Pioneer: Ölpreis am Jahresende auf bis zu 90 USD

30.09.2010, 10:22 Uhr

Der Abbau der Lagerbestände wird beim Rohöl in den kommenden Monaten die Preisentwicklung bestimmen. Zu dieser Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Kommentar zum Rohstoffmarkt.

"Bei einem beschleunigten Abbau der Rohöllager kann der Ölpreis bis zum Jahresende auf ein Niveau zwischen 80 und 90 US-Dollar/Barrel steigen", erwartet Peter Königbauer, Fondsmanager des Pioneer Funds - Commodity Alpha. Schon jetzt sei zu beobachten, dass die Ölnachfrage vor allem in Asien anziehe, in Europa und den USA sei der Ölbedarf stabil. "Bei einer weiterhin robusten Weltkonjunktur ist deshalb mit einem Ölpreisanstieg bis Jahresende zu rechnen." Vorerst jedoch werde der Preis noch um 75 US-Dollar/Barrel pendeln.

Angespannte Lage beim Weizen
Im Sektor der Agrarrohstoffe ist die Ende des Jahres anstehende Weizenernte in Australien ein wichtiges Datum: "Die Lage beim Weizen ist angespannt", betont Königbauer. Aber alle zurückliegenden Ereignisse wie etwa die Brände in Russland seien vollständig eingepreist, betont der Experte. "Ein neues Preissignal kann vom Ausgang der Ernte in Australien ausgehen“, sagt der Fondsmanager. Ein weiterer wichtiger Faktor sei die gerade begonnene Weizenaussaat in Russland. Sie liefert in der Regel  erste Aufschlüsse über die Ernteerträge im kommenden Jahr. "Je nach Verlauf wird sich zeigen, ob Russland eventuell selbst zum Weizenimporteur wird", erklärt der Experte.

Schwächerer Ertrag bei US-Maisernte
Mit Interesse verfolgt Königbauer auch die Entwicklung beim Mais, wo sich entgegen erster Schätzungen des amerikanischen Agrarministeriums USDA ein etwas schwächerer US-Ernteertrag abzeichnet. "Diese Entwicklung wurde vom Markt erst teilweise eingepreist", sagt Königbauer. Daher hält der Experte hier noch weitere Preisbewegungen für möglich.

Kupfer mit grossem Potenzial
Bei den Industriemetallen sieht der Fondsmanager für Kupfer das grösste Potenzial: "Die Kupfernachfrage ist nach wie vor sehr hoch, besonders aus China." Gleichzeitig könne das Angebot kaum Schritt halten, so dass bei einer stabilen Entwicklung der Weltwirtschaft mit weiter steigenden Preisen zu rechnen sei. (ng) 

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