Raiffeisen setzt auf neue Gruppen-Governance und Eignerstrategie

Die Raiffeisen Gruppe macht ihre Struktur transparenter.
Die Raiffeisen Gruppe macht ihre Struktur transparenter.

Die Raiffeisen Gruppe hat eine neue Gruppen-Governance beschlossen und zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Eignerstrategie verabschiedet. Damit haben die Raiffeisenbanken und Raiffeisen Schweiz gemeinsam die Voraussetzung für eine transparente Steuerung der gesamten Raiffeisen Gruppe festgelegt.

18.11.2019, 16:20 Uhr

Redaktion: lek

Raiffeisen hat eine neue Gruppen-Governance geschaffen, die den Bedürfnissen und der Funktionsweise der Raiffeisen Gruppe entspricht, und die Statuten angepasst. Der Grundsatz "one bank, one vote" und die daraus resultierende Einführung einer Generalversammlung wurde von den Delegierten mit einer grossen Mehrheit an Stimmen angenommen. Die Raiffeisenbanken haben im Reformprozess eine klare Gremienstruktur in ihrer Innenorganisation entworfen, um ihre Meinungen zu richtungsweisenden Entscheiden mittels legitimierter Vertreter in die Gruppe einzubringen.

Klare Zuständigkeiten für Gremien definiert

An der Eignerversammlung vom letzten Samstag, an der sich vor der ausserordentlichen Delegiertenversammlung Vertreterinnen und Vertreter aller Raiffeisenbanken getroffen haben, wurde diese Gremienstruktur der Banken beschlossen. Damit wurden klare Zuständigkeiten für die einzelnen Gremien definiert. An der ausserordentlichen Delegiertenversammlung (DV) wurde der Austausch zwischen den neu geschaffenen Gremien der Raiffeisenbanken mit den Organen von Raiffeisen Schweiz in den Statuten verankert. Die Verwaltungsrätin Anne Bobillier wurde an der DV ebenfalls mit grossem Mehr gewählt.

Der Vergütungsbericht des Vorjahres sowie der maximale Vergütungsrahmen für Verwaltungsrat (VR) und Geschäftsleitung (GL) von Raiffeisen Schweiz für das Folgejahr werden der Generalversammlung künftig konsultativ zur Abstimmung vorgelegt. Der VR und die GL von Raiffeisen Schweiz setzen damit, nach der Überarbeitung des Vergütungsberichts und der Vergütung der Organe, auch innerhalb der Raiffeisen Gruppe auf Transparenz.

Die an der ausserordentlichen DV getroffenen Beschlüsse sind Ergebnisse des Projekts Reform 21. In diesem Projekt konnte eine neue Gruppen-Governance sowie eine Eignerstrategie erarbeitet und mit der FINMA abgestimmt werden. Die Eignerstrategie wurde an der Eignerversammlung offiziell verabschiedet. Damit werden die Erwartungen der Eigner an Raiffeisen Schweiz gebündelt und transparent gemacht und die Weichen gestellt, um die Zukunft effizient angehen zu können. Die ersten Reformziele seien erreicht, nun folge bis 2021 die Umsetzungsphase, hiess es.

Erarbeitung der Gruppenstrategie

Ein nächster Schritt ist die Erarbeitung der Gruppenstrategie durch den Verwaltungsrat von Raiffeisen Schweiz. Die Gruppenstrategie stellt sich den aktuellen Herausforderungen wie Tiefzinsumfeld, Diversifizierung der Geschäftsfelder, vor allem aber neuen Kundenbedürfnissen. Die Raiffeisenbanken werden im mittlerweile bewährten partizipativen Verfahren in die Erarbeitung der Gruppenstrategie involviert. Ebenfalls werden weitere Themen aus der Reform 21, wie der Leistungskatalog von Raiffeisen Schweiz und das Finanzierungskonzept der Gruppe, die sich aus der Eignerstrategie ableiten, weiterbearbeitet. Auch die Überprüfung der Struktur der Regionalverbände erfolgt 2020.

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