22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Ein stärkerer Anstieg der Beschäftigung und ein die Erwartungen übertreffenden Lohnzuwachs im Mai versetzten den Zinssenkungshoffnungen in den USA einen Dämpfer. Bond- und Devisenmarkt reagierten, der Aktienmarkt hingegen behielt die Ruhe.
Im Mai stieg die Zahl der Beschäftigten in den USA ausserhalb der Landwirtschaft um 272'000. Analysten hatten im Schnitt mit 180'000 neuen Jobs gerechnet.
Zwar hat das Arbeitsministerium den Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 15'000 Stellen nach unten revidiert. Ein überraschend starkes Lohnwachstum deutet aber weiter auf eine robuste Verfassung des US-Arbeitsmarkts hin.
Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent nach +0,2 Prozent im April. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet.
Viele US-Unternehmen klagen seit längerer Zeit über einen Mangel an Arbeitskräften, weshalb die Löhne anziehen. Im Vergleich zum Mai 2023 stiegen sie um 4,1 Prozent nach revidiert 4,0 (zunächst 3,9) Prozent im Monat davor. Erwartet wurde für Mai ein Plus von 3,9 Prozent.
Doch es ging auch in die andere Richtung: Die Arbeitslosenquote ist im Mai überraschend gestiegen und legte um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent zu. Damit erreichte sie den höchsten Stand seit Anfang 2022. Im längerfristigen Vergleich bleibt die Arbeitslosigkeit aber auf niedrigem Niveau.
Aufgrund der über dem Zielband der Notenbank verharrenden Inflation und der robusten Lohnentwicklung, welche die Preise eher nach oben als nach unten drückt, ist vorderhand keine Zinssenkung zu erwarten. Mit der Zinswende dürfte sich das Fed weiterhin Zeit lassen. Von der Fed-Sitzung am nächsten Mittwoch hat schon vor den Arbeitslosenzahlen für Mai niemand mehr mit einer Zinssenkung gerechnet.
«Unsere Erwartung bleibt, dass die Federal Reserve die Zinssätze im dritten Quartal senken wird, obwohl sie vorerst wahrscheinlich erneut den datenabhängigen Schlummerknopf drücken wird», kommentiert die deutsche Fondsgesellschaft DWS die jüngsten Zahlen. Für sie bleibt das Gesamtbildgemischt, Neueinstellungen und Beschäftigung würden nach wie vor auseinanderdriften. weiterhin auseinanderdriften.
Ähnlich dürfte man es am Aktienmarkt sehen. Die US-Börse blieb ruhig, der S&P-500-Index veränderte sich kaum, was auch auf die führenden Aktienmärkte in Europa ausstrahlte. Einzig der Dax, von einem Rekord kommend, verlor deutlicher an Terrain, in der Schweiz rückten SMI und SPI vor.
Aufwärts ging's mit dem Dollar. Zum Franken stieg er um 1,4 Prozent auf 0.8965 Franken.10-jährige US-Treasuries verbilligten sich um 0,57 Prozent und rentierten 4,30 Prozent.
Das Gold, in Konkurrenz zu den höher rentierenden Zinspapieren stehend, gab 2,8 Prozent auf 2308 Dollar pro Feinunze nach.