25.11.2024, 10:30 Uhr
Das Sportbekleidungsunternehmen Le Coq Sportif hat gemäss einer Mitteilung beim Handelsgericht in Paris die Eröffnung eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens beantragt.
Die Wechselbereitschaft der Schweizer Bankkundinnen und -kunden ist laut dem Online-Vergleichsdienst Moneyland nach wie vor tief. Jährlich würden sie deshalb bis zu 13,4 Milliarden Franken verlieren.
Diese Summe gebe an, wie viel gespart werden könnte, wenn alle Privatkunden zum günstigsten oder bestverzinsten Angebot wechseln würden, heisst es in einem Communiqué. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bankangeboten seien also gross.
Aufgeschlüsselt nach Bankprodukten hat der Vergleichsdienst bei den Hypotheken mit 4,8 Milliarden das grösste Sparpotenzial ausgemacht. Dahinter folgen das Sparkonto (2,5 Milliarden), die Vermögensverwaltung (2,4 Milliarden) sowie die Produktkategorie Privatkonto/Debitkarte (2,0 Milliarden).
Aber auch bei den Kreditkarten, dem Online-Trading und bei der Säule 3a hat der Vergleichsdienst ein Sparpotenzial von mehreren hundert Millionen Franken festgestellt. Um zu berechnen, wie viel Geld ihnen jährlich entgeht, hat moneyland.ch das durchschnittliche Sparpotenzial bei verschiedenen Bankprodukten analysiert und auf die gesamte Kundschaft in der Schweiz hochgerechnet.
Das Sparpotenzial von weiteren Produkten wie Freizügigkeitskonten oder Kassenobligationen sowie von Firmenkunden wurde in der Analyse nicht berücksichtigt.
«Selbst Personen ohne Hypotheken, Trading und Vermögensverwaltung könnten durchschnittlich 1210 Franken pro Jahr sparen», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Wer überdurchschnittlich teure Dienstleistungen nutzt, kann mit einem Wechsel zu den besten Angeboten noch deutlich mehr sparen.
«In der Praxis hängt das Sparpotenzial für den Einzelnen natürlich vom gewählten Bankangebot und vom individuellen Nutzungsverhalten ab», sagt Benjamin Manz. Er empfiehlt allen Bankkunden, das persönliche Sparpotenzial zu vergleichen. Bankgebühren und Zinsunterschiede werden im Vergleich etwa zu Versicherungsprämien deutlich unterschätzt.
Die wichtigsten Kategorien und das Sparpotenzial
Hypotheken: 4.8 Milliarden Franken
Die Mehrheit der Schweizer Bankkunden hat keine Hypothek. Umso grösser ist das durchschnittliche Sparpotenzial pro Hypothekarkunde. Im Durchschnitt könnten Hypothekarkundinnen und -kunden 3080 Franken pro Jahr sparen, wenn sie zur Bank mit dem besten Hypothekarzins wechseln würden. Das sind 4.8 Milliarden Franken für alle Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer. Dieses hohe Sparpotenzial kommt zustande, weil sich viele Hypothekarnehmerinnen und -nehmer immer noch zu oft für das erste Angebot ihrer Hausbank entscheiden, ohne vorher zu vergleichen. Zudem vergessen viele Hypothekarnehmer, dass Hypothekarzinsen oft verhandelbar sind.
Sparkonten: 2.5 Milliarden Franken
Das sehr grosse Sparpotenzial mag erstaunen. Das liegt zum einen daran, dass Schweizerinnen und Schweizer viel Geld auf Sparkonten deponieren. Zum anderen haben einige Banken ihre Sparkonto-Zinsen seit der Negativzinsphase nur wenig, andere hingegen deutlich erhöht. Mit anderen Worten: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Sparkonten sind deutlich grösser als im Jahr 2022. Im Durchschnitt könnten Sparerinnen und Sparer 450 Franken mehr sparen, wenn sie zum Sparkonto mit dem höchsten Zins wechseln würden. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung entspricht dies etwas mehr als 2.5 Milliarden Franken.
Vermögensverwaltung: 2.4 Milliarden Franken
Vermögensverwaltung geht in der Schweiz ins Geld. Häufig merken das die Kunden aber nicht, da in guten Börsenjahren die Renditen deutlich höher sind als die Kosten. Entscheidender wäre aber die Gegenüberstellung mit günstigen Anlageprodukten. Am günstigen sind mittlerweile häufig digitale Vermögensverwalter.
Das durchschnittliche Sparpotenzial pro Kundin oder Kunde in der Vermögensverwaltung ist mit 14‘100 Franken pro Jahr das höchste aller untersuchten Produktbereiche. Auch wenn der Grossteil der Schweizer Bevölkerung kein Vermögensverwaltungsmandat hat, ergibt sich aufgrund des hohen Sparpotenzials pro Kunde ein hohes Gesamt-Sparpotenzial von insgesamt 2.43 Milliarden Franken.
Privatkonten und Debitkarten: mehr als 2 Milliarden Franken
Das durchschnittliche Sparpotenzial beträgt für Erwachsene 306 Franken und für Jugendliche 116 Franken pro Jahr. Hochgerechnet auf alle Kundinnen und Kunden ergibt dies die stolze Summe von 2.03 Milliarden Franken, welche die Bevölkerung mit dem günstigsten Konto und der günstigsten Debitkarte pro Jahr sparen könnte. Die grossen Unterschiede erklären sich einerseits durch die Gebühren (zum Beispiel für die Kontoführung, die Debitkarte, Bargeldbezüge und Einkäufe im Ausland). Aber auch die unterschiedlichen Zinssätze spielen wieder eine grössere Rolle.
Kreditkarten: 570 Millionen Franken
Das Sparpotenzial für einen durchschnittlichen Kunden beträgt 94 Franken pro Jahr – ohne Berücksichtigung von Prepaid- und teuren Platinum-Karten. Hochgerechnet auf alle Karteninhaberinnen und -inhaber ergibt dies ein jährliches Sparpotenzial von 570 Millionen Franken, wenn sie zur günstigen Kreditkarte wechseln würden. Grund sind die grossen Kostenunterschiede zwischen den Schweizer Kreditkarten.
Online-Trading: 410 Millionen Franken
Das Sparpotenzial für private Anlegerinnen und Anleger mit einem Wertschriftendepot ist in den letzten Jahren gestiegen. Einerseits gibt es immer wieder neue und günstigere Angebote von Online-Brokern. Andererseits haben sich die Gebühren der meisten klassischen Banken nicht wesentlich verändert. Die Kostenunterschiede zwischen den Angeboten sind also grösser geworden.
Das durchschnittliche Sparpotenzial für Traderinnen und Trader, die zum günstigsten Schweizer Brokerwechseln, beträgt 491 Franken pro Jahr. Hochgerechnet ergibt dies ein Sparpotenzial von 410 Millionen Franken pro Jahr.
Säule-3a-Sparkonten: 410 Millionen Franken
Bei den 3a-Sparkonten sind wie bei den normalen Sparkonten die Zinssätze relevant. Der durchschnittliche Zinssatz liegt derzeit bei 1 Prozent, die besten 3a-Konten bieten 1.7 Prozent. Daraus ergibt sich ein durchschnittliches Sparpotenzial von 152 Franken pro Kunde und Jahr. Hochgerechnet auf alle Kunden ergibt dies 410 Millionen Franken.
Säule-3a-Vorsorgefonds: 210 Millionen Franken
Das Hauptkriterium bei der Auswahl von Vorsorgefonds sind die Kosten. Neben den so genannten TER-Gebühren können auch Depot-, Ausgabe- und Rücknahmegebühren anfallen. Im Durchschnitt können Kundinnen und Kunden 208 Franken pro Jahr sparen, wenn sie zum günstigsten Vorsorgefonds wechseln. Hochgerechnet ergibt dies ein Sparpotenzial von insgesamt 210 Millionen Franken.