldaten auf breiter Ebene hin. Wenngleich diese Entwicklung noch nicht
dramatisch ist, so sehen die Experten darin Vorzeichen für eine Abschwächung des Wirtschafts-wachstums bis Jahresende. Zum einen laufen dann Konjunkturprogramme
aus. Zum anderen werden die anstehenden Verlängerungen von Hypotheken- und
Gewerbeimmobilien-Finanzierungen in den USA die Märkte zunehmend nervös machen.
Angesichts dieser verhaltenen Aussichten erwarten die Saxo-Analysten von den
Notenbanken der USA, Europas und Japans weiterhin keine Zinsanhebungen.
Wachstum vor allem dank Konjunkturprogrammen
David Karsbol, Chefökonom der Saxo Bank, kommentiert: "Unsere zu Jahresbeginn
gemachten, verhaltenen Vorhersagen bestätigen sich. Die verbesserte Stimmung an
den Finanzmärkten sowie unter den Verbrauchern ist noch nicht nachhaltig.
Schliesslich ist die Erholung der Weltwirtschaft nur ein Teil der Wahrheit. Der
andere Teil ist und bleibt die Tatsache, dass ein grosser Teil des Wachstums auf
Staatsausgaben und Konjunkturprogramme zurückgeht. Auch für das zweite Quartal
erwarten wir weiteres Wachstum, das aber auf Faktoren beruht, die sich gegen
Ende des Jahres negativ auswirken könnten."
Währungsunterschiede
nehmen zu
Generell sehen die Experten der Saxo Bank für die nächsten 12 bis 24 Monate
eher Deflations- bzw. Disinflationstendenzen. Dies schlägt sich auch in der
Zinspolitik der Notenbanken nieder. Die ersten Massnahmen zur
Geldmengenreduktion der US-Notenbank erwarten die Saxo-Experten wenn überhaupt
nicht vor Ende des dritten Quartals, eine Zinserhöhung wird erst zwischen dem
2. Quartal 2011 und dem 2. Quartal 2012 erwartet. Auch für den
Overnight-Call-Zinssatz der Bank of Japan erwartet Saxo keine Steigerung
(aktuell 0,1%). Es scheint, als werde die japanische Notenbank sich dem Druck
des Finanzministeriums beugen. Für die Eurozone prognostizieren die
Saxo-Experten einen unveränderten Refinanzierungssatz von 1% zumindest noch bis
zum ersten Quartal 2011. Die Europäische Zentralbank wird genug Liquidität zur
Verfügung stellen, um den Satz für Übernachtgeschäfte unter 0,5% zu halten. Die
britische Notenbank wird nach Ansicht der Saxo Bank den Leitzins mindestens bis
zum ersten Quartal 2011 bei 0,5% belassen und ihre Politik des billigen Geldes
fortsetzen. Was die Devisenmärkte betrifft, so werden die beiden Pole starker
Australischer Dollar auf der einen und schwaches Britisches Pfund auf der
anderen Seite noch deutlicher auseinander driften. Eine Frage bleibt, ob die
Rallye des US-Dollar wieder aufflammt und der Euro weiter abrutscht.
Weltweit unterschiedliche Wachstumsimpulse
Die niedrigen Zinsen werden generell für eine Belebung vor allem der
Wohnimmobilienmärkte sorgen, die sich in vielen Ländern bereits erholt haben und
mancherorts wieder zu neuen Höhen finden werden. Dies gilt nicht für die USA, wo
der Wohnimmobilienmarkt sich nach wie vor schwach zeigt. Lageraufstockung und
andere Impulse werden jedoch für ein Wachstum der US-Wirtschaft von 2,4% im
zweiten Quartal sorgen. Die Volkswirtschaften der Eurozone sowie
Grossbritanniens werden ebenfalls weiter wachsen wenn auch schwach. In Asien
versucht Japan derzeit, einen Ausweg aus der Schuldenlast zu finden, die durch
die Deflation immer schwerer wiegt und eine wirkliche Erholung der Wirtschaft
verhindert. Sehr kurzfristig sehen die Saxo-Experten aber die Möglichkeit, dass
Staatshilfen hier Abhilfe schaffen.
Goldpreis steigt mit kurzfristigen
Dellen
Nach wie vor bleiben die Saxo-Analysten bei ihrer Vorhersage, dass die
Aktienmärkte in der ersten Jahreshälfte zulegen, im zweiten Halbjahr jedoch
schwächer tendieren werden. Allerdings haben die Experten ihre Erwartungen nach
unten korrigiert, da die makroökonomischen Daten eine eher schleppende
Entwicklung zeigen und auch die Berichtssaison keine weiteren positiven
Überraschungen bereithalten wird. Für die meisten Rohstoffe begann das Jahr
ähnlich: Getrieben von einem starken Jahresausklang 2009 legten sie einen
Blitzstart hin. Die Saxo-Analysten sind zwar von einem langfristig steigenden
Goldpreis überzeugt, sehen aber kurzfristig noch günstigere Ankaufspreise als
die aktuell rund 1.12 US-Dollar.
Den ganzen Outlook der Saxo Bank für das 2. Quartal finden Sie hier. (cl)