26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Der Nachrichtenfluss von der Unternehmensseite ist sehr positiv und das Wachstum
der Gewinne überraschend hoch. Zudem sind Aktien und Firmenanleihen laut Swisscanto immer noch
unterbewertet. Aktien sollten deshalb trotz der Schuldenproblematik in
Griechenland übergewichtet bleiben. Das Risiko einer grösseren Abwärtskorrektur
schätzt Thomas Härter, Leiter Anlagestrategie bei Swisscanto, als gering ein.
Im aktuellen Investment Update von Swisscanto schreibt Thomas Härter: "Das Hilfspaket zugunsten von Griechenland verschärft die
Schuldensituation sowohl der Länder Europas, die eine verantwortungsvolle
Fiskal- und Sozialpolitik betrieben haben wie auch jener Staaten, die wegen des
Verschuldungsgrades ebenfalls in der Kritik stehen. Aufgrund der Explosion der
staatlichen Verpflichtungen im Zuge der Finanzkrise ist das Thema
"Haushaltssanierung" selbst mit der Verhinderung des Staatsbankrotts
Griechenlands noch lange nicht vom Tisch. Alle Regierungen brauchen dringend
Geld. Folglich werden Privatpersonen und Unternehmen fast überall mit einer
deutlichen Erhöhung der Abgaben rechnen müssen, was sich auf die verfügbaren
Einkommen und die Unternehmensgewinne auswirken wird.
Risikoprämien auf interessantem Niveau
Es ist jedoch falsch, zu früh negativ zu werden. Im Verlauf
der letzten Monate sind die Risikoprämien im Aktienmarkt nicht nur in
Griechenland auf ein interessantes Niveau angestiegen. Auch die Preismodelle für
spanische und portugiesische Vermögenswerte zeigen eine erhebliche
Unterbewertung an. Doch der Zeitpunkt für eine gezielte Erhöhung des Engagements
in diesen Märkten ist unseres Erachtens noch nicht gekommen, da ein deutlicheres
Unterschiessen der Aktien und Anleihen unter den fairen Wert durchaus möglich
ist.
Unternehmen mit ausserordentlich positiven Resultaten
Aus einer globalen Perspektive sind zum jetzigen Zeitpunkt
die phantastischen Unternehmensmeldungen und der - vor allem in den USA - starke
Wirtschaftsaufschwung weit wichtiger als die Schuldenproblematik. Wir gehen
davon aus, dass die Unternehmen weiterhin fähig sind, auch den nun recht
anspruchsvollen Gewinnschätzungen gerecht zu werden und teilweise sogar mit
unerwartet hohen Ertragssteigerungen zu überraschen. Das Aufwärtspotenzial der
Aktienmärkte ist deshalb noch nicht ausgeschöpft. Der MSCI Weltaktienindex weist
- gemessen an den konservativen Trendgewinnen - immer noch eine Unterbewertung
von gut 13% aus.
Zyklische Werte und Small Caps übergewichtet
Wir setzen auf die zyklischen Branchen wie Kapitalgüter,
Energie, IT und Medien zu Lasten der Unternehmen aus dem Versorgungs- und
Telekommunikationssektor. Die Aktien der kleinkapitalisierten Gesellschaften
(Small Caps) werden gegenüber den Large Caps und Substanz- (Value) gegenüber
Wachstumstiteln (Growth) übergewichtet.
Tiefzinspolitik wird länger anhalten
Da Zinserhöhungen die Schuldenproblematik der
Industrienationen verschärfen und die Konjunkturerholung gefährden könnten,
erwarten wir, dass die FED, die japanische Notenbanken und die EZB noch längere
Zeit eine Tiefzinspolitik betreiben werden. Kurzfristanlagen erachten wir
deshalb als nicht interessant. Bis zu den 10-jährigen Anleihen sind die
Zinskurven recht steil und flachen danach ab, was uns veranlasst, die
Engagements in den kurzen und ganz langen Laufzeiten stark unterzugewichten und
in den längeren Laufzeiten ein leichtes Übergewicht zu halten. Firmenanleihen
bleiben gegenüber Staatsobligationen übergewichtet, auch wenn die Kreditspannen
in den letzten Monaten massiv geschrumpft sind. Die absolute Bewertung ist noch
als positiv einzustufen. Dies gilt vor allem dann, wenn man die verschlechterte
Kreditwürdigkeit der öffentlichen Haushalte mitberücksichtigt. Schwellenländeranleihen sind aufgrund der Renditeaufschläge und der relativ
gesunden Staatsfinanzen attraktiv. Das Augenmerk liegt auf in Lokalwährung
denominierten Bonds.
Schweizer Franken ist bereits überbewertet
Wir erwarten eine Stärkung von USD, CAD und NZD. Der EUR
dürfte aufgrund der Schuldenproblematik anfällig bleiben. Der reale Wechselkurs
des Euro wird sich über einen äusserst schmerzhaften Deflationsprozess, d.h.
über tiefere Konsumentenpreise und Löhne, anpassen müssen. Der Schweizer Franken
hat von der Eurolandkrise profitiert und ist bereits "leicht überteuert". Der
USD dürfte zum CHF stärker werden. Das gemäss Kaufkraftparität massiv
unterbewertete Pfund könnte nach den Wahlen zulegen. Rohstoffe bleiben leicht untergewichtet. Das Engagement in
Listed Private Equity wird etwas zurückgenommen, da sich die Disagios stark
vermindert haben. Das gleiche gilt für kotierte ausländische Immobilienfonds.
Das Übergewicht in Hedge Funds bleibt bestehen, da die Hedge Fund Manager
derzeit attraktive Investitionsmöglichkeiten finden." (cl)