22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der Aktienmarkt von Hongkong ist seit der Rückgabe des Gebiets an China am 1. Juli 1997 um 32 Prozent gestiegen. Damit hat er sich zwar besser entwickelt als die Börsen auf dem chinesischen Festland, durch eine breite Streuung im asiatisch-pazifischen Raum hätten Anleger jedoch deutlich höhere Wertentwicklungen erzielen können, da einige Märkte stärker stiegen als Hongkong. Dies zeigt der Rückblick durch Fidelity International anlässlich des 10-jährigen Jubiläums.
Südkoreanische Aktien weisen mit 234 Prozent im Zehnjahres-Vergleich die beste Wertentwicklung von neun Märkten in der asiatisch-pazifischen Region auf. Dahinter folgen Singapur (+85 Prozent) und erst an dritter Stelle Hongkong. Auch Thailand (+11 Prozent) und Malaysia (+5 Prozent) erzielten positive Ergebnisse.
Die Börsen der asiatisch-pazifischen Region haben sich im vergangenen Jahrzehnt sehr ungleich entwickelt. Den meisten Anlegern war es dabei unmöglich, die Chancen jedes einzelnen Marktes auszuloten", sagte Allan Liu, Fondsmanager des Fidelity Funds - South East Asia Fund. Fondsmanager können dagegen besser auf aktuelle Entwicklungen reagieren. Mit aktiv verwalteten Fonds, die auf den asiatisch-pazifischen Raum spezialisiert sind, können Anleger gezielt auf die Chancen setzen, die sich in dieser vielseitigen Anlageregion bieten.
Wie wichtig eine aktive Gewichtung der einzelnen Länder Asiens ist, zeigt unter anderem ein Rückblick auf das Börsenjahrzehnt in China. Bei Investments auf dem chinesischen Festland stehen auf Zehnjahres-Sicht trotz der rasanten Kursanstiege in den vergangenen vier Jahren noch immer 25 Prozent Verlust zu Buche (auf Basis des MSCI China Index). Auch andere Märkte wie zum Beispiel Indonesien, Taiwan und die Philippinen liegen im Zehnjahres-Vergleich im Minus.
Wiederholung der Asienkrise unwahrscheinlich
Hintergrund ist die Krise auf den südostasiatischen Finanzmärkten, die fast auf den Tag genau mit der Rückgabe Hongkongs an China ihren Anfang nahm. Am 2. Juli 1997 wertete die thailändische Regierung die nationale Währung Bath ab, nachdem die Spekulationstätigkeit stark zugenommen hatte. Die Folge waren Erschütterungen des asiatischen Finanzsystems, die sich weltweit auswirkten. Die Börsen der asiatischen Staaten selbst erlebten massive Kurskorrekturen.
Eine Wiederholung der Vorfälle von 1997 hält Liu für äusserst unwahrscheinlich, da sich die Märkte der Region weiterentwickelt haben. Das Beispiel Hongkong illustriert dies eindrucksvoll: Vor zehn Jahren beherrschten Finanz- und Immobilienunternehmen mit einem Anteil von rund 70 Prozent an der gesamten Marktkapitalisierung den Hang Seng Aktienindex. Mittlerweile ist ihre Dominanz zurückgegangen: Finanzdienstleister repräsentieren statt 21,5 Prozent nur noch 5 Prozent des Index Industrie- und Konsumgütertitel sind nachgerückt.
Auch die Ungleichgewichte zwischen den einzelnen Ländern haben sich verkleinert. 1997 war noch ein Fünftel des in der asiatisch-pazifischen Region (ohne Japan) investierten Kapitals in Hongkong angesiedelt. Der Markt repräsentiert heute nur noch 10 Prozent des Aktienkapitals in der Region. Australien, Korea und die chinesischen Festlandbörsen haben Hongkong bei der Marktkapitalisierung überholt.
Auslandskapital und Reformen unterstützen
Die Börsen Asiens sind mit denen von 1997 nicht zu vergleichen. Durch zahlreiche Börsengänge in den vergangenen Jahren haben sich die Anlagemöglichkeiten vervielfacht", so Liu. Zudem hat sich die Liquidität der Märkte durch den starken Zustrom ausländischen Kapitals entscheidend verbessert. Ein weiterer Unterschied zur Zeit vor der Asienkrise ist, dass das Wirtschaftsgeschehen der betroffenen Länder nicht mehr hauptsächlich auf Exporten beruht, sondern zunehmend auch vom Binnenkonsum getragen wird und dadurch weniger anfällig für weltweite Konjunkturschwankungen ist.
Stabilisierend wirken auch die umfangreichen Reformen der Finanzsysteme in vielen Ländern Asiens. Die meisten Staaten verfügen über ausreichende Fremdwährungsreserven und können damit bei aufkommenden Krisensymptomen wie etwa hohen Kapitalabflüssen intervenieren. Zwischen 1997 und 2007 stiegen die Reserven der bedeutendsten südostasiatischen Länder von 420 Milliarden US-Dollar auf 2,143 Billionen US-Dollar. Allein China hält 1,202 Billionen US-Dollar.
Investmentchancen durch Stabilität und Wachstum
Die Länder der Region haben ihre Hausaufgaben gemacht und sind für künftiges Wachstum hervorragend positioniert. Die Stabilität der Finanzsysteme und die stabilen Wachstumsperspektiven lassen Investitionen in der Region als besonders chancenreich erscheinen", meint Liu. Hongkong zählt dabei zu den wettbewerbsfähigsten Ländern.
Die Einschätzungen des Fondsmanagers haben sich bisher bewährt. Der FF-South East Asia Fund (ISIN LU0048597586) erzielte in den vergangenen zehn Jahren ein Plus von 89,6 Prozent, während der Vergleichsindex um 46,7 Prozent zulegte. Seit seiner Auflegung am 1. Oktober 1990 brachte der Fonds eine Wertentwicklung von 490,1 Prozent. Südkorea, China, Hongkong, Taiwan und Malaysia besitzen derzeit das grösste Gewicht am Portfolio.