26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Die Hedgefondsindustrie sieht sich nicht nur einer
anspruchsvoller werdenden Anlegerschaft, sondern auch einer steigenden Flut an
Regulationen gegenüber. Dies stellt die Anpassungsfähigkeit und die
Funktionsfähigkeit der Hedgefondsbranche erneut auf die Probe. Dexia Asset
Management (AM) sieht der Entwicklung mit gemischten Gefühlen entgegen, zieht
aber eine insgesamt positive Bilanz.
ergriffen oder eingeleitet, um die Stabilität des globalen Finanzsystems zu
sichern und das Vertrauen in die Banken und Anlagemärkte wiederzugewinnen. Dazu
gehören neben Basel III, Solvency II und UCITS IV die Volcker-Regel, die den
Handel auf eigene Rechnung einschränkt, striktere Regulationen bei den
OTC-Derivaten, Restriktionen bei Shortstrategien bzw. Leerverkäufen sowie die
Richtlinie zu den Managern alternativer Investmentfonds (AIFM). Ausserdem werden
die EU-Richtlinien über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID) sowie über
vergleichbare Kundeninformationen (Packaged Retail Investment Products bzw.
PRIPS) überarbeitet.
Plötzliche Regeländerungen als grösste
Gefahr
Dexia AM glaubt, dass die Mehrzahl der regulatorischen
Entwicklungen positive oder neutrale Auswirkungen auf die alternative
Anlagebranche hat. Dies allerdings unter der Voraussetzung, dass die Regeln
klar, stabil und im Sinne eines transparenteren und kontrollierteren Marktes
sind.
"Gefährlich wären markante und ohne Absprache getroffene
Veränderungen der Regeln", warnt Fabrice Cuchet, Leiter Alternative Anlagen bei
Dexia AM. "So dürfen beispielsweise Regulierungsinstitutionen nicht die Befugnis
haben, Regeln in Bezug auf Hebelwirkungen oder Leeerverkäufe auf der Grundlage
unbekannter oder schlecht definierter Kriterien zu ändern. Dies war beim
plötzlichen Verbot von Leerverkäufen von Banktiteln im Oktober 2008 der Fall
gewesen. Damals konnten Hedgefondsmanager ihre Strategien nicht wie geplant
umsetzen und ihre Positionen nicht korrekt ausgleichen."
Solvency II als Chance
Die momentan im Rahmen von Solvency vorgesehenen Anpassungen
sind für alternativ verwaltete Fonds positiv, sofern sie transparent sind. Ohne
Transparenz sind die Kapitalkosten unverhältnismässig hoch, nämlich 49% für
alternativ verwaltete Fonds, während für eine Investition im Rahmen des
EuroStoxx 50-Aktienindex nur 39% berechnet werden.
Gewährleistet der Manager allerdings die notwendige
Transparenz, können diese Kosten erheblich reduziert werden: Um einige Prozent
bei marktneutralen Fonds wie Dexia Index Arbitrage, zwischen 10 und 20% bei
Fonds wie Dexia Long Short Risk Arbitrage oder Dexia Long Short Crédit und um
25% bei Fonds, die in High Yield-Unternehmensanleihen investieren. In diesem
Rahmen können die erforderlichen Kapitalkosten als attraktiv beurteilt werden,
da sie auf die Performance-Ziele und das Rendite-Risiko-Profil der Fonds besser
abgestimmt sind.
Regulierungen fördern das Aufkommen von
Newcits
Die Regulierungsflut sowie der Bedarf einiger Anlegersegmente
nach liquideren und transparenteren alternativen Anlagen fördern die Lancierung
neuer alternativer Fonds unter der Ucits III-Richtlinie, die sogenannten
Newcits. Laut Eurekahedge beläuft sich die Zahl der aufkommenden Newscits auf
nahezu 700. Deren Volumen hat die 100 Mrd. Euro-Marke überschritten. Dexia AM
schätzt, dass bald nahezu 1000 Newcits auf dem Markt sind, die rund 10% der
weltweit alternativ verwalteten Vermögen ausmachen dürften.
Liquidität und Transparenz haben aber ihren Preis, betont
Fabrice Cuchet: "Bereits im Oktober 2009 prognostizierte ich eine
Underperformance von Newcits gegenüber den klassischen Hedgefondsindizes von
durchschnittlich 3%. Ich bleibe bei dieser Meinung, auch wenn die
Performanceunterschiede zwischen den beiden Anlageformen in den vergangenen zwei
Jahren noch nicht so ausgeprägt waren."
Typische Performancemuster am Ende der
Rezession
Seit 6 bis 9 Monaten gestalten sich die Rahmenbedingungen für
alle Risikoanlagen schwierig. Das Umfeld ist geprägt durch eine hohe Korrelation
aller Anlageklassen und Sektoren sowie durch ein Hickhack an positiven und
negativen Konjunkturnachrichten. Dies hat gemäss Fabrice Cuchet vor allem
Arbitragestrategien benachteiligt. Seiner Ansicht nach sind "derartige
Unsicherheiten nicht abnorm am Ende einer Rezession, und die Performances der
alternativen Fonds erinnert heute sehr stark an die Periode nach der Rezession
von 2002/2003."
Nach einer plötzlichen Erholung vom Tief im 1. Quartal 2003
stagnierten die Hedgefondsindizes während fast des ganzen Jahres 2004 auf
demselben Niveau bevor sie erneut anstiegen. Seit März 2009 wird dasselbe
Verhalten beobachtet: Anstieg über 12 Monate, dann Stabilisierung; ein sehr
klassisches Verhalten am Ende einer Rezession, wo zahlreiche Unsicherheiten
bestehen.
Zahlreiche Herausforderungen, neue Chancen
"Die historisch niedrigen Zinssätze wecken das Interesse der
institutionellen Anleger an Fonds mit asymmetrischem Risikoprofil, das den
Schutz des Kapitals mit dem Ziel absoluter Rendite kombiniert. Dexia Asset
Management wird konsequenterweise die Innovationsstrategie in diesem Bereich,
die vor 15 Jahren eingeleitet wurde, weiterverfolgen", folgert Fabrice Cuchet.
Heute bietet Dexia Asset Management im Bereich alternativer Anlagen eine
Anlagepalette mit mehr als 30 Fonds, darunter 22 Ucits III, die 15 verschiedene
Strategien abdecken. (cl)