25.11.2024, 16:43 Uhr
Swisspath Group und VECO Group melden ihren Plan für den Zusammenschluss. Das gemeinsame Geschäft wird weiterhin unter dem Namen VECO firmieren.
Nach der Insolvenz muss der Sanierer bei Signa alle Ausgaben aufgeben, die nicht unbedingt notwendig sind. Christof Stapf strich unter anderem das Geld für den Privatjet, Bodygards, Rechtsanwälte und mehr als 400 000 Euro für die Jagd.
Der gerichtlich bestellte Sanierungsverwalter des österreichischen Immobilienkonzerns Signa Holding hat als eine der ersten Amtshandlungen Luxusausgaben gestrichen. «Die Schliessung aller nicht erforderlichen Teilbetriebe umfasst insbesondere Jagd-, Flug-, Sicherheits- und Eventmanagementpersonal für Repräsentations- und Geschäftsanbahnungsaufgaben», erklärte Christof Stapf.
Diese Bereiche hätten beträchtliche laufende Kosten verursacht, und ihre Fortführung würde letztlich den Betrag schmälern, auf den die Gläubiger bei Abschluss des Insolvenzverfahrens hoffen könnten.
Zu den Repräsentations-Aufgaben gehören etwa Reisen. Signa-Haupteigner René Benko war in den vergangenen zwölf Monaten rund um den Globus gereist, um neue Geldgeber zu finden – konnte damit aber die Insolvenz nicht verhindern.
Allein Benkos Privatjet schlug im vergangenen Jahr mit 2,2 Millionen Euro zu Buche, wie das Handelsblatt schreibt. Für Reisekosten insgesamt fielen 4,9 Millionen Euro an, Bewachungsdienstleistungen kosteten 722 000 Euro, Jagden 409 000 Euro, dazu kommen Helikopterflüge für 463 000 Euro. Benko war bekannt für sein Hobby. So pachtete er laut Burgenländischer Volkszeitung 2018 das Jagdrevier «Nickelsdorf West». Für das Stüblergut in der Steiermark soll Benkos Familienstiftung 2020 laut Bloomberg etwa 30 Millionen Euro für 1300 Hektar gezahlt haben. Ob das auf eigene Kosten geschah, oder auf Firmenkosten, das wird sich im Laufe des Insolvenzverfahrens zeigen.
Für Rechtsanwälte bezahlte die Signa Holding 2022 insgesamt 2,7 Millionen Euro. Der Verwalter wollte sich zu den Zahlen nicht äussern.
Bei der Holding führt der Schritt zu einem personellen Kahlschlag. Ein grosser Teil der bisher 43 Beschäftigten der Signa Holding sei betroffen, ihnen werde gekündigt, so Stapf.
Die Aufgabe des Sanierungsverwalters ist es, die Insolvenz in Eigenverwaltung zu überwachen und Sorge zu tragen, dass kein Geld aus dem Unternehmen abfliesst, das sonst eingesetzt werden könnte, um Ansprüche von Geldgebern zu befriedigen.
Die Gläubiger treffen sich am 19. Dezember zu einer ersten Versammlung. Am 12. Februar sollen sie über einen bis dann vorgelegten Sanierungsplan abstimmen. In den Diskussionen der nächsten Wochen dürfte bei ihnen die Frage im Vordergrund stehen, ob und wie viel sie von ihrem Geld wiedersehen werden. Signa hat eine Quote von mindestens 30 Prozent versprochen – die Voraussetzung dafür, überhaupt eine Sanierung in Eigenverwaltung vornehmen zu dürfen.