Rückläufige Entwicklungen am schweizerischen Fondsmarkt

Im dritten Quartal 2007 verminderte sich das in der Schweiz platzierte Vermögen der in der Statistik erfassten Anlagefonds um 12.7 Mrd. CHF bzw. 2.0% auf 618.2 Mrd. CHF. Verantwortlich für diese Entwicklung sind vor allem die Aktien- und Obligationenfonds. Diese mussten sowohl Mittelrückzüge durch die Anleger, als auch Kursverluste auf den Anlagen hinnehmen.

Aktienfonds

Die Unsicherheit an den Aktienmärkten bewog die Anleger dazu, Engagements in Aktienfonds nochmals etwas abzubauen. Davon betroffen waren vor allem Fonds mit einer auf europäische Märkte, die USA und Japan fokussierten Anlagepolitik. Indessen hielten sich die Anteilausgaben und -rücknahmen bei Fonds mit Anlagen in Schweizer Aktien weitgehend die Waage. Zusätzlich führten die bis im August rückläufigen Aktienkurse zu Werteinbussen auf den Anlagen. Gesamthaft ging das Vermögen der in dieser Kategorie zusammengefassten Fonds um 7.2 Mrd. CHF bzw. 3.8% auf einen nur noch leicht über den per Ende 2006 liegenden Betrag zurück.

Anlagestrategiefonds

Die Anlagestrategiefonds vermochten bis im Juli kontinuierlich und in erheblichem Umfang neue Mittel anzuziehen, musste in den darauf folgenden Monaten jedoch ebenfalls geringe Mittelrückzüge hinnehmen. Indessen ist der Rückgang des Gesamtvermögens dieser Fondskategorie um 1.4% vor allem auf tiefere Aktienkurse und eine leicht negative Performance zurückzuführen.

Obligationenfonds

Trotz der deutlichen Entspannung der Zinssätze an den in- und ausländischen Kapitalmärkten bauten die Anleger in Investitionen bei den Obligationenfonds weiter und stärker als in anderen Fondskategorien ab. Eindeutige Schwerpunkte von Mittelrückzügen aus Fonds, die auf bestimmte Währungen oder Schuldnerkategorien ausgerichtet sind, lassen sich nicht ausmachen. Bei gleichzeitig geringen Werteinbussen auf den Anlagen fiel das Vermögen aller Obligationenfonds um 2% und damit auf den tiefsten Stand im laufenden Jahr.

Geldmarktfonds

Seit Ende Juni vermochten die Geldmarktfonds, kontinuierlich neue Mittel anzuziehen. Zu dieser Entwicklung dürfte die gestiegene Rendite von Geldmarktanlagen beigetragen haben. Erfahrungsgemäss sind Geldmarktfonds auch beliebte Instrumente für ein temporäres „Parkieren“ von Anlagekapitalien in Phasen erhöhter Unsicherheit. Ob diese Faktoren eine Wende der seit Jahren rückläufigen Vermögensentwicklung der Geldmarktfonds einleiten, ist derzeit noch offen. Die ausgewiesene, negative Performance reflektiert zum Teil den tieferen Wechselkurs des Dollars, der rund 30% der Anlagen dieser Fondskategorie ausmacht.

Alternative Anlagen

Weitere Mittel flossen auch den seit Ende April in einer separaten Kategorie zusammengefassten Fonds für alternative Anlagen zu. Zudem können diese Fonds beachtliche Wertsteigerungen ausweisen und ihr Vermögen erneut deutlich um 1.3 Mrd. CHF bzw. 8.3% erhöhen. Zurzeit sind die dazu ausgewiesenen Daten für den Anteil dieser Fonds aber noch nicht repräsentativ. Manche Produkte sind immer noch unter der Kategorie „Andere Fonds“ erfasst. Daneben enthält diese Kategorie u.a. Fonds, die einen speziellen Anlagestil umsetzen, sowie Fonds für Wandel- und Optionsanleihen.

Immobilienfonds

Seit Jahresbeginn bewegt sich das in der Schweiz in Immobilienfonds platzierte Vermögen in einer engen Bandbreite, Ausschüttungen und Inventarwertveränderungen hielten sich weitgehend die Waage. Als Ergänzung zu den inländischen Fonds haben schweizerische Grossbanken im Ausland Immobilenfonds mit einer international ausgerichteten Anlagepolitik aufgelegt und vertreiben diese Produkte erfolgreich auch ausserhalb der Schweiz. Insgesamt beträgt das im Ausland in Immobilienfonds schweizerischer Anbieter investierte Vermögen rund 11 Mrd. CHF Das Gesamtvermögen der Immobilienfonds erreicht somit über 24 Mrd. CHF.

Allein im Monat September weisen mit Ausnahme der Obligationenfonds und der Fonds für alternative Anlagen alle Fondskategorien einen Vermögenszuwachs aus. Die Kurserholung an den wichtigen Aktienbörsen verhalf den Aktienfonds zu einer positiven Performance und einem Anstieg des Vermögens von dem Ende August registrierten Tiefstand um 1.2%. Kursgewinne auf den Anlagen führten auch bei den Anlagestrategiefonds zu einem leichten Anstieg des Vermögens. Höhere Mittelrückzüge weisen lediglich die Obligationenfonds aus, deren Vermögen sich trotz Kursgewinnen auf den Anlagen um 1.2% verminderte. Bei den anderen Kategorien hielten sich Veränderungen bei den ausstehenden Anteilen sowie die Kurseinflüsse in engem Rahmen. Gesamthaft erhöhte sich das Vermögen aller erfassten Fonds im letzten Monat des dritten Quartals um 2.4 Mrd. CHF. Dieser Betrag resultiert aus Mittelrückzügen von gesamthaft 1.5 Mrd. CHF und Kursgewinnen von 3.9 Mrd. CHF.