S&P: Europäische Fondsmanager sind zurückhaltend

08.06.2010, 16:21 Uhr

Die Manager europäischer Aktienfonds haben auf die seit Januar an den europäischen Märkten zunehmende Volatilität mit Zurückhaltung reagiert, stellt Standard & Poor’s Fund Services in seinem aktuellen Bericht zu diesem Sektor fest.

„Im Gleichschritt mit der steigenden Volatilität lassen die Manager mehr Vorsicht walten", kommentiert Peter Fuller, Leitender Analyst im Bereich europäischer Aktienfonds bei S&P Fund Services. „Die Fondsperformance ist polarisiert. Auf der einen Seite sehen wir wie erwartet defensive Fonds mit erheblichen Investments in Large Caps und auf der anderen Seite finden sich spezialisierte Small-Cap-Portfolios die seit Mitte Mai an ihren früheren Gewinnen festzuhalten scheinen. Es ist der Bereich dazwischen, der zurückgeblieben ist.“


Peter Fuller
,
Leitender Analyst für europäische Aktienfonds bei S&P Fund Services

Unter den Mainstream-Fonds behält der Sektor Europa inkl. Grossbritannien (GB) gegenüber seinem Ex-GB-Pendant die Nase vorn. „Zu den im bisherigen Jahresverlauf soliden Performern gehören Tim Stevenson und William Stormont (Henderson Horizon Pan European Equity Fund), Cedric de Fonclare (Jupiter European Special Situations Funds) und William Davis (Threadneedle IF European Fund)“, sagt Fuller. Obwohl im Stil unterschiedlich, sind dies allesamt erfahrene Fondsmanager, die für ihre konsistenten Leistungsausweise dank disziplinierter Ansätze bekannt sind.

Hinsichtlich Small-Cap-Fonds bemerkt Fuller, dass David Dudding und Charles Anniss – Manager des Threadneedle European Smaller Companies Fund bzw. des M&G European Smaller Companies Fund – auf Basis eines disziplinierten Bottom-Up-Ansatzes mit Schwerpunkt auf Industrie- und Verbrauchersektoren erfolgreich waren.

Die Fondsperformance in 2009 hing von der Reaktion der Manager auf die im zweiten Quartal einsetzende Rally bei Unternehmen mit tiefer Qualität und hohem Beta ab. 2010 bilden eher fundamental als technisch basierte Rallies den Schlüssel zum Erfolg. Viele Manager nutzten dies als Kaufgelegenheit und verzeichneten in Q1/2010 eine Outperformance. „Während 2009 das Jahr der zyklischen Erholung war, stehen 2010 Qualität, Rentabilität und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt“, sagt Fuller.

Aus den Umschichtungen zu Zyklikern zogen vor allem Valuemanager Nutzen, sofern sie bereit waren, Unternehmen minderer Qualität zu halten und finanziell gesunde Unternehmen zu meiden. Diese waren schlichtweg unbeliebt. Nur eine kleine Zahl an Growthmanagern genoss die Rallye von Anfang an. Hervorgehoben sei das Team von BlackRock, das sich frühzeitig bei Zyklikern positionierte und mehr als seine Wettbewerber von der Rallye profitierte.

Armin Ingerl, Fondsmanager des UniDynamicFonds Europa mit Fokus auf Wachstumstitel, konnte von einem frühzeitigen Investment in zyklische Titel profitieren. Trotz des Hangs zu Investments in Small- und Mid Cap Positionen, konnte Ingerl die Zielsetzung des Fondsmandats performanceseitig sowie die Berücksichtigung aller MarketCap Klassen erfolgreich erfüllen. Dies ist u.a. durch frühe Investments in Titel wie Barclays, AXA und Prudential gelungen. Im späteren Jahresverlauf half ein geschickter Positionswechsel in fundamental höherwertige Finanzitel wie UBS, Fortis und Deutsche Bank die Outperformance zur Peergroup beizubehalten.?

Der vollständige Report kann unter www.fundsinsights.com eingesehen werden.

(kab)

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