Pioneer bevorzugt Corporate Bonds aus Kerneuropa

04.03.2010, 16:22 Uhr

Unternehmensanleihen der Non-Financial-Sektoren aus den Kernländern der Eurozone und aus Skandinavien bieten Investoren derzeit attraktive Investmentmöglichkeiten. Zu dieser Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar.

"Besonders interessante Anlagechancen eröffnen derzeit Anleihen von soliden, Cashflow generierenden Emittenten aus den Kernländern der Euro-Zone mit Laufzeiten zwischen fünf und sieben Jahren", erklärt Christoph Schmidt, Fondsmanager für Corporate Bonds bei der Fondsgesellschaft Pioneer Investments.

Einzelne Investmentmöglichkeiten sieht der Experte aber auch in Spanien und Portugal. "Solide Emittenten aus dieser Region wurden ungerechtfertigt vom Markt abgestraft – so beispielsweise Telefonica aus dem Telekommunikationssektor oder der Versorger Gas Natural", sagt Schmidt mit Blick auf die Finanz- und Wirtschaftsprobleme dieser Länder.

Bei Investments meidet er hingegen Regionalfinanzierer aus EU-Peripherieländern, so beispielsweise spanische Sparkassen. "Diese Institute haben in der Tat wegen der wirtschaftlichen Situation ihres Landes hohen Abschreibungsbedarf", erklärt Schmidt. Bei den Laufzeiten seien derzeit fünf- bis siebenjährige Anleihen gefragt: "Kurzläufer mit Renditen von ein bis zwei Prozent sind wegen ihres geringen Performancepotenzials nicht mehr attraktiv. Dagegen bieten Papiere mit mittlerer Laufzeit aufgrund der steilen Zinskurve deutlich bessere Ertragsaussichten", so der Fondsmanager.

Unternehmen brauchen weniger Kapital
Im Jahresvergleich ist das Emissionsvolumen bei europäischen Investment-Grade-Anleihen deutlich gesunken: "Das platzierte Volumen bei den Euro-Non-Financials betrug im Januar und Februar rund 20 Mrd. Euro, im Vergleichszeitzeitraum des Vorjahres hatte es noch rund 80 Mrd. Euro betragen." Schmidt nennt den Grund für die Zurückhaltung der Unternehmen: "Die fortschreitende Entschuldung und fehlende Investitionsmöglichkeiten etwa im M&A-Bereich führen tendenziell zu einem geringeren Kapitalbedarf der Unternehmen". Bei den Anleihe-Investoren hingegen sei ausreichend Kapital vorhanden: "Die jüngsten Deals, etwa die Emission der 5-jährigen Anleihe des australischen Einzelhändlers Wesfarmers, waren meist stark überzeichnet."

Im Euro-High-Yield-Segment hingegen sei ein grösseres Risikobewusstsein bei den Investoren deutlich spürbar: "High-Yield-Anleger verlangen höhere Renditen als bislang, sodass einzelne Emissionen wieder abgesagt wurden, weil die Emittenten die geforderten Renditen nicht zu zahlen bereit waren." (mak)

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