Professionalisierungsdruck im Finanzsektor zunehmend

02.12.2010, 10:06 Uhr

Weltweit und insbesondere in der Schweiz wächst das Interesse an professioneller Ausbildung im Finanzbereich. Daraufhin deutet die steigende Zahl der Finanzfachleute, welche das anspruchsvolle Ausbildungsprogramm zum Chartered Financial Analyst® (CFA®) durchlaufen. Gerade erst wurden hierzulande 191 Finanzfachleute zu neuen CFA Charterholdern gekürt. Ausserdem konnte die Swiss CFA Society (SCFAS), die Schweizer Mitgliederorganisation des CFA Institute, ihr 2000. Mitglied feiern.

191 Investmentexperten haben in den letzten zwölf Monaten in der Schweiz die Voraussetzungen zum Chartered Financial Analyst® (CFA®) erfüllt. Die Zahl der CFA Charterholder in der Schweiz stieg damit um 11% auf 1‘978. Die neuen Titelträger wurden gestern in Zürich am Award Ceremony Dinner geehrt. John Bowman, Head Innovation Products and Solutions des Dachverbandes CFA Institute, verlieh am Anlass die sogenannten Charters. Didier Sornette, Professor für Entrepreneurial Risks und Direktor des Financial Crisis Observatory der ETH Zürich, sprach im Gastreferat über die Vorhersehbarkeit von Finanzblasen und -krisen.

Anne‐Katrin Scherer, CFA, Executive Director der SCFAS, freut sich über die wachsende Nachfrage nach der renommierten Auszeichnung: "CFA steht für Professionalität, Integrität und Transparenz im Finanzbereich. Dies sind Eigenschaften, die für Unternehmen und Finanzexperten in diesen Zeiten unabdingbar sind, um sich im neuen Umfeld glaubwürdig zu positionieren und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen", betont sie.

Anspruchsvolles Studium
Der Titel muss allerdings hart erarbeitet werden. Immerhin entspricht das CFA-Programm einem vierjährigen intensiven Selbststudium. Für einen erfolgreichen Abschluss müssen drei Prüfungsstufen gemeistert werden, die jeweils mehr als 300 Stunden Vorbereitung erfordern. Dabei werden nicht nur umfangreiches fachtechnisches Wissen vermittelt und geprüft, sondern auch ethische Kriterien. Um die CFA-Auszeichnung zu erhalten, müssen die Kandidaten über mindestens vier Jahre Berufserfahrung im Anlagebereich verfügen, die drei Prüfungen des CFA-Programms bestehen sowie eine Erklärung unterzeichnen, in der sie sich zur Einhaltung des "Code of Ethics" und der "Standards of Professional Conduct" verpflichten. Ferner ist die Mitgliedschaft beim CFA Institut bzw. bei einer Landesorganisation wie SCFAS vorgeschrieben.

Bereits 2'000 Mitglieder bei der Swiss CFA Society
Die SCFAS-Mitgliedschaft ist aber auch ohne Prüfungsstress erhältlich. Auch hier verspürt SCFAS wachsenden Zuspruch, konnte doch am diesjährigen Award Ceremony das 2000. Mitglied begrüsst werden. "Das CFA Institute zusammen mit den Ländervereinigungen ist nicht nur eine weltweit anerkannte Ausbildungsinstitution, sondern auch ein nicht gewinnorientierter Think Tank, der sich für faire und effiziente Finanzmärkte im Dienste des Anlegers einsetzt. Dieses Gedankengut vermitteln wir mittels Studien, Vorträgen, Publikationen, Konferenzen und Netzwerkanlässen. Wir nehmen sogar vermehrt Einfluss auf die laufenden nationalen und internationalen Regulierungsprozesse. Eine CFA-Mitgliedschaft ermöglicht es, seine gesellschaftliche Verantwortung effizient einzubringen und wahrzunehmen", fasst Scherer zusammen. (cl)

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