21.11.2024, 15:16 Uhr
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Laut dem Janus Henderson Global Dividend Index stiegen die Aktienrückkäufe 2022 um 22 Prozent auf einen Rekordwert von 1,31 Billionen US-Dollar. Innerhalb von 10 Jahren haben sie sich fast verdreifacht, die Dividenden sind insgesamt um 54 Prozent gestiegen.
Die im ersten Quartal 2023 veröffentlichten Unternehmensergebnisse zeigten den gesamten Umfang der Aktienrückkäufe, die im Jahr 2022 weltweit getätigt wurden. Die 1 200 Top-Unternehmen der Welt kauften eine Rekordsumme von 1,31 Billionen US-Dollar ihrer Aktien zurück, was fast der Summe von 1,39 Billionen US-Dollar entspricht, die dieselben Unternehmen im Laufe des Jahres an Dividenden ausschütteten, heisst es in einer Mitteilung von Janus Henderson. Darüber hinaus lag die Gesamtsumme um 22 Prozent höher als im Jahr 2021, in dem der bisherige Rekord aufgestellt worden war. Kleine Ausnahme ist die Schweiz. Hier war 2021 ein Rekordjahr mit knapp 65 Milliarden, zuletzt kauften die grossen Schweizer Unternehmen eigene Papiere für gut 38 Milliarden Dollar.
Der bei weitem grösste Wachstumsfaktor im Jahr 2022 war der Ölsektor. Hier kauften die Unternehmen eigene Aktien im Wert von 135 Milliarden US-Dollar, mehr als viermal so viel wie 2021.
Der rasante Anstieg der Rückkäufe ist kein kurzfristiges Phänomen. Erstaunlicherweise hat sich der Wert der Rückkäufe seit 2012 fast verdreifacht (+182 Prozent) und übertrifft damit bei weitem den Anstieg der Dividenden im gleichen Zeitraum.
2012 machten die Rückkäufe weltweit nur 52 Prozent der Dividenden aus, wobei die Spanne von 3 Prozent in den Schwellenländern bis 102 Prozent in Nordamerika reichte. 2022 waren es weltweit bereits 94 Prozent, wobei die Spanne von 18 Prozent in den Schwellenländern bis zu 158 Prozent in Nordamerika reichte.
Hier dominiert in erster Linie der amerikanische Techsektor: Der Gesamtwert der Aktienrückkäufe war 2022 achtmal höher als die gezahlten Dividenden. Bekannte Beispiele sind Meta und Alphabet: Keines der beiden Unternehmen zahlt eine Dividende, aber beide sind grosse Käufer ihrer eigenen Aktien.
Im Gegensatz dazu waren im Sektor der dividendenstarken Versorger die Dividenden 8-mal höher als die Rückkäufe.
Die Beträge konzentrieren sich sehr stark auf einige wenige Unternehmen. Apple gehört zu den weltweit grössten Käufern eigener Aktien, die für das Geschäftsjahr 2022 einen Umfang von erstaunlichen 89 Milliarden US-Dollar erreichten, was fast 7 Prozent des weltweiten Gesamtvolumens entspricht. Die zehn grössten Käufer entsprechen fast einem Viertel des weltweiten Gesamtvolumens – und nur einer von ihnen, die britische Shell, stammt nicht aus den USA. Nestlé war im vergangenen Jahr einer der grössten Käufer eigener Aktien in Europa.
Ben Lofthouse, Head of Global Equity Income bei Janus Henderson, sagte: «Die rasche Zunahme der Rückkäufe in den letzten drei Jahren spiegelt eine starke Gewinnentwicklung und einen hohen freien Cashflow sowie die Bereitschaft wider, die Aktionäre zu belohnen, ohne ungewollte Erwartungen an die Dividende zu wecken. Rückkäufe sind nicht immer ein Garant für höhere Aktionärsrenditen. Die grosse Frage ist, wie sich dies in den kommenden Monaten und Jahren auf Aktienrückkäufe auswirken wird. In Zeiten, in denen Unternehmen praktisch zum Nulltarif Zugang zu Finanzmitteln hatten, gab es einen grossen Anreiz, Schulden zu machen und Aktien zurückzukaufen, da dies einen immensen Mehrwert darstellte. Für Unternehmen, die wie Apple oder Alphabet sehr grosse Summen an Barmitteln generieren, ist dies kein wichtiger Faktor. Für andere, vor allem in den USA, die Kredite zur Finanzierung von Aktienrückkäufen aufgenommen haben, werden die Überlegungen künftig sehr viel ausgewogener sein.»