22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Fast zwei Drittel der Schweizer Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 15 Mio. CHF machen Geschäfte im Ausland. 83 Prozent profitieren bei der Nutzung internationaler Absatzmöglichkeiten von der hohen Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Produkte. Das sind Resultate aus der Studie "Unternehmerperspektiven 2020" der Commerzbank.
Die Schweizer Wirtschaft ist stark internationalisiert: 64% der Unternehmen ab 15 Mio. CHF Jahresumsatz tätigen Auslandsumsätze. Im verarbeitenden Gewerbe exportieren sogar drei Viertel der Unternehmen. Die Absatzmärkte liegen regelmässig im Euroraum und dort vor allem in Deutschland (56%) und Italien (36%). Die Unternehmen setzen aber oft auch in Ländern mit kritischer wirtschaftspolitischer Entwicklung ab. Dazu zählen z. B. Grossbritannien (34%), die USA (37%), Russland (26%), die Türkei (22%), China (32%) und Brasilien (19%). Die Schweizer Unternehmen sind nicht nur im Absatz, sondern auch in der Beschaffung stark in den internationalen Handel eingebunden. Sie produzieren auch etwas häufiger im Ausland als ihre deutschen Nachbarn. Dies geht aus der siebten Studie der Initiative Unternehmerperspektiven der Commerzbank Schweiz hervor. Im Rahmen der Untersuchung für die Schweiz wurden Führungskräfte der ersten Ebene von 102 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 15 Millionen CHF befragt.
Demnach sind stärkste internationale Treiber neben der hohen Wettbewerbsfähigkeit die Digitalisierung, die Geschäfte im Ausland erleichtert (90% Nennungen), sowie neue Produkte und Geschäftsmodelle (79%). Dabei liegt die Schweiz klar vor Deutschland (Vergleichswerte: 75% bzw. 66%). Weil geopolitische Entwicklungen die Planungssicherheit (66%) verringern und die Konjunktur (52%) belasten, kommt es zu einem Paradigmenwechsel bei der Beurteilung der Handelspartner: Grossbritannien und Italien werden aktuell schlechter bewertet als China. Besonders globale Handelskonflikte (44%), Sanktionen (36%) und der Brexit (36%) haben für die Unternehmen negative Auswirkungen. Generell ist die Schweiz gemäss der Studie zuversichtlicher als Deutschland. Die deutschen Unternehmen erwarten zwei Drittel eine konjunkturelle Eintrübung, in der Schweiz sind es nur 52%. Auch die Dieselkrise wirkt sich hier deutlich geringer aus.
Unternehmen suchen nach neuen Vertriebsmöglichkeiten (85%) und setzen vermehrt auf Digitalisierung (81%) sowie eine Intensivierung der Innovationstätigkeit (78%). Die Exporteure lassen sich von den Herausforderungen der Internationalisierung nicht entmutigen und erschliessen neue Märkte (54%). Allerdings entscheiden sich auch 39% für eine stärkere Fokussierung auf die Schweiz.
Im internationalen Geschäft kämpfen Unternehmen vor allem mit Währungsschwankungen (87%), deutlich häufiger als mit der Bürokratie (79%). Doch nur 43% sichern sich auch gegen diese Währungsrisiken ab. Banken sind als operative Unterstützer gefragt: vor allem durch weitere Digitalisierung (48%), bei der Umsetzung regulatorischer Vorschriften (44%) und bei der Risikobewertung (40%). Individuelle Beratung punktet besonders bei der Vermittlung von Handelspartnern vor Ort (36%). Von der Politik erwarten die Unternehmen, dass sie sich mehr für Schweizer Interessen einsetzt, insbesondere gegenüber der EU (81%) und Grossbritannien (77%).
"Schweizer Unternehmen sind im internationalen Geschäft gut verankert", kommentiert Marc Steinkat, CEO der Commerzbank Schweiz, die aktuelle Studie. "Sie kennen ihre Stärken und wissen wichtige Treiber im Auslandsgeschäft für sich zu nutzen. Das sorgt für Stabilität auch in turbulenten Zeiten."
Das Geheiminis der Schweizer Unternehmen orten die Studienautoren in deren Agilität. Sowohl bei der Erschliessung neuer Auslandsmärkte – und hierzu zählen auch Schwellenländer –, als auch beim Ausbau auf dem etablierten Heimatmarkt, passten Schweizer Unternehmen ihre Strategien im nationalen wie auch internationalen Geschäft an die veränderten Rahmenbedingungen an. Durch gezielte Vertriebsmassnahmen und zunehmende Investitionen in die Digitalisierung würden die Weichen für die Zukunft gestellt.