27.11.2024, 14:11 Uhr
Ausländische Anbieter wie Apple oder Samsung haben im Oktober in der Volksrepublik China offenbar bloss 6,22 Millionen Geräte abgesetzt. Laut Berechnungen der regierungsnahen China Academy of Information and...
BB Biotech blickt im Zwischenbericht auf ein respektables 1. Halbjahr 2011 zurück. Über das 1. Halbjahr betrachtet legte die BB Biotech-Aktie dividendenadjustiert um 9.1% (in CHF) resp. um 11.5% (in EUR) zu. Für das 2. Halbjahr ist BB Biotech für eine weiterhin gute Entwicklung der nicht zyklischen Gesundheitsindustrie zuversichtlich und rechnet mit einem erfreulichen Nachrichtenfluss der Portfolio-Gesellschaften sowie mit guten operativen Entwicklungen.
Es sind derzeit die internationalen Ereignisse, welche die Agenda der Finanzmarktakteure massgeblich bestimmen. Das 2. Quartal war diesbezüglich keine Ausnahme. Die Schuldenkrise der peripheren Euroländer dominierte die Märkte weiterhin. Eine direkte Auswirkung der derzeit vorherrschenden Unsicherheiten auf wirtschaftspolitischer Ebene war die starke Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem US-Dollar und dem Euro, die sich nicht zuletzt auch im Portfolio der BB Biotech AG bemerkbar machte.
Erfreulich war hingegen die Entwicklung des Biotechnologie-Sektors, der sich auch im 2. Quartal positiv vom allgemeinen Markttrend abheben konnte. Der Nasdaq Biotechnologie Index (NBI) legte in den ersten sechs Monaten insgesamt um 14.2% (in USD) zu, wobei 6.5% auf das 2. Quartal fielen. Der Innere Wert (NAV) von BB Biotech schloss in der ersten Jahreshälfte mit einem Plus von 8.2% (in USD, dividendenadjustiert). Die Aktie von BB Biotech konnte dividendenadjustiert um 9.1% (in CHF) resp. um 11.5% (in EUR) zulegen. Das 2. Quartal entsprach, gemessen an der Performance, nicht den Erwartungen von BB Biotech, zumal die Kernbeteiligungen nicht mit dem Sektor mithalten konnten. Allen voran verzeichnete Actelion eine deutliche Kurskorrektur. Der Innere Wert avancierte um 1.6% (in USD), reduzierte sich aber aufgrund der starken Aufwertung des CHF gegenüber dem USD um 6.8% (in CHF). Die Aktie verlor 2.7% (in CHF) resp. gewann um 2.9% (in EUR).
Fortschritte wurden im Zusammenhang mit der Reduktion des Discounts erzielt. Steigendes Interesse seitens der institutionellen Investoren am Thema Biotechnologie sowie eine konsequente Umsetzung der Verdichtungsstrategie brachten den Discount per Ende Juni 2011 auf 15.3%. Per Ende 2010 betrug der Discount noch 23.8%. Im 2. Quartal hat BB Biotech ihr Aktienrückkaufprogramm dementsprechend vorangetrieben und 472 890 Aktien über die 2. Handelslinie gekauft, welche bei Zustimmung der Aktionäre zur Vernichtung bestimmt sind. Unsere weiteren Anstrengungen zielen darauf ab, den Discount nachhaltig und mit einer möglichst geringen Schwankungsbreite auf einem Niveau von 10 bis 15% zu stabilisieren. Während der regulären Sperrfrist im Vorfeld der Veröffentlichung von Geschäftszahlen kann die Gesellschaft jeweils selbst keine eigenen Aktien zurückkaufen. Speziell in Märkten mit Verwerfungen wie sie derzeit zu beobachten sind, kann dies zu einer temporären Ausweitung des Discounts führen. BB Biotech ist bestrebt, für derartige Situationen im Einklang mit der Verdichtungsstrategie und den sich bietenden regulatorischen Möglichkeiten eine Lösung zu finden.
Im Portfolio wurden im 2. Quartal vor allem bei den Kernbeteiligungen Gilead, Celgene und Vertex Anpassungen vorgenommen. Bei den kleineren Beteiligungen wurde die Position in Affymetrix reduziert und diejenige in Basilea Pharmaceutica vollständig veräussert. Im Gegenzug wurden sechs neue Positionen aufgebaut. BB Biotech nahm an Kapitalerhöhungen sowohl bei Bavarian Nordic und Swedish Orphan Biovitrum als auch bei Radius Health, Idenix und Achillion Pharmaceuticals teil. Bei Isis Pharmaceuticals und Human Genome Sciences wurden Aktien über den Markt erworben.
Ein erster Einstieg in Positionen aus den Emerging Markets wurde nach einer aufwendigen Due Diligence-Phase vollzogen. Indien erlangte innerhalb der Schwellenländer einen speziellen Status als Land der Medikamentenproduktion. Ein grosses Reservoir an Talenten entwickelte in den letzten Jahren eine international konkurrenzfähige Industrie und etablierte sich weltweit als viertgrösster Produzent von Medikamenten. Zu unseren ersten Investitionen gehören Glenmark Pharmaceuticals, Lupin sowie Strides Arcolab. BB Biotech plant, das Engagement in den Emerging Markets im Verlauf des Jahres sukzessive weiter auszubauen.
Entwicklung und Bewertung des Portfolios im 2. Quartal
Celgene (+4.8%, in USD) konnte an wichtigen Konferenzen mit weiteren Daten das klinische Profil von Revlimid stärken. Das Medikament zeigte eine verbesserte Wirksamkeit bei fortführender Therapie von erstmals therapierten Myeloma-Patienten. Damit gelang es dem Unternehmen, das Umsatzpotenzial seines wichtigsten Medikaments einmal mehr zu untermauern. Der Investorenfokus liegt momentan klar bei der Umsatzentwicklung von Revlimid in den kommenden Quartalen.
Actelion (-21.6%, in CHF) erlitt im 2. Quartal eine deutliche Kurskorrektur. Die Unsicherheiten um den ausgesprochenen Schuldspruch und die damit verbundene Schadensersatzzahlung von USD 557 Mio. als auch die weitere juristische Auseinandersetzung mit Asahi Kasei belasteten die Aktie schwer. Mit dem Ausgang der Generalversammlung schwächten sich die Erwartungen hinsichtlich einer möglichen Übernahme deutlich ab. Die kommenden Monate werden sowohl für die Gesellschaft als auch für Aktionäre von grosser Bedeutung sein. Bei einem positiven Ausgang der langjährigen Phase-III-Studie für Macitentan zur Behandlung von Lungenbluthochdruck kann die Gesellschaft ihre dominante Stellung im PAH-Markt langfristig festigen.
Vertex (+8.5%, in USD) erreichte im Mai mit der US-Produktzulassung für Incivek zur Behandlung von Hepatitis-C-Patienten (HCV) einen wichtigen Meilenstein. Das Produktprofil wie auch der Produktbeschrieb dürften eine klare Differenzierung gegenüber Victrelis (Merck) erlauben und ermöglichten dem Unternehmen, Incivek mit einer deutlichen Preisprämie zu lancieren. Der Aktienmarkt wird nebst den Entwicklungskandidaten zur Behandlung von zystischer Fibrose vor allem die zukünftige Umsatzentwicklung von Incivek eng verfolgen.
Die Aktie von Gilead (-2.5%, in USD) entwickelte sich aufgrund einer von den amerikanischen Behörden eingereichten Untersuchung in Bezug auf die Vertriebspraktiken unterdurchschnittlich. Das 2. Halbjahr wird vom Ausgang der Phase-III-Studien für die Quad-Tablette geprägt werden. Die Quad-Tablette, ein neues Kombinationspräparat aus vier Wirkstoffen zur Behandlung von HIV-Patienten, stellt eine wichtige Komponente für Gilead dar, ihre führende Stellung im Bereich HIV-Medikamente zu verteidigen.
Novo Nordisks Aktie konsolidierte (-2.3%, in DKK) im 2. Quartal, nachdem die Aktie über die letzten 18 Monate um 94.4% zugelegt hat. An der diesjährigen Diabetes-Konferenz sind die klinischen Daten betreffend Degludec, einem neuen langwirksamen Insulin-Analog, vorgestellt worden. Degludec soll 2012 lanciert werden.
Bei den kleineren Beteiligungen sind folgende Entwicklungen hervorzuheben:
Im Verlaufe des 2. Quartals baute BB Biotech sechs neue Portfoliopositionen auf:
Ausblick und Positionierung
Die Reallokation von gross kapitalisierten Gesellschaften hin zu den kleineren und mittleren Gesellschaften wird weiter vorangetrieben. BB Biotech stärkt damit ihre Position für die mittel- bis langfristige Zukunft, da von diesen Beteiligungen ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum erwartet werden kann. Der Anlagefokus auf innovative Medikamente wird fortgesetzt.
Die nicht zyklische Gesundheitsindustrie stellt aus Sicht von BB Biotech weiterhin eine sehr attraktive Investitionsmöglichkeit dar. Aufgrund der hohen Innovationskraft und der damit verbundenen Erfolge von Produktzulassungen und des darauf folgenden hohen Umsatzes und der Gewinnaussichten leitet BB Biotech für die Biotechnologie-Branche ihre positive Markteinschätzung ab. Dies ist in der Anlagestrategie und dem damit verbunden Investitionsgrad von über 100% reflektiert.