20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Der derzeitige Liquiditätsengpass am Geldmarkt, der seine Ursachen in der exzessiven Kreditgewährung an Privatkonsumenten hat, eröffnet interessante Anlagechancen. Wird die Liquiditätskrise von den Zentralbanken zufrieden stellend kuriert, haben die Aktienmärkte kurzfristig Potenzial.
Der historische Vergleich zeigt, dass nach Stressphasen im Weltfinanzsystem hohe Aktienrenditen zu erwarten sind. Als Indikator für eine Prognose eignet sich der so genannte TED-Spread. Dieser zeigt die Zinsdifferenz zwischen sicheren 3-Monats-US-Treasury-Bills und gleichlang laufenden kreditrisiko-behafteten Eurodollaranlagen an. Hohe Werte sind ein hervorragender Indikator für Stress im Finanz-system. Unsere Analysen haben gezeigt, dass der Einstieg während solchen Phasen in der Regel fürstlich belohnt wird. Bei Spread-Werten von über 2.5%, wie es heute der Fall ist, wurden in sechs von sieben Fällen nach 60 Handelstagen hohe positive Aktienrenditen erzielt. Bedingung ist, dass die Zentralbanken korrigierend eingreifen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr hoch, sodass riskante Anlagen reif für eine zumindest kurzfristige Bewegung nach oben sind. Die Senkung des Leitzinses durch die FED um 50 Basispunkte ist bereits ein bedeutender Schritt in diese Richtung, und wir rechnen mit weiteren Massnahmen verschiedener Zentralbanken (Bank of England, EZB, SNB).
Aktien günstig bewertet
Aktien sind gegenüber Anleihen deutlich günstiger als während der LTCM-Krise bewertet. Selbst wenn man die Gewinnprognosen um eine zyklische Komponente korrigiert, sind Aktien gegenüber Anleihen nicht teuer.
Wir stocken unsere Aktienquote auf ein zweiprozentiges Übergewicht auf, wobei ein Teil der Anpassung passiv, d.h. aufgrund der guten Aktienperformance resultiert. Innerhalb des Balanced+ gewichten wir neu Private Equity um 50 Basispunkte höher. Diese Anlagegruppe litt in der Korrektur aufgrund des gestiegenen Finanzierungswiderstands überdurchschnittlich stark und sollte deshalb von einer Normalisierung an den Geld- und Kreditmärkten zumindest kurzfristig überdurchschnittlich profitieren können. Das starke Untergewicht in ausländischen Immobilien wird um 50 Basispunkte verkleinert, da sich die starke Überbewertung etwas reduzierte. Finanziert werden diese Umlage-rungen durch eine Reduktion der britischen und amerikanischen Anleihenquote.