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S&P: Manager erwarten weitere Gewinne in Europa

21.12.2009, 15:25 Uhr

Manager der wichtigsten europäischen Aktienfonds erwarten, dass die Erholung in Europa anhalten wird, stellt Standard & Poor‘s Fund Services in ihrem letzten Sektor Update fest.

„Es ist selten, dass sich Fondsmanager einig sind. Aber momentan scheint dies ausnahmsweise der Fall zu sein“, meint S&P Fund Services Lead Analyst Peter Fuller. Obwohl sich die Marktteilnehmer noch immer relativ zurückhaltend verhalten, erwarten praktisch alle in der letzten Woche interviewten Manager in absehbarer Zeit weitere Gewinne, dies vor allem in Kontinentaleuropa.

„Die kritischste Meinung zu Europa war die vorsichtige Einschätzung von Invesco Perpetual“, so Fuller. Mit dem Hinweis auf die viel gepriesene baldige Markterholung (V-shaped recovery), welche auf zu optimistischen Einschätzungen basiere, erwartet Invesco Perptual zwar weiterhin einen steigenden Aktienmarkt, allerdings in bescheidenerem Umfang als bis anhin in diesem Jahr.




Peter Fuller, Lead Analyst
bei S&P Fund Services

Andere Manager hingegen vertreten vermehrt optimistische Ansichten. Das Team von Gartmore beispielsweise stieg aus defensiven Positionen wie Deutsche Telekom, Heineken oder Telefonica aus und wechselte in Firmen mit höheren Beta-Werten wie Heidelberg Cement oder die KBC Group, welche für überraschend gute Gewinne sorgten, einen starken Kursanstieg verzeichneten und so nach dem Downgrade der Broker im September nun dank Gewinnrevisionen wieder heraufgestuft wurden.

Grossbrittannien wächst mit Verzögerung

Im Gegensatz zum positiven Ausblick in Kontinentaleuropa wird Grossbritannien eher kritisch betrachtet. Die Manager der European Dividend Strategy von ING Investment Management, Nicolas Simar und Manu Vandenbulck, verfolgen momentan eine klar defensive Strategie und fokussieren in ihrer UK-Aktienauswahl auf Wachstum und Qualität. Zudem richten sie ihre Wachstumsstrategien vermehrt auf Kontinentaleuropa aus. „Die ING-Manager erzählten, dass sie besorgt seien, da das Wachstum in Grossbritannien aufgrund der hohen Schuldentilgung erst mit Verzögerung einsetzen würde“, präzisierte Fuller.

Tim Stevenson von Henderson hingegen ist bezüglich UK weitaus positiver eingestellt. Er glaubt, dass die Investoren noch nicht völlig überzeugt sind von der Markterholung und dass daher viel Cash brachliegt, welches, sobald die Konjunktur besser läuft, investiert wird. Daher sollten Abschwünge als Kaufmöglichkeiten genutzt werden.

Die Markterwartungen scheinen jedoch stärker mit den ING-Ansichten übereinzustimmen. „Die meisten Manager, die Frankreich, Deutschland und andere kontinentale Märkte als treibende Kräfte des Wachstums sehen, äussern sich zu UK eher zurückhaltend. Grossbritannien wird zwar eine wichtige Rolle spielen, aber eher selektiv auf der Ebene der Titelselektion“, ergänzt Fuller.

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