23.12.2024, 14:23 Uhr
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Die Mitgliederzahl der Swiss Funds Association SFA nahm 2008 um über 10% zu. Im Mittelpunkt der Verbandstätigkeit standen im letzten Jahr die Arbeiten im Rahmen des Abschlusses der KAG-Implementierung und der Weiterentwicklung des Masterplans. Für das laufende Jahr wird der Fokus auf die Umsetzung der Finanzplatzstrategie und die gezielte Förderung des Asset-Management und Fonds-Standortes Schweiz gelegt.
Nachdem sich bereits im Vorjahr die Mitgliederzahl markant erhöht hatte, verzeichnete die SFA im Jahr 2008 ebenfalls eine erfreuliche Zunahme von 11% auf 145 Mitglieder. In den letzten fünf Jahren betrug die Wachstumsrate 65%.
Im vergangenen Jahr kam es im Vorstand zu folgenden Mutationen: Die Generalversammlung wählte im April 2008 vier neue Mitglieder in den Vorstand: Dr. Raoul-Philipp Bachmann, Credit Suisse, Christoph Ledergerber, Vontobel Asset Management AG, Alexandre Meyer, Lombard Odier Darier Hentsch & Cie., sowie Martin Thommen, UBS. Sie ersetzten Agnes Reicke, Credit Suisse, Rolf Wittendorfer, Bank Sarasin & Cie, Rémy Best, Pictet & Cie, sowie Dr. Markus Steiner, UBS, deren Amtszeit abgelaufen war. Der Vorstand ernannte ausserdem Martin Thommen zum Vizepräsidenten und bestätigte Dr. Gérard Fischer als Präsidenten. Im November 2008 wurde mittels Kooptation André Ullmann von AXA Investment Managers Schweiz AG in den SFA-Vorstand aufgenommen. Er übernahm den Sitz der Versicherungswirtschaft und ersetzte damit Stephan Heitz, der sich beruflich neu orientierte und daher aus dem Gremium ausscheiden musste.
Erfolgreiche Implementierung KAG
Die regulatorische und steuerliche Implementierung des Kollektivanlagengesetzes (KAG) sowie die entsprechende Anpassung der Selbstregulierung wurden 2008 abgeschlossen. In den vergangenen zwei Jahren seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes konnten zahlreiche Fortschritte erzielt und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes verbessert werden. Das KAG hat sich auch in der Finanzmarktkrise bewährt. In Zahlen ausgedrückt sieht das Resultat wie folgt aus: Per Ende Dezember 2008 waren 1299 Schweizer kollektive Kapitalanlagen zum Vertrieb in der Schweiz zugelassen das sind 16.5% mehr als im Dezember 2006. Eindrücklich sieht die Bilanz aus bei den Fonds für qualifizierte Anleger, auch Qualified Investor Funds (QIF), genannt. Das KAG öffnet diese Spezialfonds für eine neue Kundenkategorie: die vermögenden Privatpersonen. Die Zahl der QIF nahm von Dezember 2006 bis Dezember 2008 um über 40% auf 520 zu.
Auch die durch das KAG neu ermöglichten Rechtsformen stossen auf gute Resonanz. Bei der Investmentgesellschaft mit variablem Kapital (SICAV) wurden bis Ende Dezember 2008 16 von der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) bewilligt, einige Bewilligungsgesuche sind zudem noch hängig. Der Startschuss erfolgte mit der Lancierung von Swisscanto Swiss Red Cross Charity SICAV bereits am 26. Oktober 2007. Nach eher verhaltenem Start legt jetzt auch die Kommanditgesellschaft für kollektive Kapitalanlagen (KkK) oder Swiss Limited Partnership zu. Bis Ende 2008 waren 5 KkK von der EBK bewilligt, und zahlreiche Gesuche sind noch hängig. Das prominenteste Beispiel einer KkK nach Schweizer Recht mit entsprechender Signalwirkung ist der Fonds der Schweizerischen Nationalbank mit der UBS. Damit wird gezeigt, dass solche Strukturen auch hierzulande unter Aufsicht der FINMA aufgezogen werden können und oft noch zu geringeren Kosten.
Gezielte Finanzplatzförderung
Die vom Privatsektor SBVg, SFA, SVV und SIX Group lancierte Initiative zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Schweiz wurde unter der Schirmherrschaft von Bundesrat Hans-Rudolf Merz mit den Behörden weitergeführt. Die SFA trug massgeblich dazu bei, dass bereits am 2. September 2008 ein erstes Massnahmenpaket verabschiedet werden konnte. Die darin enthaltenen Massnahmen sollten Klarheit bei der Besteuerung des Hedge- Fund- und Private-Equity-Geschäftes schaffen sowie zur Liberalisierung der Bewilligungspraxis für Anlagefonds beitragen.
Auch wenn sich die Prioritäten aufgrund der Finanzkrise etwas verschoben haben, ist die SFA überzeugt, dass die vorgeschlagenen Massnahmen für die Stärkung des Schweizer Finanzplatzes und der gesamten Volkswirtschaft von zentraler Bedeutung sind und der eingeschlagene Weg konsequent weitergeführt wird. Auch im Ausland zum Beispiel in London sind ähnliche Bestrebungen im Gange. Die Stellung des Finanzplatzes Schweiz ist nicht automatisch gesetzt. Gewonnene Positionen müssen ausgebaut und neue Stärken entwickelt werden. Gerade im Fonds- und im institutionellen Asset-Management-Geschäft hat die Schweiz viele Chancen verpasst. Die starken Veränderungen an den Finanzmärkten schaffen für den Finanzplatz Schweiz auch Opportunitäten, die mit einem überlegten und koordinierten Vorgehen genutzt werden sollen, meint Dr. Gérard Fischer, Präsident der SFA.
Vorsichtig optimistisch für 2009
Im Fondsbereich rechnet die SFA nach dem schlechten 2008 mit einer Konsolidierung und gibt sich für 2009 zuversichtlich, sofern sich die Kapital- und Kreditmärkte wieder erholen. Im Vergleich zu anderen Anlageprodukten werden die Vorzüge der Fonds als streng regulierte und konkursfeste Sondervermögen wiederentdeckt. Denn sie können sich von den Tiefstständen im Jahr 2008 wieder erholen und erfüllen das derzeitige Bedürfnis der Anlegerinnen und Anleger nach transparenten und leicht nachvollziehbaren Anlageprodukten am besten. Das Fondsgeschäft wird gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervorgehen, ist Dr. Gérard Fischer überzeugt.
Die SFA wird zudem neue Initiativen entwickeln, um zum Erhalt und Ausbau des Vertrauens in die kollektiven Kapitalanlagen beizutragen. Ein weiterer Meilenstein für 2009 ist die neue integrierte Finanzmarktaufsicht, die FINMA, welche den Betrieb am 1.1.2009 aufgenommen hat. Die SFA erwartet insbesondere, dass die FINMA den laufenden Dialog über den effizienten Einsatz ihrer Ressourcen in der Fondsaufsicht weiterführt und auch die Bestrebungen zur Förderung des Schweizer Finanzplatzes aktiv mitträgt. Wir freuen uns als FINMA-Stakeholder auf die künftige Zusammenarbeit und werden uns proaktiv in alle Belange der kollektiven Kapitalanlageneinbringen, um die künftigen Herausforderungen gemeinsam zu meistern, meint Dr. Matthäus Den Otter.