Sparprogramme könnten Negativspirale auslösen

30.07.2010, 15:02 Uhr

In vielen Ländern laufen die Debatten um mögliche massive Sparmassnahmen und den Stopp der Konjunkturprogramme. Für James Montier, Mitglied des Asset Allocation Teams von GMO, ist die momentane Entwicklung besorgniserregend.




James Montier,
Mitglied des Asset Allocation Teams von GMO

In seinem neusten White Paper warnt James Montier vor der immer grösser werdenden Gruppe an "Austerians", die für rigorose Sparprogramme der Regierungen plädieren. Montier zweifelt am richtigen Timing der massiven Sparmassnahmen. Es bestehe die Gefahr einer Negativspirale: Privathaushalte würden vermehrt sparen, dadurch wird weniger konsumiert und dementsprechend zurückhaltend werden die Firmen bei Investitionen sein, da ihre Produkte aufgrund der allgemeinen Sparwut weniger Absatz finden. Die momentan ohnehin anfälligen Volkswirtschaften würden kurzfristig unter Deflationsdruck kommen. "Das ist das letzte, was eine überschuldete Volkswirtschaft braucht – insbesondere jene, die sich sowieso schon am Rande zur Deflation bewegen", sagt Montier. Letztlich dürfte aber auch dieses Deflationsszenario langfristig zu Inflation führen.

Wie sollen Anleger bei solchen Aussichten ihr Portfolio ausrichten? Montier setzt auf Obligationen mit nomineller Duration, obwohl GMO eigentlich die Anlageklasse in ihrem 7-Jahre-Ausblick als höchst unattraktiv betrachtet. "Zwar bin ich als Value-Investor nicht glücklich, in fair bewertete Assets zu investieren, doch Bonds bieten uns momentan eine günstige Absicherung gegen kurzfristige Deflationsrisiken", erklärt Montier. Fair bewertet seien momentan beispielsweise australische und neuseeländische Staatsanleihen. (ng)

Den ganzen Kommentar von James Montier auf Englisch finden Sie unter diesem Link als PDF-Datei.

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