20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Um die 800 verschiedene digitale Währungen gibt es momentan im Markt Tendenz steigend. Allerdings werden von all den Coins, die es heute gibt, nur ein oder zwei langfristig überleben, sagt Konrad Hummler anlässlich der Crypto 17 im Zürcher Kaufleuten.
"Kyptowährungen sind weder Kindergarten, noch Sonntagsspaziergang", erklärte Konrad Hummler, Ex-Wegelin-Bankier in seiner Präsentation. Virtuelle Währungen würden neue, wenn auch sehr risikoreiche, Wege für Investoren eröffnen. Es locke die Aussicht auf Spekulationsgewinne, obwohl Kryptowährungen und Initial Coin Offerings (ICOs) für die Mehrheit der Anleger zu kompliziert seien.
Es ginge um die Macht für das Individium und es sei eine Revolution, die da stattfinde. "Aber, von all den Coins, die es heute gibt, werden nur ein oder zwei langfristig überleben. Welche es sein wird, ist allerdings unklar. Es ist wie bei den Spermien, nur das Beste kommt zum Ziel", so Hummler weiter.
Omen oder Zufall? Gerade am 14. September gab die Shanghai-basierte Trade Platform BTCC bekannt, dass sie den Handel mit Kryptowährungen per 30. September einstellen werde. Eine Reaktion auf die Anweisung der chinesischen Zentralbank, die den Handel mit ICOs verbietet. Die regulatorische Bekanntmachung verbot nicht ausdrücklich den Handel in digitalen Währungen wie Bitcoin und Ether, aber BTCC wird auch den Handel dieser Währungen für chinesische Kunden einstellen.
Am Freitag, 15. September fand dann erstmals der ICO (Initial Coin Offering) Summit im Aura in Zürich statt. Genau wie das Kaufleuten einen Tag zuvor war auch dieser Event bis auf den letzten Platz ausgebucht. Scheint, als ob die Schweiz entweder ein wichtiger Crypto-Standort ist oder es als Anzeichen zu werten ist, dass die Blase kurz vor dem Platzen ist. Der Run auf Kryptowährungen und Tokens sei ein Hype, wie von einigen Teilnehmern zu hören war. Bei mehr als 800 digitalen Währungen gilt wohl, wer die Wahl hat, hat die Qual.
Die letzte Hoffnung für den digitalen Handel in China starb dann einen Tag später am 16. September. Obwohl es am Freitag noch dementiert wurde, gaben am Samstag die zwei grössten Bitcoin-Börsen in China, Huobi und OKCoin bekannt, dass sie alle Handelsdienste für lokale Kunden stoppen werden. Hinzu kommt, dass die Direktoren von Huobi und OKCoin Beijing, laut Zeitungsberichten, nicht verlassen dürfen, um die Zusammenarbeit mit dem Regulator im Hinblick auf Untersuchungen der Handelsplattformen zu gewährleisten.
Sowohl BTCC als auch OKCoin führen momentan noch separate Krypto-Börsen für nicht-chinesische Kunden. Da der Krypto-Handel in China eliminiert wurde, werden "Chinesische Unternehmen in Zukunft international agieren", so ein Branchenkenner und "man wird Gesellschaften im Ausland gründen".
Bitcoins fielen um mehr als 20% seit Monatsbeginn und als Reaktion auf BTCC am 15. September sogar auf CHF 2'861. Über Wochenende erholte sich der Kurs allerdings wieder und blieb stabil bei CHF 3'800.
Als Fazit der letzten Tage lässt sich erkennen, dass manches sehr an Spekulation und Schneeballsystemen erinnert und es wahrscheinlich ist, dass sich so manch einer daran die Finger verbrennen wird. Kryptowährungen könnten jedoch trotzdem eine Zukunft haben, stecken aber aktuell noch in den Kinderschuhen.