Pioneer: Health-Care Sektor profitiert von US-Reform

15.04.2010, 13:59 Uhr

Die Medizintechnik-Hersteller und Biotech-Branche wird laut Pioneer Investments stark von der US-Gesundheitsreform profitieren. Im Automobilsektor sieht Pioneer die Exportstärke als entscheidendes Kriterium an.



John Carey,
Fondsmanager des U.S. Pioneer Fund

Die kürzlich verabschiedete US-Gesundheitsreform

wirkt sich sehr positiv auf Teile des Healthcare-Sektors aus. Zu dieser

Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen

Marktkommentar. "In erster Linie gehören Medizintechnik-Hersteller, grosse

Krankenhausbetreiber und innovative Biotech-Unternehmen zu den Gewinnern der

Reform", kommentiert John Carey, Manager des U.S. Pioneer Fund. Dagegen bewertet

er Krankenversicherer und grosse Pharmaunternehmen, die keine innovativen

Produkte in der Pipeline haben, eher kritisch. Für die Versicherer seien die

zusätzlichen Kosten nur schwerlich zu schultern und es sei fraglich, ob sie die

höheren Ausgaben an ihre Versicherten weitergeben könnten.

US-Automobilsektor erholt sich langsam

In einem anderen grossen Wirtschaftszweig der USA, dem

Automobilsektor, beobachtet der Investmentexperte derzeit eine langsame

Erholung: "In den nächsten zwei bis drei Jahren sehen wir gute Chancen für

ausgewählte Autotitel und Zulieferer. Besonders interessant sind Unternehmen mit

einem starken Exportfokus." Unter den Big Three der amerikanischen

Autohersteller sei Ford das aussichtsreichste Unternehmen. Bei den Zulieferern

setzt der Investmentexperte derzeit auf Johnson Controls.

US-Wirtschaft am Scheideweg

Für die kommenden Monate bewertet Carey die

Aussichten für die US-Wirtschaft positiv. So seien die Einzelhandelsumsätze im

ersten Quartal sehr gut gewesen und auch das Vertrauen der Konsumenten sei

zurückgekehrt. "Die Menschen glauben wieder an die amerikanische Wirtschaft und

sind bereit grössere Anschaffungen zu machen", sagt der Fondsmanager, der den

US-Markt seit über dreissig Jahren analysiert. Langfristig gelte es aber grosse

Hürden zu nehmen: "Entscheidend wird sein, wie die Regierung das Haushaltdefizit

in den Griff bekommen will und wie sich die Zinsen in den kommenden Jahren

entwickeln. Hier kann ich noch keine klare Linie erkennen."

Der Pioneer Funds – U.S. Pioneer Fund investiert nach ethischen Grundsätzen breit gestreut in zirka 120

bis 140 Unternehmen aus dem Standard&Poor’s-500-Index. Anlagen aus den

Bereichen Tabak, Alkohol und Glücksspiel kommen für das Portfolio grundsätzlich

nicht in Frage. Fondsmanager Carey bevorzugt qualitativ hochwertige Aktien

unterbewerteter, etablierter US-Firmen mit starker Marktposition, einwandfreien

Unternehmenszahlen, einer hohen Dividendenrendite und einer klaren

Managementstrategie. (cl)

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