Werbung

Small Caps in den USA an der Spitze

01.09.2008, 14:51 Uhr

Der amerikanische Aktienmarkt ist seit Jahren mit der Frage konfrontiert: Large Caps vs Small Caps. „Derzeit schneiden kleinere US-Unternehmen, die sogenannten Small Caps besser ab als amerikanische Large Caps", sagt Richard Wilson, Fondsmanager für US-Aktien bei Threadneedle.

In den letzten 3 Monaten übertraf der Russel 2000 Index, in welchem die Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung vertreten sind, den S&P Composite 1500 Index um 8,74 Prozent zum Stichtag 27. August 2008. Während der Russell 2000 um 1,6 Prozentpunkte zulegte, verlor der Large Caps Index im gleichen Zeitraum um 7,14 Prozentpunkte.

„Auf den ersten Blick erscheint diese Outperformance der Small Caps zumindest ungewöhnlich, da ihre Kursentwicklung normalerweise eng an den Konjunkturverlauf in den USA gekoppelt ist", kommentiert Richard Wilson. Die amerikanische Konjunktur steht weiterhin ganz klar unter Druck. Aufgrund der aktuellen Kreditkrise ist es für kleine Unternehmen sehr viel schwieriger, Fremdmittel für weiteres Wachstum zu beschaffen. Auch die Aufnahme von Kapital in den Finanzmärkten ist inzwischen schwieriger geworden.

Stimmungsumschwung zugunsten der Small-Caps

„Amerikanische, aber weltweit tätige Unternehmen weisen profitieren vom kräftigen Exportwachstum und weisen gesunde Bilanzen und solide Cashflows auf. Aufgrund ihrer globalen Ausrichtung können die US die Dollar-Schwäche nutzen und an der anhaltenden Nachfrage aus den Schwellenländern partizipieren", analysiert Richard Wilson. Seitdem der US-Dollar sich gegenüber anderen wichtigen Währungen wieder behauptet, hat sich dieses Bild gewandelt: Die Stimmung ist umgeschlagen zugunsten kleinerer Unternehmen, die weniger von Auslandserträgen abhängen.

Richard Wilson erläutert, dass Energieunternehmen einen erheblichen Anteil am S&P 500 Index ausmachen: „Fallende Ölpreise haben in den vergangenen Wochen zu deutlichen Kurskorrekturen in diesem Sektor geführt." Eine noch stärkere Gewichtung als die Energiewerte haben die Finanzwerte im S&P 500 Index. Deshalb profitiert der Russel 2000 Index vom Stimmungsaufschwung, der einsetzte, nachdem die amerikanische Wertpapierbehörde (SEC) die Regeln für Leerverkäufe verschärfte. Klar profitiert haben auch hier einige Small-Cap-Finanzunternehmen – diese haben weitaus besser abgeschnitten als viele führende US-Banken, deren Aktienkurse in diesem Jahr kräftig gepurzelt sind.

Starker US-Dollar belastet Exporte großer US-Unternehmen

„Generell konnten wir in den vergangenen Monaten eine verstärkte konjunkturelle Abkühlung in den Volkswirtschaften außerhalb der USA beobachten," kommentiert Wilson. Für die großen US-amerikanischen Exporteure wird sich dies voraussichtlich belastend auswirken. Gleichzeitig dürfte die jüngste Stärkung des US-Dollar ebenfalls die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Ausfuhren beeinträchtigen. Kleinere Unternehmen hängen stärker von der Binnenwirtschaft ab, da sie ihre Erträge überwiegend mit Kunden in den USA erzielen.

„In Anbetracht der voraussichtlichen weiteren Konjunkturabschwächung in den USA ist jedoch zweifelhaft, wie lange die jüngste Outperformance von Nebenwerten anhalten wird. Nichtsdestotrotz ergeben sich in den Portfolios unserer Fonds immer wieder neue attraktive Wachstumschancen in diesem Marktsegment", resümiert Richard Wilson.

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen eine bestmögliche Nutzung zu ermöglichen. Mit der Annahme der Cookies bestätigen Sie, dass Sie ein professioneller Anleger mit Sitz in der Schweiz sind.> Datenschutzerklärung