05.12.2025, 13:19 Uhr
Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September wegen steigender Konsumausgaben und Investitionen um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu. Das ist etwas mehr als erwartet. Im Vorquartal hatte es lediglich zu einem...
Das junge KI-Start-up will Googles Suchmonopol brechen. Zusammen mit Finanzpartnern lanciert Perplexity ein offizielles Angebot für die Übernahme des Browsers Chrome von mehr als 34 Milliarden Dollar.
Das Projekt trägt den Titel «Solomon». Dies geht aus einem Brief an Google-Chef Sundar Pichai hervor. In dem Brief schreibt Perplexity, dass das Angebot darauf abziele, «kartellrechtliche Abhilfe im öffentlichen Interesse zu erfüllen, indem Chrome einem fähigen und unabhängigen Betreiber übertragen wird».
Perplexity verpflichte sich, den Chrome-Nutzern auch nach einer Übernahme freie Wahl bei ihrer Standardsuchmaschine zu lassen. Ausserdem würde das Start-up einen Teil der Mitarbeiter von Google übernehmen. Drei Milliarden Dollar verspricht Perplexity überdies in Googles Chromium zu investieren, ein frei zugängliches Softwareprojekt, das die Grundlage vieler anderer bekannter Webbrowser wie Microsoft Edge bietet.
Der avisierte Kaufpreis wäre für das Start-up, das Google mit einer auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Internetsuche Konkurrenz macht, allein nicht zu stemmen. Perplexity selbst wurde von Investoren Schätzungen zufolge zuletzt mit lediglich 18 Milliarden Dollar bewertet.
Perplexity zufolge hätten jedoch verschiedene externe Investoren bereits zugesagt, die Transaktion zu finanzieren. Ein Sprecher bestätigte zudem, dass das Schreiben bereits an Google verschickt wurde. Google selbst lehnte eine Stellungnahme ab. Zunächst hatte das «Wall Street Journal» über die Übernahmeofferte berichtet.
Perplexity ist bei der Gründung im Dezember 2022 mit dem ambitionierten Ziel angetreten, Googles Monopolstellung aufzubrechen. Dazu hat es eine eigene, auf KI basierende Suchmaschine entwickelt, die konkrete Antworten statt Linklisten ausgibt. Ein ähnliches Produkt hat auch Google kürzlich auf den Markt gebracht. Die Übernahme des Chrome-Browsers wäre langfristig ein bedeutender Schritt, um Googles Vormachtstellung wirksam angreifen zu können.
Hintergrund ist ein laufendes Kartellverfahren gegen Google. Das US-Justizministerium und mehrere US-Bundesstaaten wollen für mehr Wettbewerb auf dem Markt für Internetsuchen sorgen. Eine Massnahme, die dabei zuletzt erwogen wurde, ist die erzwungene Abspaltung von Chrome. Die Entscheidung des zuständigen Richters wird noch für diesen Monat erwartet. Perplexitys Angebot dürfte vor allem ein Signal an ihn sein, denn Google hatte stets argumentiert, dass Chrome nicht sinnvoll aus den eigenen Produkten herauszulösen sei.
Der Browser hat etwa 3,5 Milliarden Nutzer weltweit und nimmt mehr als die Hälfte des Weltmarktes ein. Im Rahmen des Verfahrens interessierte sich nicht nur Perplexity für Chrome, sondern auch der Wettbewerber OpenAI. Internetbrowser gelten nach wie vor als wesentliche Zugangspunkte zum Internet. Wer sie kontrolliert, hat erheblichen Einfluss darauf, wie Nutzer Webseiten finden und aufrufen.
Wie viel Chrome wert ist, ist unklar. Dem WSJ-Bericht zufolge liegen die Schätzungen zwischen 20 und 50 Milliarden Dollar.