Schweizerinnen und Schweizer hängen am Bargeld

Knapp drei Viertel der Bevölkerung sind gegen die Abschaffung von Bargeld. (Bild: Shutterstock.com/bobst)
Knapp drei Viertel der Bevölkerung sind gegen die Abschaffung von Bargeld. (Bild: Shutterstock.com/bobst)

Zwar hat seit Corona die Beliebtheit des bargeldlosen Zahlens zugenommen. Aber Bargeld wird nicht verschwinden. Fast drei Viertel der Schweizer Bevölkerung sind gegen eine Abschaffung. Das zeigt eine Befragung im Rahmen der Altgold-Studie der Universität St. Gallen (HSG) und des Edelmetallhändlers philoro.

25.10.2023, 11:37 Uhr

Redaktion: hf

Schweizerinnen und Schweizer sind weit davon entfernt, sich von Bargeld verabschieden zu wollen. In der Umfrage der Universität St. Gallen und von philoro haben sich 72 Prozent der Befragten gegen eine Abschaffung ausgesprochen. Nur 28 Prozent sind bereit, gänzlich auf Bares zu verzichten.

Befragt wurden von August bis September 2'633 Erwachsene aus allen Sprachregionen der Schweiz.

«Die Tatsache, dass sich die Bevölkerung schon seit längerer Zeit ans Bezahlen mit Kreditkarte und andere bargeldlose Zahllösungen gewöhnt hat, bedeutet keinesfalls, dass sie für die Abschaffung des Bargelds ist», sagt Professor Sven Reinecke, Direktor des Instituts für Marketing und Customer Insight der Universität St. Gallen (HSG).

Bei Älteren besonders beliebt

Christian Brenner, Geschäftsführer des Edelmetallhändlers philoro, sieht die geopolitisch unsichere Lage als möglicher Grund dafür, dass Bargeld gegenwärtig sehr beliebt ist: «Der Ukraine-Krieg und jetzt neu auch der Konflikt in Nahost zeigen den Leuten, dass wir in unsteten Zeiten leben. So wird wieder vermehrt auf Altbewährtes gesetzt.»

Wie die Umfrage zeigt, sind ältere Menschen und Angehörige der niedrigen Einkommensklassen besonders bargeldaffin. So sind 90 Prozent der über 60-jährigen gegen eine Abschaffung von Bargeld. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es mit 88 Prozent fast ebenso viele.

Am beliebtesten ist das Bezahlen mit Kreditkarte, Twint und Co. bei den 40- bis 49-Jährigen. In dieser Altersklasse befürworten 40 Prozent die Abschaffung von Bargeld. Bei der Gruppe der 30- bis -39-Jährigen können sich 30 Prozent vorstellen, gänzlich auf Bares zu verzichten, bei den 18- bis 29-jährigen sind es mit 31 Prozent geringfügig mehr.

Auch bei tieferen Einkommensklassen

Bei Personen mit einem Einkommen bis 4’000 Franken pro Monat sind 83 Prozent gegen eine Abschaffung von Bargeld. In der Einkommensklasse zwischen 4’001 und 8’000 Franken beharren 69 Prozent auf Bargeldzahlung, und in der Gruppe mit einem Lohn zwischen 8'001 und 12'000 Franken sind es ähnlich viele (72 Prozent).

Bei Personen mit einem Einkommen ab 12'001 Franken wiederum gibt es eine Zustimmung von 41 Prozent für die Bargeld-Abschaffung.

Weit voran mit bargeldlosem Zahlen sind die skandinavischen Länder. So hat sich Schweden zum Ziel gesetzt, auf Bargeld als Zahlungsmittel komplett zu verzichten.

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