26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Seit Tagen machen Befürchtungen um
einen anstehenden Währungskrieg die Runde. Der Westen bezeichnet Chinas Politik
des schwachen Renminbi als eine neue Form des Protektionismus und verlangt
umgehend eine weitere Aufwertung der chinesischen Währung. China wiederum
beschuldigt den Westen, allen voran die USA, durch die niedrigen Zinsen Anleger
zu spekulativen Investitionen in China anzuregen. Ausserdem seien die
Vereinigten Staaten durch ihre Lohn- und Ausgabenpolitik selber für ihre
mangelnde Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China
verantwortlich.
für die Märkte eine Überraschung", so Nick Beecroft, Devisenspezialist bei der
Saxo Bank, in seinem Kommentar. "Dennoch sehen wir damit nicht das vorzeitige
Ende des Währungskriegs gekommen. Die Wahrheit liegt nämlich eher darin, dass
die chinesische Regierung die Zinsen nicht aus währungspolitischer Sicht
angehoben hat, sondern um den heimischen Immobilienmarkt
abzukühlen." Beecroft bewertet die jüngste
Zinserhöhung der chinesischen Notenbank demnach keinesfalls als Zugeständnis an
den Westen. "Die Geschichte zeigt, dass China unter allen Umständen sein Gesicht
wahren will. Je verhärteter die Fronten sind, desto mehr möchte China beweisen,
dass das Wohl des Volkes der Regierung wichtiger ist als die Beziehung zu
Handelspartnern", so der Saxo Bank Experte.
AUD und CHF als Alternativen
Wenn China seine Währung also nicht
weiter aufwertet, dann sieht Nick Beecroft eine aktive Abwertung des Dollars
kommen. "Die US-Regierung wird dann keine andere Wahl haben, als ihre eigene
Währung gegenüber der Währung ihrer Handelspartner abzuwerten. Dies wäre eine
innenpolitisch sehr populäre Entscheidung."
Beecroft empfiehlt Anlegern daher: "Es spricht einiges dafür, Devisen von starken Volkswirtschaften mit einem
soliden Finanzsystem zu kaufen. Der Australische Dollar bietet sich hier
besonders an: 5 Prozent Zinsen, eine wegen des Rohstoffhandels mit China
boomende Wirtschaft, ein nahezu unbeschädigtes Bankensystem und eine lockere
Währungspolitik. Auch der Schweizer Franken bleibt als sicherer Hafen attraktiv,
obwohl die Währung nicht von einem hohen Leitzins profitieren
kann."
Den kompletten Kommentar auf Englisch finden Sie als PDF-Download unter diesem Link. (cl)