Schweizer sind privat Anlagemuffel

(Foto Tim Reckmann, pixelio.de)
(Foto Tim Reckmann, pixelio.de)

Im November 2015 lag der Wert aller Wertpapierdepots der Banken in der Schweiz auf einem historischen Höchststand von CHF 5'661 Mrd. Privat bevorzugten Herr und Frau Schweizer aber in den letzten zehn Jahren das Sparkonto.

12.04.2016, 15:29 Uhr

Autor: jog/cwe

Mit CHF 5'661 Mrd. lagen noch nie so viele Gelder auf Wertpapierdepots bei Banken in der Schweiz wie im November 2015. Bis im Januar 2016 gingen sie gemäss Statistik der Schweizerischen Nationalbank auf CHF 5'441 zurück, was vor allem auf die Korrektur der Aktienmärkte zurückzuführen war. Haben die Schweizer Banken also Finanzkrise und Abschied vom Bankgeheimnis überstanden und konnten sie die ausländischen Kunden halten? Die Depotbestände der ausländischen Kunden haben den Höchststand aus dem Jahr 2007 von CHF 3'233 Mrd. noch nicht wieder erreicht. Mit Beständen von CHF 2'844 Mrd. lagen sie per Ende Januar 2016 immerhin über dem Wert von vor zehn Jahren von CHF 2'578 Mrd.

In den vergangenen zehn Jahren sind die Bestände der inländischen Depotinhaber hingegen deutlich stärker gestiegen, nämlich von CHF 1'838 Mrd. auf CHF 2'597 Mrd. Anlagefonds konnten in diesem Zeitraum einen bemerkenswerten Zuwachs verzeichnen. Waren, laut der SNB-Statistik, Anfang 2006 noch CHF 511 Mrd. an Vermögen in Kollektivanlagen investiert, hat sich das Vermögensvolumen mittlerweile mehr als verdoppelt und steht nun bei CHF 1'051 Mrd. Verantwortlich für diesen Anstieg sind die institutionellen Anleger. Insbesondere bei Pensionskassen hat sich das Total an verwalteten Vermögen in Fonds auf CHF 430 Mrd. fast verdreifacht.

Bei privaten, inländischen Depotinhabern hat das Vermögen in Anlagefonds seit 2006 von CHF 179 Mrd. auf CHF 194 Mrd. zugenommen. Insgesamt zeigen sich Herr und Frau Schweizer aber als eigentliche Anlagemuffel: Die Wertpapierbestände haben in den vergangenen zehn Jahren von CHF 532 Mrd. auf CHF 512 Mrd. abgenommen. Hingegen hat das Sparkonto ungebremsten Zuspruch. Die Spareinlagen bei Schweizer Banken nahmen von Anfang 2006 bis im Herbst 2015, den neusten verfügbaren Zahlen, von CHF 206 Mrd. auf CHF 330 Mrd. zu.

Hier finden Sie die Statistik der SNB (Stand Januar 2016)

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