Rekordstand beim Pensionsvermögen

Auf 26 Billionen US-Dollar stieg das institutionelle Pensionsvermögen 2010 in den 13 grössten Pensionsmärkten weltweit an. Damit erreicht der jüngste Wachstumstrend einen neuen Höchststand. Zu diesem Ergebnis kommt die Global Pension Asset Study 2010 von Towers Watson. Seit 2000 ist das geschätzte globale Pensionsvermögen laut Studie um 66 Prozent gestiegen.

11.03.2011, 10:41 Uhr

Redaktion: ah

Die Global Pension Asset Study 2010 von Towers Watson untersucht die Entwicklung des Vermögens und der korrespondierenden Verpflichtungen in den 13 wichtigsten Pensionsmärkten. Dazu gehören: Australien, Kanada, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Irland, Japan, die Niederlande, Südafrika, die Schweiz, Grossbritannien und die USA, die zusammen mehr als 85 Prozent der globalen Pensionsvermögen repräsentieren.

Im Krisenjahr 2008 waren die Pensionsvermögen um 21 Prozent zurückgegangen und hatten das weltweite Pensionsvermögen auf den Stand von 2006 zurückversetzt. Auch im Verhältnis zum BIP ist das Anlagevermögen nach der Krise (61 Prozent des BIP in 2008) wieder deutlich gestiegen. Dagegen ist der Ausfinanzierungsgrad in 2010 nur geringfügig angestiegen.

"Bezogen auf die Gesamtheit der analysierten Pensionsmärkte ist die Finanzkrise noch nicht vergessen und die ‚Nachbeben’ zeigen, dass sich die Wirtschaft noch nicht restlos erholt hat", kommentiert Nigel Cresswell, Leiter Investment Consulting bei Towers Watson Deutschland, diese Entwicklung. "Die Märkte sind unbeständiger geworden. Institutionelle Investoren beobachten das sehr genau. Die hohe Volatilität wird weitgehend als neue Normalität betrachtet." Cresswell empfiehlt daher, auf flexiblere Investment-Strategien zu setzen.

Pensionsvermögen wachsen weltweit

  • Die kumulierten jährlichen Wachstumsraten sind in den letzten zehn Jahren gestiegen. Die höchste Zuwachsrate (in lokaler Währung) verzeichnete Brasilien mit 15 Prozent. Die niedrigsten Zuwachsraten waren in Japan (0,2 Prozent), Kanada (1,3 Prozent), Frankreich (0,9 Prozent) und der Schweiz (2,1 Prozent) zu finden.
  • Gemessen am BIP verfügen die Niederlande über die höchsten Pensionsvermögen (134 Prozent), gefolgt von der Schweiz (126 Prozent)


Langfristiger Rückgang des Aktien- und Obligationenanteils

  • Der Obligationienanteil in den Pensionsvermögen der sieben grössten Pensionsmärkte weltweit (Australien, Kanada, Japan, die Niederlande, die Schweiz, Grossbritannien und die USA) ist in den letzten 15 Jahren um 7 Prozent gesunken. Der Aktienanteil blieb relativ konstant und sank lediglich um 2 Prozent auf 47 Prozent
  • Die Investition in andere Vermögenswerte, insbesondere Immobilien, aber auch Hedge-Fonds, Private Equity und Rohstoffe stieg seit 1995 von 5 Prozent auf 19 Prozent. Hier spiegelt sich der weltweit zu beobachtende Trend hin zu einer höheren Diversifizierung des Anlagevermögens wider.
  • Alternative Anlageklassen waren besonders für Pensionsinvestoren in Australien, Kanada und den USA interessant. In diesen Ländern hat sich der Anteil alternativer Anlagen im Jahr 2000 bis Ende 2010 mehr als verdreifacht. Hingegen ist der Anteil alternativer Anlageklassen in den Pensionsvermögen in der Schweiz (29 Prozent) und Grossbritannien (7 Prozent) im letzten Jahrzehnt relativ konstant geblieben.
  • Im Aktiensegment ist ein klarer Trend zu einer stärkeren Internationalisierung zu beobachten, während im Anleihensegment überwiegend auf lokale Anleihen gesetzt wird.
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