Robuste US-Arbeitsmarktdaten schüren Zweifel an Zinssenkungen

Der US-Arbeitsmarkt läuft besser als erwartet (Bild: Shutterstock/John Gress Media Inc).
Der US-Arbeitsmarkt läuft besser als erwartet (Bild: Shutterstock/John Gress Media Inc).

In den Vereinigten Staaten hat sich der Arbeitsmarkt Ende des vergangenen Jahres unerwartet robust gezeigt. Wenn sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert, wird das an den Finanzmärkten als Signal gewertet, dass sich die amerikanische Notenbank bei Zinssenkungen zurückhalten könnte.

10.01.2025, 16:07 Uhr
Konjunktur

Redaktion: awp

In den Vereinigten Staaten hat sich der Arbeitsmarkt Ende des vergangenen Jahres unerwartet robust gezeigt. Im Dezember verstärkte sich der Aufbau neuer Stellen deutlich, während die Arbeitslosigkeit überraschend zurückging. Die US-Wirtschaft schuf im Dezember 256'000 Stellen, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Im Vormonat November waren nur revidiert 212'000 Jobs entstanden. Analysten hatten einen Rückgang erwartet und waren im Schnitt nur von 165'000 neuen Jobs ausgegangen.

Leicht gesunkene Arbeitslosenrate

Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde nur leicht nach unten revidiert, um insgesamt 8'000 Stellen. Wie das Arbeitsministerium weiter mitteilte, fiel die Arbeitslosenquote im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Hier war ein unveränderter Wert von 4,2 Prozent erwartet worden.

Die Lohnentwicklung hat sich im Dezember etwas abgeschwächt. Im Monatsvergleich sind diese um 0,3 Prozent gestiegen, nachdem sie im November noch um 0,4 Prozent zugelegt hatten. Auch im Jahresvergleich schwächte sich das Lohnwachstum etwas ab, von zuvor 4,0 Prozent auf nur noch 3,9 Prozent. Die Lohnentwicklung hat Einfluss auf die allgemeine Preisentwicklung. Zuletzt war die Inflationsrate in den USA im Dezember auf 2,9 Prozent gestiegen. Sie liegt damit wieder deutlich über dem Ziel der US-Notenbank, die eine Teuerung von zwei Prozent anstrebt.

Nächster Zinsentscheid Ende Januar

Die Entwicklung der Arbeitsmarktdaten gilt als mitentscheidend für die Geldpolitik in der grössten Volkswirtschaft der Welt. Wenn sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert, wird das an den Finanzmärkten als Signal gewertet, dass sich die amerikanische Notenbank bei Zinssenkungen zurückhalten könnte. Zuletzt hatten sich bereits mehrere US-Währungshüter für eine vorsichtige Vorgehensweise bei den Zinssenkungen ausgesprochen und auf die hartnäckig hohe Inflation verwiesen. Die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank steht Ende Januar an.

Am Devisenmarkt reagierte der US-Dollar mit deutlichen Kursgewinnen auf die Arbeitsmarktdaten. Der Euro fiel im Gegenzug auf ein Tagestief bei 1,0215 US-Dollar. An den Anleihenmärkten legten die Renditen kräftig zu. Die Rendite für 30-jährige US-Anleihen stieg bis auf 5 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit November 2023. Die europäischen Aktienmärkte gerieten unter Druck.

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