26.11.2024, 14:35 Uhr
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Aufgrund der Nahrungsmittelknappheit derzeit wird mehr als ein Sechstel der Weltbevölkerung
als chronisch unterernährt eingestuft wird sich die Welt einem ihrer
wichtigsten Ressourcenproblem stellen müssen. Fragen zur gesicherten Nahrungsmittelversorgung
stehen auf der globalen Agenda daher ganz oben. Im neuesten Nachhaltigkeitsreport
von Dexia Asset Management werden die Wirkfaktoren der
Nahrungsmittelknappheit sowie die Herausforderungen durch eine ungesicherte
Nahrungsversorgung behandelt und Lösungsansätze von Interessengruppen und
Unternehmen diskutiert.
ausreichen, um die Welt in den nächsten Jahren zu ernähren? Stephanie
Dunn, Nachhaltigkeits-Analystin bei Dexia Asset Management, erläutert: "Die Nachfrage nach Nahrungsmitteln steigt stetig, da sowohl die Bevölkerung
als auch das Einkommen wächst. Die Nahrungsmittelversorgung wird dieser
Nachfrage voraussichtlich nicht nachkommen können, teils wegen zurück gehender
Agrarerträge, teils auch deshalb, weil weniger Land für eine zukünftige
Erweiterung der landwirtschaftlichen Flächen zur Verfügung steht. Der
letztgenannte Faktor steht ferner durch den zunehmenden Trend zu Biokraftstoffen
unter Druck. Der Wettbewerb um die verbliebenen Bodenressourcen wird dadurch
weiter verschärft." Gemäss dem International Food Policy Research Institute
(IFPRI) stieg die Nahrungsmittelproduktion im Jahr 2008 zwar um 1-2%, wurde
jedoch durch ein Bevölkerungswachstum von 4% deutlich überholt.
Umstrittenes "land grabbing"
Aktuelle Massnahmen zur Bewältigung der Probleme der sicheren
Nahrungsmittelversorgung werden von einer Vielzahl von Interessengruppen
angestrebt. Die vielleicht umstrittenste derzeit beobachtete Vorgehensweise ist
das allgemein als "land grabbing" (Landnahme) bezeichnete Phänomen das einfach
ausgedrückt im Aufkaufen landwirtschaftlicher Flächen durch ausländische
Investoren besteht. Nach UN-Angaben wurden in der ersten Jahreshälfte 2009 in
Entwicklungsländern rund 30 Millionen Hektar Ackerland über solche Transaktionen
erworben eine Fläche, die halb so gross ist wie das gesamte Ackerland Europas.
Zugleich waren unternehmensgesteuerte Reaktionen auf das Problem der
Nahrungsmittelknappheit festzustellen, darunter auch der Einsatz von
Agrartechnologien, die normalerweise mit der Agrarrevolution zwischen den
1960-er und 1990-er Jahren in Verbindung gebracht werden. Stephanie
Dunn: "Landwirtschaftliche Technologien wie die Entwicklung
besonders ertragreicher Getreidesorten, der Ausbau der Bewässerungsinfrastruktur
und die Verbreitung von Hybridsaaten usw. haben eine wichtige Rolle bei der
Bekämpfung des Problems der Nahrungsmittelknappheit gespielt. Solche
Technologien können jedoch, wenn sie nicht richtig eingesetzt werden, zu
negativen Auswirkungen auf die Umwelt und zur Verschlechterung des Bodens
führen, was die Nahrungsmittelknappheit noch weiter verschlimmert." Die
gegenwärtige Herausforderung besteht also darin, die Nahrungsmittelversorgung
sicherzustellen und zugleich nachteilige Umweltfolgen möglichst gering zu
halten.
Zusammenarbeit gefordert
Eine nachhaltige Landwirtschaft, die ein Agrarsystem repräsentiert, das
einerseits produktiv und effizient ist und andererseits auch die Umwelt bewahrt,
ist eine logische und sinnvolle Antwort auf die Problemstellung. Das spricht für
den Einsatz bestehender Agrartechnologien, jedoch auf nachhaltigere Weise dies
wird durch gründliche Kenntnisse und Umsetzung der Technologien ohne Schädigung
der Umwelt erzielt. Es gibt zwar keine einzelne Lösung zur Sicherung der
Nahrungsmittelversorgung in nachhaltiger Weise, doch es muss eine Kombination
nachhaltiger Anbauverfahren angewandt werden. Nur so kann das
Nahrungsmittelangebot erhöht und zugleich die natürlichen Ressourcen geschützt
werden. In diesem Sinne ist eine Zusammenarbeit zwischen Landwirten,
Lebensmittelherstellern und dem Handel in der übrigen
Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette von entscheidender Bedeutung.
Danone und Unilever mit guten Beispielen
Unternehmen, die Technologien zur Steigerung der landwirtschaftlichen
Produktivität in nachhaltiger Weise bereitstellen, sowie Lebensmittelhersteller
und -händler, die sich aktiv dafür einsetzen, dass die von ihnen genutzten
Agrarrohstoffe in nachhaltigerer Weise erzeugt werden, gehören natürlich
wirtschaftlich wie auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit zu den Gewinnern.
Lebensmittelproduzenten wie Danone und
Unilever haben beide ihre führende Position in nachhaltigen
Agrarverfahren im Laufe der Jahre nachgewiesen, beispielsweise durch die
Gründung der Plattform Sustainable Agricultural Initiative (SAI) im Jahre 2002
einer Initiative zur Unterstützung nachhaltiger Agrarverfahren in aller Welt
und durch Umsetzung von mehr unternehmensspezifischen Tätigkeiten auf diesem
Gebiet. Als einzelnes Beispiel ist zu nennen, dass Unilever im Rahmen seines
unternehmenseigenen Programms "Nachhaltige Landwirtschaft" aktiv mit Landwirten
zusammenarbeitet, um die von diesen verursachte Gewässerbelastung zu reduzieren.
Dies wird beispielsweise durch Systeme wie die Tröpfchenbewässerung erzielt.
Diese Art der Analyse wird in der Dexia Asset Management SRI-Fondsfamilie,
darunter dem Dexia Sustainable World Fonds, umfassend
berücksichtigt.
Nachhaltige Agrarverfahren sind gefragt
Isabelle Cabie, SRI-Leiterin bei Dexia AM,
erläutert: "Bis 2050 wird die Weltbevölkerung Schätzungen zufolge 100% mehr
Nahrungsmittel benötigen, als wir heute erzeugen. Die Welternährungsorganisation
(FAO) berechnet, dass 20% durch zusätzliches Ackerland und 10% durch vermehrte
Anbauintensivierung gewonnen werden; dennoch bleibt ein Defizit von 70%. Diese
Fehlmenge von 70% muss durch Einsatz neuer und bereits vorhandener
Agrartechnologien erzeugt werden. Diese müssen zwangsläufig nachhaltig sein,
wenn wir die langfristige Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung gewährleisten
wollen". Nachhaltige Agrarverfahren sind Bestandteil einer
sinnvollen Lösung der Probleme zur Nahrungsmittelknappheit und gehören bereits
heute zum Tagesgeschäft führender Unternehmen in der gesamten
Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette.
Den vollständigen Report von Dexia Asset Management über die Nachrungsmittelknappheit finden Sie hier als PDF-Download. (cl)