27.11.2024, 14:11 Uhr
Ausländische Anbieter wie Apple oder Samsung haben im Oktober in der Volksrepublik China offenbar bloss 6,22 Millionen Geräte abgesetzt. Laut Berechnungen der regierungsnahen China Academy of Information and...
Kein anderes Land zieht mehr Geld von internationalen Privatkunden an als die Schweiz, wie eine Studie von Deloitte zeigt. Auch bei der Wettbewerbsfähigkeit ist der hiesige Finanzplatz weiterhin führend. Weniger überzeugend ist hingegen die Wachstumsrate.
Die führenden internationalen Vermögensverwaltungszentren schnitten während der Covid-19-Pandemie überraschend gut ab. Mit 10,6% wies der Markt das stärkste Wachstum der letzten zehn Jahre auf und liegt deutlich über dem gewichteten Vierjahresdurchschnitt von 4,8%, wie aus dem Deloitte International Wealth Management Centre Ranking hervorgeht.
Die Anleger tendierten laut der Studie zu einer Umschichtung ihrer Vermögenswerte in als "sichere Häfen" geltende Märkte, die sich durch eine grössere politische und finanzielle Stabilität sowie durch ein besseres Serviceangebot auszeichnen. Auch die zunehmende Konzentration der Vermögen weltweit wirkt sich positiv auf die internationalen Vermögensverwaltungsmärkte aus, da vermögende Privatpersonen in der Regel einen erheblichen Teil ihres Vermögens ausserhalb ihres Wohnsitzlandes halten.
Die Schweiz konnte netto keine nennenswerten Neugelder anziehen. Der absolute Anstieg des Marktvolumens sei hauptsächlich auf die Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem USD während der Pandemie zurückzuführen, was wiederum die Stabilität des politischen Systems und des Finanzsystems widerspiegele.
Der Bericht von Deloitte nennt klare Prioritäten, die gesetzt werden müssen, wenn die Schweiz nicht hinter die Konkurrenz zurückfallen will: "Für die internationale Vermögensverwaltung war es ein sehr erfolgreiches Jahr, doch die Schweiz konnte mit der allgemeinen Marktentwicklung nicht Schritt halten und der Abstand zu Grossbritannien und den USA schrumpft", erklärt Patrik Spiller, Wealth Management Industry Lead bei Deloitte Schweiz und in Europa.
In Sachen Wettbewerbsfähigkeit seien die Schweizer Vermögensverwalter weltweit aber klar führend. Ihre Grösse stelle eine gute Basis für den dringend benötigten digitalen Schub in der Branche dar, und die hohe Zahl an Buchungszentren werde ihnen dabei helfen, ihre führende Position weiter auszubauen. Dicht gefolgt wird hier die Schweiz von Singapur und Hongkong. Die einzigen Wettbewerbsschwächen der Schweiz seien der kleinere Heimmarkt und die geringere relative Rentabilität der Vermögensverwaltungsanbieter.
Deloitte empfiehlt den Schweizer Vermögensverwaltern, schnell neue Modelle für die digital unterstützte Interaktion mit Kunden sowie erweiterte Produktangebote einzuführen. Kunden sollten zum Beispiel einfach auf private Märkte, Kryptowährungen und tokenisierte Vermögenswerte zugreifen können und Unternehmen müssten in Daten und Analysetools investieren, die eine effiziente und differenzierte Steigerung der Vertriebsproduktivität ermöglichen. Zudem müssten Vermögensverwalter ihren ’Purpose’ schärfen und Wege jenseits von finanziellen Anreizen finden, um die immer anspruchsvoller werdenden jungen Talente anzuziehen.