26.11.2024, 10:19 Uhr
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SIX und die Deutsche Börse AG erwerben von Dow Jones & Company für 132,1 Mio. EUR den Anteil am Indexanbieter STOXX Ltd. und werden damit alleinige Anteilseigner. Zusätzlich zahlt STOXX 74 Mio. EUR an Dow Jones & Company für geistige Eigentumsrechte.
Die Deutsche Börse AG und SIX Group haben verbindliche Verträge unterzeichnet, wonach sie alleinige Betreiber des Schweizer Indexanbieters STOXX Ltd. werden. Dafür erbringen sie eine Gegenleistung in Höhe von insgesamt 206,1 Mio. EUR in bar. Diese Summe setzt sich zusammen aus 132,1 Mio. EUR Kaufpreis für die 1/3-Beteiligung von Dow Jones & Company an STOXX und 74 Mio. EUR für den Erwerb von geistigen Eigentumsrechten durch STOXX. Dow Jones & Company hat die Möglichkeit, eine zusätzliche erfolgsbezogene Vergütung in Höhe von bis zu 29 Mio. EUR zu erhalten. Eine derartige Zahlung würde Mitte 2011 erfolgen. Die Vergütung wird anteilsmäßig von Deutsche Börse und SIX Group getragen.
Übernahme im ersten Quartal 2010
Derzeit halten die Deutsche Börse, SIX Group und Dow Jones & Company jeweils 33,33 Prozent an STOXX. Nach Abschluss der Transaktion wird die Deutsche Börse durch den Besitz von 50 Prozent zuzüglich einer Aktie STOXX kontrollieren; SIX Group wird 50 Prozent abzüglich einer Aktie halten. Die Deutsche Börse wird STOXX voll konsolidieren.
Die Transaktion bedarf noch der Genehmigung durch das Bundeskartellamt sowie weiterer, üblicher Vollzugsbedingungen und soll spätestens im ersten Quartal 2010 abgeschlossen werden. Die Deutsche Börse plant, zur Finanzierung der Transaktion Eigenkapital einzusetzen, wobei die Eigenkapitalfinanzierung vorzugsweise aus einbehaltenen Gewinnen erfolgen soll.
Indexgeschäft weiter ausbauen und DAX und SMI ergänzen
Nach dem Ausscheiden von Dow Jones & Company hat STOXX die Möglichkeit, eine globale Indexfamilie aufzubauen und das Indexgeschäft zu diversifizieren. Die hohe Innovationskraft von STOXX, die exzellente Marke und die hohe Qualität der Indizes bilden dabei die Grundlage für die weitere Expansion. Die Übernahme erlaubt Deutsche Börse und SIX Group, ihre Position im internationalen Indexgeschäft weiter auszubauen und dabei ihre bereits etablierten Indexfamilien DAX und SMI weiter zu ergänzen. Durch die Kombination der Indexgeschäfte und der Infrastrukturen der beteiligten Unternehmen wird die Effizienz bei der Indexproduktion weiter gesteigert werden. Für die Deutsche Börse und SIX Group ergeben sich aus dem direkten Zugang zu den bekannten Indizes von STOXX Möglichkeiten, ihre übrigen gemeinsamen Aktivitäten weiter zu stärken – vor allem durch die Etablierung neuer Indexderivate auf der Terminbörse Eurex. Indexbasierte Produkte bestimmen einen großen Teil der Handelsvolumina im Kassa- und im Derivatemarkt. Dementsprechend wird erwartet, daß die Transaktion auf lange Sicht nachhaltige Synergien generiert.
STOXX soll ein globaler Anbieter und werden
Im Rahmen dieser Transaktion beabsichtigen SIX Group und die Deutsche Börse, ein neues Unternehmen zur Indexberechnung zu gründen. SIX Group wird an dieser Gesellschaft zu 50 Prozent zuzüglich einer Aktie beteiligt sein. Das neue Unternehmen soll dazu dienen, Indexberechnungen als Dienstleistung für die Anteilseigner, aber auch für Dritte anzubieten. Dies wird STOXX und den beiden Anteilseignern ermöglichen, operative Synergien zu erzielen und weltweit führende Industriestandards in diesem Bereich zu setzen.
Urs Rüegsegger, CEO von SIX Group, sagte: „Wir sind davon überzeugt, daß STOXX dabei ist, ein wahrhaft globaler Anbieter und Marktführer im Indexgeschäft zu werden. Gemeinsam mit unserem Partner Deutsche Börse sind wir nun in der Lage, uns auf geographisches und produktbezogenes Wachstum zu konzentrieren. Wir können damit unsere Marktposition im ETF- und Derivatebereich weiter stärken und die Einnahmen diversifizieren.“
„Dieser Konsolidierungsschritt im Bereich der Index- und Marktdaten ergänzt unsere organischen Wachstumsinitiativen in der gesamten Gruppe. Die Mehrheit an STOXX gibt uns die Möglichkeit, das starke Index- und Datengeschäft auch für andere Bereiche innerhalb der Gruppe zu nutzen. Deshalb sind wir der Meinung, dass die Übernahme nachhaltig Wert für unsere Kunden und Aktionäre schaffen wird“, sagte Reto Francioni, CEO der Deutsche Börse AG. (kab)