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Ölpreise auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren

Ein Barrel der Sorte Brent ist am Mittwoch erstmals seit Februar 2021 unter die 60-Dollar-Marke gesunken. (Bild Igor Hotinsky/Shutterstock)
Ein Barrel der Sorte Brent ist am Mittwoch erstmals seit Februar 2021 unter die 60-Dollar-Marke gesunken. (Bild Igor Hotinsky/Shutterstock)

Die Preise für Öl sind seit den US-Zollankündigungen um rund ein Fünftel gefallen. Das hat Auswirkungen für die USA und speziell Saudi-Arabien.

10.04.2025, 11:56 Uhr

Redaktion: sw

Seit Ankündigung der US-Zölle befindet sich der Ölpreis im freien Fall. Ein Barrel der Sorte Brent ist am Mittwoch erstmals seit Februar 2021 unter die 60-Dollar-Marke gesunken. Am Abend erholte sich der Brent-Preis zwar und stieg um fast acht Prozent auf rund 66 US-Dollar, da Trump eine 90-tägige Aussetzung der Sonderzölle ankündigte. Doch am Donnerstag endete diese kurze Erleichterungsrally bereits.

Trotz der Erholung liegt der Preis für ein Barrel Brent noch rund 13 Prozent unter dem Niveau, das er vor den Zollankündigungen am Mittwochabend vor einer Woche hatte.

Tiefere Nachfrage

Zudem rechnen Analysten mit weiter fallenden Preisen. Denn zeitgleich zur Aussetzung der Sonderzölle erhöhte Trump die Abgaben auf chinesische Waren auf 125 Prozent. China ist der grösste Ölimporteur weltweit, und die Zölle könnten die chinesische Wirtschaft und somit die Ölnachfrage des Landes schwächen.

Mehrere Analysten senkten nun ihre Prognosen für die Ölnachfrage und somit auch die Preise. So halbierte etwa Goldman Sachs seine Prognose für das Nachfragewachstum auf etwa 300 000 Barrel pro Tag. Um den Rückgang der Nachfrage auszugleichen, sei ein drei bis vier Dollar pro Barrel niedrigerer als bislang erwarteter Ölpreis erforderlich, heisst es von Goldman Sachs.

Ein Barrel der Sorte Brent soll demnach bis Jahresende nur noch 62 Dollar kosten. Im Extremfall könnte der Preis sogar unter 40 Dollar pro Barrel fallen, falls sich die geopolitische Lage verschärft und das Angebot gleichzeitig steigt.

Opec überrascht auch noch

Verstärkt wurde der Einbruch der Ölpreise durch die überraschende Entscheidung der Opec plus, ab Mai deutlich mehr Angebot auf den Markt zu bringen als erwartet. Die Ölallianz will mit dem Schritt Mitglieder wie den Irak und Kasachstan, die Vereinbarungen zur Reduzierung der Fördermengen der Opec nicht einhalten, zur Ordnung rufen.

Das Königreich Saudi-Arabien ist laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf einen Ölpreis von mehr als 90 Dollar angewiesen, um seine Staatsausgaben zu decken, und musste bereits Ausgaben für einige zentrale Projekte seines umfassenden Transformationsplans («Vision 2030») kürzen.

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