Saxo warnt vor Turbulenzen im neuen Jahr

03.02.2010, 16:05 Uhr

2010 wird ein Jahr der Reflation, prognostiziert Saxo Bank in ihrem jährlichen Finanzmarktausblick. Einerseits würden die positiven Trends, die in der zweiten Jahreshälfte 2009 zu beobachten waren, bis weit in das neue Jahr anhalten. Andererseits sehen die Analysten des Strategieteams eine Reihe struktureller Probleme voraus, die 2010 für Turbulenzen sorgen könnten.

Ein wichtiger Treiber für globale Marktturbulenzen im Jahr 2010 dürfte ein kräftiger Rückgang der Wirtschaftsaktivität in China sein, wenn das sogenannt „investmentgetriebene“ Exportmodell auf eine nachlassende Nachfrage in den westlichen Industrieländern stösst. Die chinesischen Exporte sind im vergangenen Jahr bereits um fast 20% eingebrochen. Jetzt sind die Augen der Welt genauso gebannt auf China als Wachstumshoffnung gerichtet wie 1988 auf Japan.

David Karsbøl, Chief Investment Officer bei Saxo Bank, äusserte sich hierzu wie folgt: „Die aktuelle Verbesserung der BIP-Daten und Verbraucherstimmung an den Finanzmärkten ist nicht realer als der spekulative Boom, der durch das leichte Geld in den Jahren 2003 bis 2006 begünstigt wurde.
Die Industrieländer werden seit Mitte der 1990er Jahre von kreditinduzierten Blasen dominiert, und bei jeder auftretenden Schwierigkeit bzw. Krise wird versucht, diesen mit Zinssenkungen und Schuldenaufnahme zu begegnen. Das Problem dabei ist, dass es einer exponentiellen Zunahme der Stimuli bedarf, um diesen Kreislauf in Gang zu halten. Niedrige Zinsen haben neben wilder Spekulation und moralischer Versuchung Über- und Fehlinvestitionen begünstigt und dabei zu einer Schuldenlast geführt, die nicht mehr bedienbar ist.

„Um die Schulden nachhaltig zu reduzieren und wieder bedienbar zu machen, benötigen wir jetzt einen Abbau der Verschuldung – also „Deleveraging“ – und Ausfälle. Es ist nur leider so, dass jede staatliche Bemühung um Wirtschaftsstimulierung dem Wandel zu langfristiger Nachhaltigkeit im Weg steht und somit die Krise nur in das Jahr 2010 hinein verlängern wird“, so Karsbøl weiter.

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