26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Die Konjunkturerwartungen haben sich gemäss dem Finanzmarkttest der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im September wieder verschlechtert. Der Credit Suisse ZEW Indikator verzeichnete einen Rückgang von 14.2 Punkten und fiel somit auf -5.1 Punkte. Der Index zur Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage setzte seinen Aufwärtstrend allerdings auch in diesem Monat fort und liegt nun bei 41 Punkten, 13.7 Punkte über dem Vormonatswert. Die Erwartungen hinsichtlich des Zinsumfelds haben sich im September ebenfalls weiter erhöht. Inzwischen erwarten 42.6% der Umfrageteilnehmer (+6.7 Prozentpunkte) einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen innerhalb der nächsten sechs Monate. Gleichzeitig stiegen die Inflationserwartungen leicht, der entsprechende Saldo ist mit 15.8 Punkten (im Vergleich zu 2.3 Punkten im Vormonat) wieder deutlich höher. Allerdings geht die überwiegende Mehrheit (68.4%) von einem sehr stabilen Preisumfeld aus mit Inflationsraten, die in etwa auf dem derzeitigen sehr niedrigen Niveau bleiben.
Der Credit Suisse ZEW Indikator
der Konjunkturerwartungen hat sich nach einer kurzfristigen Verbesserung
im Vormonat erneut verschlechtert. Im September fiel der Index um 14.2
Punkte auf –5.1 Punkte, den niedrigsten Wert seit April 2009. Damit
erwarten nur mehr 15.4% der befragten Finanzmarktexperten (–9.6
Prozentpunkte) eine Verbesserung der Konjunkturlage in den kommenden
sechs Monaten. Der Anteil der Experten, die von einer schwächeren
wirtschaftlichen Tendenz ausgehen, erhöhte sich gleichzeitig leicht auf
20.5% (+4.6 Prozentpunkte). Eine unveränderte Konjunkturlage erwarten
64.1%.
Die Einschätzung der gegenwärtigen
Konjunktursituation ist im Vergleich zum Vormonat erneut deutlich
optimistischer ausgefallen und der entsprechende Saldo stieg um 13.7
Punkte auf 41.0 Punkte, den höchsten Wert seit Juli 2008. Zwar beurteilt
nach wie vor eine Mehrheit von 59.0% die aktuelle Lage als «normal»,
aber keiner der Befragten bezeichnete die Situation als «schlecht».
Inflationserwartungen weiterhin tief
Die
Inflationserwartungen sind zwar per Saldo leicht gestiegen, blieben
aber auch im September auf tiefem Niveau. Der Anteil der
Umfrageteilnehmer, der über die kommenden sechs Monate von einer
rückläufigen Inflation ausgeht, ist um 8.0 Pro-zentpunkte auf 7.9%
gefallen. Gleichzeitig erwarten im Sep-tember 23.7% (+5.5
Prozentpunkte), dass die Inflation über diesen Zeithorizont ansteigen
wird, während die Mehrheit der Finanzmarktexperten eine unveränderte
Inflationsrate auf dem derzeitigen tiefen Niveau für wahrscheinlich
hält.
Die Erwartungen bezüglich der
kurzfristigen Zinsen erhöhten sich im September erneut und der
entsprechende Saldo stieg von 34.8 auf 46.2 Punkte. Der Anteil der
Finanzmarktexperten, die in der kürzeren Frist von Zinserhöhungen
ausgehen, stieg um 6.7 Prozentpunkte auf 46.2%. Dagegen erwarten 53.8%
(–2 Prozentpunkte) ein unverändertes Zinsumfeld.
Positive Aussicht gegenüber SMI
Momentan
erwarten 75.7% der Befragten einen Anstieg des Swiss Market Index im
kommenden Halbjahr. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vormonat um
15.2 Prozentpunkte erhöht. Der Saldo zum Schweizer Aktienmarkt hat
dadurch im September wieder zugelegt und liegt bei 67.6 Punkten. Nur
8.1% (–8.2 Prozentpunkte) der Teilnehmer erwarten einen Kursrückgang und
die verbleibenden 16.2% gehen von einem unveränderten Indexstand aus.
Der
Anteil der Finanzmarktexperten, die eine Abwertung des Frankens
gegenüber dem Pfund erwarten, erhöhte sich im September um 15.9
Prozentpunkte auf 34.3%. Gleichzeitig erwarten die Teilnehmer den
Franken gegenüber EUR und USD tendenziell schwächer. Beim Wechselkurs
zum JPY erwartet eine Mehrheit der Experten (68.6%) keine Veränderung.
Ablauf der Umfrage und Methodologie
Eine
analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991
durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das
allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen
Dienstleistungssektor zu entwickeln.
Im
Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen
Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte
hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der
kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse
haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der
Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen
Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel,
Telekommunikation und gesamthaft.
Die Salden
ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile.
Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators
gegenüber dem Vormonat. (cl)