20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Schweizer Vermögensverwalter gehen trotz Corona-Krise von einem anhaltenden Wachstum ihrer Assets under Management aus. Damit sind die Schweizer nicht alleine: Gemäss einer von Natixis Investment Managers veröffentlichten Umfrage erwarten die Finanzexperten weltweit ein begrenztes, aber positives Wachstum ihrer verwalteten Vermögenswerte.
Im Rahmen der weltweiten Studie von Natixis Investment Managers schätzten die Teilnehmer, dass ihre verwalteten Vermögen in den nächsten 12 Monaten um 2,5% steigen werden. Für die nächsten drei Jahre rechnen sie mit einem annualisierten Wachstum von 14%. Die überwiegende Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass dieses Wachstum durch Vermögen von Neukunden (weltweit: 67%; in der Schweiz: 68%) und neue Vermögen von bestehenden Kunden (weltweit: 63%; in der Schweiz: 32%) angetrieben wird. Weniger Vermögensverwalter rechnen mit Marktrenditen als Hauptwachstumstreiber (weltweit: 47%; in der Schweiz: 25,3%).
Vor diesem Hintergrund gingen alle Befragten darin einig, dass der anhaltende und sich verschärfende Wettbewerb um Vermögenswerte, die sich verändernden Kundenerwartungen und die anhaltende Ungewissheit von den Vermögensverwaltern verlangen, dass sie ihre Fähigkeiten in den Bereichen Kundenservice, Investitionen und Geschäftsentwicklung verbessern.
Auf die Frage, wovon Kunden im vergangenen Jahr mehr wollten, gab fast ein Drittel (29%) an, dass ESG-bezogene Investitionen das steigende Interesse an nachhaltigen Anlagen innerhalb eines Portfolios anzeigen. 27,4% der Kunden von den in der Schweiz befragten Vermögensverwalter investieren bereits in ESG-Strategien. Weltweit sind es 15,7%.
Die Finanzfachleute gaben an, dass "Alternatives" im aktuellen Marktumfeld attraktiver sind (54%) und sie diese als potenzielle Möglichkeit zur Erzielung von Renditen nutzen (68%). In der Schweiz erfreuen sich gemäss den Finanzexperten besonders Private-Equity-Anlagen grosser Beliebtheit: 55,3% empfehlen ihren Kunden diese Anlageklasse. Sachwerte werden ebenfalls gerne empfohlen (weltweit: 35%; in der Schweiz: 24%), wobei weltweit 34% und in der Schweiz: 24% auch die Vorteile von Infrastrukturinvestitionen sahen.
"Finanzexperten evaluieren Investitionsannahmen neu und entwickeln Strategien für potenziell unsicherere Märkte und Geschäftsszenarien", kommentiert Timo H. Paul, Managing Director Deutschschweiz bei Natixis Investment Managers. "Die Kunst des Investierens und des Aufbaus eines gut diversifizierten Portfolios erfordert ein Gleichgewicht von Effizienz, Kreativität und Konsistenz. Die Umfrage zeigt, dass die Kunden das Investitionspotenzial von 'Alternatives' sowie die Bedeutung von ESG-bezogenen Strategien erkennen, die in der Covid-19-Welt viel sichtbarer geworden sind."
Angesichts der erhöhten Unsicherheit auf dem Markt und der anhaltenden Volatilität glauben 79% der Finanzexperten, dass der derzeitige Markt für aktiv gemanagte Portfolios günstig ist. Im Durchschnitt befinden sich 69% der Kundenvermögen in aktiv verwalteten Anlagen. Die Finanzexperten glauben, dass aktives Management den grössten Mehrwert für weniger abgedeckte Anlageklassen wie Small-Cap-Aktienfonds (69%) und Schwellenmarktfonds (69%) bietet sowie den Wert von Obligationenfonds (36%), Alternatives (48%) und Large-Cap-Aktien (41%) steigert.
"Trotz der Covid-19-Pandemie rechnen Finanzexperten immer noch mit Wachstumschancen, auch wenn der Weg zu profitablem Wachstum wahrscheinlich nicht dem Status quo folgen wird", sagt Dave Goodsell, Executive Director des Center for Investor Insight von Natixis. "Was wir weltweit nach wie vor sehen, ist der Wunsch nach einem aktiven Management in Verbindung mit einem verstärkten Einsatz alternativer Strategien, die den Kunden helfen, sich in diesen unsicheren Märkten zurechtzufinden."
Natixis IM befragte 2’700 Finanzfachleute in 16 Ländern, darunter 150 in der Schweiz. Die Befragten sind als Vermögensverwalter, registrierte Anlageberater, Finanzplaner und unabhängige Broker/Händler tätig.