Schweizer Fondsprofis treten mit neuer Berufsorganisation aus dem Schatten

Für Rainer Landert wird ein langgehegter Traum Wirklichkeit (Quelle: IFIPA).
Für Rainer Landert wird ein langgehegter Traum Wirklichkeit (Quelle: IFIPA).

International Fund Industry Professionals Association oder kurz IFIPA nennt sich eine neue Berufsorganisation in der Schweiz. Sie dient als Plattform für Fondsprofis, um die zahlreichen Berufsbilder in der Fondsindustrie mitsamt der Fachexpertise besser zur Geltung zu bringen.

24.06.2024, 15:29 Uhr
Asset Management

Redaktion: ras

Mit der Lancierung von IFIPA wird eine langgehegte Idee des Schweizer Fondsurgesteins Rainer Landert Realität. Dem Gründer und ehemaligen Inhaber der Ausbildungsinstitution Fund Academy fehlte in der Schweizer Fondsindustrie schon immer eine verbandsähnliche Organisation, welche den Fondsprofis entlang der ganzen Wertschöpfungskette ein Gesicht und eine Sprache verleiht, in allen Sparten das Branchenbewusstsein und -selbstverständnis steigert und welches nicht von Unternehmen, sondern von einzelnen Persönlichkeiten getragen wird.

Ein Anlagefondsverband existiert in der Schweiz bereits seit anfangs der 1990er Jahre. Die damalige Swiss Funds Association (SFA) wurde verschiedentlich umbenannt und existiert heute als AMAS, der Asset Management Association Switzerland. AMAS ist heute der führende Branchenverband für die Asset-Management-Branche in der Schweiz. Diese Verbandsstruktur wurde von Beginn weg stets von der Anbieterseite, also den Fondsgesellschaften und den entsprechenden Banken, getragen.

Verband der Werktätigen und nicht der Unternehmen

Dies ist bei IFIPA grundsätzlich anders: Träger der Berufsorganisation sind im Gegensatz zur Standesorganisation AMAS nicht Corporate Members, sondern die Werktätigen aller Schattierungen, über die gesamte Hierarchie, die Gesamtheit der Berufsbilder hinweg. «Gerade in einer Zeit rasant zunehmender Spezialisierung ist dies von hoher Bedeutung», betont Landert anlässlich der offiziellen Lancierungsveranstaltung in Zürich.

Wichtigstes Ziel des neuen Verbandes ist die Stärkung der diversen Berufsbilder in der Fondsindustrie, dies nicht zuletzt auch im Dienst der nachhaltigen Vertrauensbildung in der breiten Öffentlichkeit für das Anlageprodukt Investmentfonds. «Vertrauen ist der Grundbaustein für ein erfolgreiches Fondsgeschäft», betonte denn auch Hans Frey, CEO Swisscanto Fondsleitung und aktueller Präsident von IFIPA. Zudem zählen das Networking, der Wissensaustausch sowie die Weiterbildung zu den Kernzielen. Also ähnlich wie bei den Berufsverbänden der Ärzte (FMH), der Apotheker (swissPharma), der Flugpiloten (Aeropers) oder der Finanzanalytiker (CFA).

Internationale Expansion erst in einem dritten Schritt

«Wir wollen und können keine Schule sein», meint Landert in Anspielung auf das strikte Ausbildungsprogramm von CFA. «Wir können aber ausgewählte Lehrgänge empfehlen beziehungsweise akkreditieren», ergänzt der IFIPA-Vorstand, der für Education und Quality zuständig ist. Zur Weiterbildung dienen regelmässige Lunchevents zu aktuellen Themen mit Referenten aus den eigenen Reihen. Mitglied kann werden, wer fundierte Kenntnisse im Fondsbereich sowie mindestens zwei Jahre Berufserfahrung aufweist, typischerweise im Fondsgeschäft im weiteren Sinne.

Das «I» in IFIPA steht vielversprechend für International. Doch der Verband will bescheiden starten. In einem ersten Schritt wird um Mitglieder im Raum Zürich sowie der Deutschschweiz geworben. Später soll dann die Welschschweiz dazukommen. Im Zuge der grossen Interaktion und Interdependenz zwischen Schweiz und Luxemburg resp. Liechtenstein, ist eine internationale Verbreitung ein weiterer Schritt, um die Idee einer Fonds-Berufsorganisation mit den nötigen Sprachanpassungen auch über die Grenzen hinweg zu tragen.

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