Schweiz behauptet sich als Offshore-Zentrum

05.09.2008, 11:40 Uhr

Mit einem Marktanteil von 27% nimmt die Schweiz im weltweiten Offshore-Geschäft nach wie vor die Spitzenposition ein. Der Markt weist weiterhin ein attraktives Wachstumspotential auf, wobei die internationale Konkurrenz zunimmt.

Gemäss der Studie „Global Wealth 2008“ von Boston Consulting Group (BCG) führt der Finanzplatz Schweiz per Ende 2007 mit einem verwalteten Vermögen von rund 2,0 Bio. US-$ bzw. 2,2 Bio. Franken nach wie vor die Liste der weltweit grössten Offshore-Zentren an. Diese Angaben dürften sogar untertrieben sein, beziffert doch die offizielle Statistik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) das in Wertschriften angelegte Vermögen ausländischer Depotinhaber per Ende letzten Jahres auf 3,1 Bio. Franken.

Bremsspuren wegen Finanzmarktkrise

Nach einer Zunahme im vergangenen Jahr um 7% sanken die von der Schweiz aus grenzüberschreitend verwalteten Vermögen bis Ende Juni 2008 aufgrund der Finanzmarktkrise gemäss SNB um 10% auf 2,8 Bio.Franken. Die BCG-Studie schätzt den Anteil der Schweiz am weltweiten Offshore-Vermögensverwaltungsmarkt auf 27%, gefolgt von Grossbritannien und Irland (inkl. Kanalinseln) mit 24%, Luxemburg mit 14%, Karibik und Panama mit 12%, Singapur und Hongkong mit 10% und Miami sowie New York mit 7%. Weltweit erhöhten sich die grenzüberschreitend gemanagten Vermögen um 8,4% auf 7,3 Bio. $. Bis 2012 dürfte das globale Offshore-Volumen um 23% auf rund 9,0 Bio. $ zunehmen.

Attraktive Schwellenländer

Mit 26% wird dem Onshore-Vermögen ein leicht überproportionales Wachstumspotential vorausgesagt. Es wird per Ende 2007 auf 102,2 Bio. $ (112,4 Bio. Franken) geschätzt und soll 2012 rund 129 Bio. $ (141,9 Bio. Franken) betragen. Das Schweizer Onshore-Vermögen hat mit 2,2 Bio. Franken per Ende 2007 lediglich einen Anteil von 2% am weltweiten Asset Management-Kuchen. Die BCG-Studie attestiert der Schweiz jedoch mit 7,3% aller Haushalte die höchste Konzentration an Dollarmillionären in Europa. In Singapur verfügen allerdings bereits 10,6% aller Haushalte über ein Anlagevermögen von mehr als einer Million Dollar. Das höchste Wachstumspotential im Asset Management ortet die Studie derzeit in Asien und Lateinamerika.

Hoher Aktienanteil

In Bezug auf Anlageklassen gewinnen Dividendenpapiere an Attraktivität: Ende 2007 betrug der Anteil am Gesamtvermögen von 109,5 Bio. $, der direkt oder via Anlagefonds in Aktien gehalten wurde, 43,5 Bio. $ bzw. 40%, nach 32% im Jahre 2002. Wegen der Finanzmarktkrise ist allerdings wieder ein Trend in Richtung konservativere Anlageklassen spürbar.

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