19.04.2024, 15:51 Uhr
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Schweiz knapp an Rezession vorbei
Das Schweizerische Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics geht in der neuesten Prognose davon aus, dass die Schweizer Wirtschaft im vierten Quartal 2022 stagniert und im ersten Quartal 2023 leicht zurückgeht. Danach wird aber mit einer Belebung gerechnet. Damit dürfte die Schweiz im Gegensatz zu Europa und den USA von einer Rezession verschont bleiben.
Die Konjunktur in der Schweiz ist weiterhin robust – dies zeigen die in den letzten Wochen publizierten Indikatoren wie PMI, Arbeitslosigkeit, Kreditkartenumsätze oder der High-Frequency-Index des SECO. Der Härtetest steht aber erst noch bevor. Von aussenwirtschaftlicher Seite ist mit einer markanten Abschwächung zu rechnen. Zusätzlich werden die hohen Energiepreise auch hierzulande den privaten Konsum und die Investitionstätigkeit immer stärker belasten, wenn auch nicht im gleichen Ausmass wie bei den europäischen Nachbarn.
Insgesamt hält BAK Economics an der Einschätzung vom September 2022 fest, dass die Schweizer Wirtschaft im vierten Quartal 2022 stagniert und im ersten Quartal 2023 leicht zurückgeht (-0,1 % im Vorquartalsvergleich). Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn und auch den USA schrammt die Schweiz damit knapp an einer Rezession vorbei.
Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent für 2023
Ab dem zweiten Quartal 2023 ist wieder eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten zu erwarten. Für das Gesamtjahr 2023 geht BAK Economics von einem Zuwachs des Schweizer BIP von 0,5 Prozent aus. Für das laufende Jahr 2022 lässt die bis anhin robuste Konjunkturerholung noch eine recht kräftige BIP-Expansion um 2.0 Prozent erwarten.
BAK Economics unterstellt für die Prognose, dass die Anspannung an den Gas- und Strommärkten noch für einige Monate sehr hoch bleibt, dass jedoch Rationierungen oder gar Unterbrechungen der Energieversorgung vermieden werden können. Sollte es, entgegen dieser Annahme, zu grösseren Rationierungen und Ausfällen kommen, wird eine Rezession auch in der Schweiz nicht vermeidbar sein. Eine Rezession könnte jedoch auch durch andere Gefahrenherde wie Covid, Inflation oder dem chinesischen Immobilienmarkt ausgelöst werden.
