Verrechnungssteuer-Reform hat positives Kosten-Nutzen-Verhältnis

Bundesrat Ueli Maurer will die Verrechnungssteuer durchbringen. (Bild: ZVG)
Bundesrat Ueli Maurer will die Verrechnungssteuer durchbringen. (Bild: ZVG)

Die am 25. September zur Abstimmung stehende Reform der Verrechnungssteuer rechnet sich gemäss BAK Economics sowohl für den Wirtschaftsstandort Schweiz als auch für den Staat. Das positive Fazit bleibt selbst bei pessimistischen Annahmen bezüglich der zu erwartenden wirtschaftlichen Impulse bestehen. Die Bankiervereinigung fasst zusammen.

16.08.2022, 17:16 Uhr

Redaktion: rem

Bereits 2019 hatte BAK Economics die volkswirtschaftlichen Effekte einer umfassenden Reform der Verrechnungssteuer und Stempelabgaben untersucht. Die Analyse zeigte ein klar positives Nutzen-Kosten-Verhältnis. Das Parlament hatte die Reform im Verlauf der Beratung angepasst; so werden gemäss der nun vorliegenden Vorlage nur neu emittierte inländische Obligationen von der Verrechnungssteuer und der Umsatzabgabe befreit. Die Allianz für die Reform der Verrechnungssteuer hat BAK Economics beauftragt, die volkswirtschaftlichen Effekte der nun effektiv zur Abstimmung stehenden Reform zu beurteilen. Die neue BAK-Analyse kommt zum Ergebnis, dass sich auch die nun vorliegende Reform sowohl für den Wirtschaftsstandort Schweiz als auch für den Staat eindeutig positiv auswirken wird:

  • Steigende Wertschöpfung: In 5 Jahren CHF 3.1 Mrd. höher.

Das Schweizer Wertschöpfungsniveau liegt gemäss BAK Economics nach 5 Jahren um rund 3.1 Mrd. CHF (+0.4%) höher als ohne Reform. Dies ist kein einmaliger Effekt. Er kommt der Schweizer Bevölkerung langfristig, d.h. wiederkehrend jedes Jahr, zugute.

  • Reform rechnet sich für den Staat: In 5 Jahren CHF 300 Mio. mehr Einnahmen.

Für den gesamten Staatshaushalt ist die Bilanz bereits nach drei Jahren ausgeglichen. Nach fünf Jahren liegt der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben um rund 300 Mio. CHF höher als ohne Reform. So wird der Wegfall der Verrechnungssteuer und Umsatzabgabe durch die insgesamt höhere Steuerbasis mehr als kompensiert. Mit den gegenüber dem Status-Quo erzielten Budgetüberschüssen könnten die öffentlichen Schulden bis zum Jahr 2027 um rund 450 Mio. CHF verringert werden. Da sich die positiven Effekte im Zeitablauf kumulieren, dürfte im Jahr 2032 gemäss BAK Economics bereits mit Mehreinnahmen von über 2.0 Mrd. CHF gerechnet werden.

  • Nutzen-Kosten-Verhältnis auch bei pessimistischen Annahmen positiv.

Die Ergebnisse sind robust gegenüber Annahmen deutlich geringerer positiver wirtschaftlicher Impulse. Selbst wenn angenommen wird, dass die unmittelbaren positiven wirtschaftlichen Effekte der Verrechnungssteuerreform nur halb so gross ausfallen wie im wahrscheinlichen Szenario, bleibt das Hauptergebnis gemäss BAK Economics bestehen: Die Reform der Verrechnungssteuer führt zu einem höheren Wertschöpfungsniveau, mehr Steuereinnahmen und insgesamt verbesserten öffentlichen Finanzen.

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