22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Im vergangenen Jahr sanken die Erträge der Schweizer Banken. Dank der Zinswende sieht es aktuell anders aus und die erstmals publizierte Umfrage «Swiss Banking Outlook» prognostiziert nach einem durchzogenen laufenden Jahr für 2024 ein sich verbesserndes konjunkturelles Umfeld für die Banken in der Schweiz.
Mit dem Swiss Banking Outlook präsentiert die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) im aktuellen Bankenbarometer 2023 laut Mitteilung erstmals einen aussagekräftigen Branchenausblick auf die Entwicklung der Konjunktur- und Finanzmarktindikatoren sowie die Zukunftsaussichten des Bankenplatzes Schweiz. Für das laufende Jahr 2023 liegt die Konsensschätzung von Finanzmarktexpertinnen und -experten des Swiss Banking Outlook für das Wirtschaftswachstum bei 0,9 Prozent und für die Teuerung bei 2,4 Prozent. Der Ausblick geht mehrheitlich nicht von einem weiteren Anstieg der SNB-Leitzinsen über den aktuellen Wert von 1,75 Prozent aus. Die Erhöhung vom 22. Juni 2023 wurde zum Zeitpunkt der Umfrage bereits vorweggenommen. Der SNB-Leitzins dürfte aufgrund der erwarteten Teuerungsentwicklung im Jahr 2024 tendenziell eher rückläufig sein.
Für das Jahr 2024 liegt die Konsensprognose des Swiss Banking Outlook für das Wirtschaftswachstum bei 1,5 Prozent. Dem zunehmenden Kaufkraftverlust und den bestehenden geopolitischen Risiken ist aber geschuldet, dass die Prognosen der einzelnen Umfrageteilnehmenden stark auseinanderliegen. Für die Inflation sieht die Prognose einen Rückgang von 2,4 Prozent in diesem Jahr auf 1,6 Prozent 2024. Die Entwicklung an den Aktienmärkten wird ebenfalls positiv beurteilt.
Entsprechend des verbesserten Umfelds sagt der Swiss Banking Outlook für 2023 eine Zunahme des Geschäftserfolgs voraus. Haupttreiber ist der steigende Zinserfolg der Banken. Bei den Hypothekarkrediten dürften massgeblich das höhere Zinsniveau und die insgesamt verhaltene wirtschaftliche Entwicklung zu einem unterdurchschnittlichen Wachstum führen.
Vor dem Hintergrund der Zinswende, der Börsenbaisse und den Verschiebungen von Kundengeldern im Vorfeld der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS erzielten die Banken in der Schweiz 2022 einen aggregierten Geschäftserfolg von 70,3 Milliarden Franken. Dieser ist nur um 0,9 Prozent tiefer als das sehr gute Ergebnis des Vorjahres.
Der aggregierte Jahresgewinn ging um 16,3 Prozent auf 6,5 Milliarden Franken zurück. Die Bilanzsumme sank um knapp 7 Prozent, die verwalteten Vermögen um gut 11 Prozent auf 7’846,8 Milliarden Franken. «Den Umständen entsprechend ein solides Resultat», fasst Martin Hess, Leiter Wirtschaftspolitik beim SBVg, das Bankenjahr 2022 zusammen.
Der Zinserfolg stieg auf 24,5 Milliarden Franken (+2,8 Prozent) und ist mit einem Anteil von 34,9 Prozent des Gesamterfolgs der grösste Geschäftsbereich der Banken in der Schweiz. Auch im Handelsgeschäft stieg der Erfolg deutlich (+17,8 Prozent gegenüber Vorjahr) aufgrund der erhöhten Volatilität der Märkte im Verlauf des Jahres 2022. Das getrübte Börsenumfeld führte hingegen zu einem Abschwung im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft.
Die Banken entrichteten Unternehmenssteuern in der Höhe von 2,1 Milliarden Franken, was dem langjährigen Durchschnitt entspricht.
Die Anzahl der Beschäftigten im Bankensektor im Inland nahm 2022 im dritten Jahr in Folge zu (+1,6%). Per Ende 2022 beschäftigten die Banken im Inland umgerechnet auf Vollzeitstellen 92'019 Personen. «Der höchste Wert seit 2017», sagte Hess. Die Arbeitslosenquote lag im Finanzsektor mit 2,0 Prozent leicht unter derjenigen der Gesamtwirtschaft.