21.11.2024, 15:16 Uhr
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Laut dem aktuellen Global Dividend Index von Janus Henderson sanken die weltweiten Dividenden im dritten Quartal leicht um 0,9 Prozent auf 421,9 Milliarden US-Dollar. Dank eines starken Anstiegs bei Petrochina erreichten die chinesischen Dividenden einen neuen Rekord. Die Schweiz ist auf dem Weg dazu.
Die höchsten Dividendenkürzungen gab es laut Janus Henderson im Bergbausektor, wo die Hälfte der Unternehmen die Ausschüttungen reduzierte, sowie bei den Ölproduzenten in Brasilien und Taiwan, die dem allgemeinen Trend im Ölsektor entgegenstanden. Lässt man nur die beiden grössten Kürzungen ausser Acht, nämlich die brasilianische Petrobras und den australischen Bergbaukonzern BHP, die beide für ihre variablen Dividenden bekannt sind, so ergibt sich für das dritte Quartal ein weltweites bereinigtes Wachstum von 5,3 Prozent, was dem langfristigen Trend entspricht. Die Dividenden von Chemie- und asiatischen Immobilienunternehmen waren ebenfalls stark rückläufig und spiegeln die schwierigen regionalen Marktbedingungen wider.
Diese Kürzungen wurden durch hohe Bankendividenden in den meisten Teilen der Welt (plus 9,3 Prozentbereinigt) und durch steigende Ausschüttungen in zahlreichen anderen Sektoren, insbesondere bei Versorgern und Automobilherstellern, ausgeglichen. Weltweit erhöhten neun von zehn Unternehmen ihre Ausschüttungen oder hielten sie konstant, allerdings mit grossen Unterschieden zwischen den Sektoren und Ländern.
Das dritte Quartal markiert den saisonalen Höhepunkt für China und den grössten Teil des asiatisch-pazifischen Raums ohne Japan. Dank eines starken Anstiegs bei Petrochina erreichten die chinesischen Dividenden einen neuen Rekord. Die grösste Ausschüttung kommt mit über 13 Milliarden Dollar von der China Construction Bank. Dies täusche jedoch über die Schwäche der chinesischen Banken und Immobiliengesellschaften hinweg. Der Einbruch der taiwanesischen Ausschüttungen um ein Sechstel spiegelte die Schwierigkeiten im Öl-, Chemie-, Stahl- und Versicherungssektor wider, während ein ähnlicher Verlust in Australien auf einen starken Rückgang der Ausschüttungen im Bergbau zurückzuführen war. Das Wachstum in Hongkong wurde durch den Immobiliensektor gebremst, wo alle Unternehmen ihre Dividenden entweder senkten oder konstant hielten.
In den USA stiegen die Dividenden um 4,5 Prozent, ein «gesundes», wenn auch langsameres Wachstum als in den vergangenen Jahren/Zeiträumen. 98 Prozent der US-Unternehmen erhöhten ihre Ausschüttungen oder hielten sie konstant. Die USA wurden von Kanada übertroffen, das von der Stärke des Banken- und Ölsektors profitiert. Europa verzeichnete weiterhin ein sehr starkes Wachstum und knüpfte damit an das saisonal wichtige zweite Quartal an. Bei den Schwellenländern gab es eine grosse Spannbreite – China, Indien, Saudi-Arabien und die Tschechische Republik erhöhten insgesamt die Ausschüttungen, doch die Schwäche in Brasilien führte dazu, dass die Dividenden der Schwellenländer insgesamt rückläufig waren.
Die Prognose von Janus Henderson für dieses Jahr wurde aufgrund geringerer Sonderdividenden und des stärkeren US-Dollars leicht gesenkt. Die Gesamtprognose für 2023 sinkt von 1,64 Billionen US-Dollar auf 1,63 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das bereinigte Wachstum, unabhängig von Wechselkursen und einmaligen Sonderdividenden, sei jedoch besser als erwartet. Ausserdem seien mehrere Länder, darunter die USA, Frankreich, Kanada, die Schweiz und China, auf dem besten Weg, Rekordausschüttungen zu zahlen.
Marc Theis, Country Head Schweiz & Liechtenstein bei Janus Henderson, sagt: «Unter den Unternehmen in unserem Index gab es nur eine einzige Dividendenkürzung: Das Schweizer Chemieunternehmen Ems-Chemie musste aufgrund sinkender Gewinne einen kleinen Rückgang hinnehmen, entsprechend dem weltweiten Trend in der Chemiebranche. Diese Kürzung wurde jedoch durch die Erhöhung bei Richemont mehr als kompensiert, sodass unter Berücksichtigung des starken Schweizer Frankens ein zugrunde liegendes Dividendenwachstum von 7,5 Prozent erzielt wurde. Damit ist die Schweiz immer noch auf dem besten Weg, im Jahr 2023 eine Rekordausschüttung zu erzielen.»