22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Nach Ansicht der Fondsgesellschaft Pioneer Investments ist Russland derzeit der attraktivste Aktienmarkt unter den Schwellenländern. Die erhöhten Ölpreise kommen Russland als weltweit grösstem Ölproduzenten zugute. Zudem werden russische Gasfirmen voraussichtlich vom Wandel in der Energiepolitik profitieren.
"In unserem Portfolio haben wir Russland zuletzt wieder übergewichtet, da russische Aktien mit einem 12-Monats-Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 7,0 sehr günstig bewertet sind", erläutert Marcin Fiejka, Manager des Pioneer Funds Emerging Europe and Mediterranean Equity (LU0119336021). Zum Vergleich: Im Schnitt liegen das 12-Monats-KGV der Schwellenländer bei 11,5 und das der Industriestaaten bei 12,6.
Nach Ansicht des Fondsmanagers profitiert der russische Markt besonders von den stark steigenden Energie- und Rohstoffpreisen seit Jahresbeginn. "Die Unruhen in Nordafrika und im Mittleren Osten haben den Ölpreis nach oben getrieben. Das kommt besonders Russland als weltweit grösster Ölproduzent zugute", sagt der Investmentexperte. Zudem rechnet er damit, dass russische Gasfirmen vom Wandel in der Energiepolitik in einigen Ländern nach dem Atomunfall in Japan profitieren werden. "Aufgrund der Ereignissen in Japan wird Gas zukünftig beim Energiemix eine grössere Rolle spielen", ist der Fondsmanager überzeugt. In seinem Portfolio setzt er neben Schwergewichten wie Gazprom auf Small- und Mid-Caps aus dem Energiesektor, darunter der Stahlrohrhersteller TMK sowie die Öldienstleister Cat Oil und Eurasia Drilling. Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent erwartet Ein weiteres zentrales Investmentthema für Fiejka ist der Konsum: "In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Mittelschicht-Haushalte in Russland sehr stark zugenommen. Während 2004 nur 20 Prozent der Bevölkerung über ein monatliches Nettoeinkommen von 500 US-Dollar verfügten, sind es heute 50 Prozent." Hinzu kämen niedrige Zinsen, eine moderate Arbeitslosigkeit sowie anziehende Einzelhandelsumsätze und ein gestiegenes Konsumentenvertrauen. So rechnet auch der Internationale Währungsfonds mit einem Wachstum der russischen Wirtschaft von 4,5 Prozent in diesem Jahr; 2010 waren es 4,0 Prozent. Trotz dieser positiven Aussichten mahnt der Fondsmanager im Konsumbereich aber derzeit zur Vorsicht: "Seit dem vergangenen Sommer ist die Inflation kontinuierlich auf knapp zehn Prozent gestiegen. Diese Entwicklung gilt es im Auge zu behalten." Daher stockt der Investmentexperte den Bereich Konsumaktien derzeit nicht auf. Russland strebt Privatisierung an Positiv bewertet Fiejka die Privatisierungsbemühungen der russischen Regierung. Ende 2010 hat die Führung in Moskau beschlossen Anteile an rund 900 Firmen im Wert von 59 Milliarden US-Dollar über die kommenden fünf Jahre zu verkaufen; darunter grosse Finanzinstitute wie die Sberbank oder VTB. Auch wenn die Verkäufe in erster Linie zur Reduzierung des Haushaltsdefizits beitragen sollen, geht Fiejka davon aus, dass die Pläne auch für den Aktienmarkt allgemein positiv sein werden. Denn durch den Verkauf der Anteile wird die Liquidität am Markt sowie die Transparenz erhöht. "Dies trägt dazu bei, dass Russland ein aktionärsfreundlicheres Land wird", ist der Fondsmanager überzeugt. Mit seinem Pioneer Funds Emerging Europe and and Mediterranean Equity, der ein Volumen von knapp einer Milliarde Euro hat, ist Fiejka zu 63 Prozent in russische Aktien investiert. In 2010 erzielte der Fondsmanager eine Performance von 29,30 Prozent und konnte seinen Vergleichsindex, den MSCI Emerging Markets Europe & Middle East 10/40, der im gleichen Zeitraum ein Plus von 26,8 Prozent erreichte, deutlich hinter sich lassen. Morningstar bewertet das Portfolio mit der Höchstnote von fünf Sternen.