New Star: Aktienmärkte in Europa

04.09.2008, 10:07 Uhr

Aufgrund der Sorgen der Anleger wegen des Konjunkturrückgangs in der Eurozone und der steigenden Inflation tendierten europäische Aktien in den Sommermonaten schwach und waren von Volatilität geprägt. Auf längere Sicht eröffnet die Marktschwäche allerdings so vielversprechende Möglichkeiten wie seit Jahren nicht mehr, hochwertige Unternehmen zu attraktiven Bewertungen zu kaufen. Dies geht aus einer Analyse über die Aktienmärkte von Richard Pease, Manager des New Star European Growth Fund hervor.

Die europäischen Unternehmen dürften in den nächsten 18 Monaten vor einigen Herausforderungen stehen. Nach seiner anfänglichen Widerstandsfähigkeit konnte sich Deutschland dem allgemeinen Trend offenbar nicht mehr entziehen. So sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,5%, während die Eurozone insgesamt einen Rückgang von 0,2% verzeichnete. Die Volkswirtschaften der Eurozone blieben von den schlimmsten Folgen der Subprime-Krise verschont. Allerdings werden auch sie nun durch die hohen Rohstoffpreise, die schwächeren Verbraucherausgaben, die Aufwertung des Euro, die strengeren Kreditkonditionen und den Dominoeffekt des Abschwungs in den USA belastet. Während die Verbraucher in den kommenden Monaten zunehmend unter Druck geraten dürften, sollten sich gewisse Sektoren und einzelne Unternehmen als robust erweisen.

Industrie

Die Schlüsselfrage ist, ob die Risiken im Zusammenhang mit Industriewerten in den schwachen Kursen mittlerweile in vollem Umfang widerspiegelt werden. Pessimisten könnten einwenden, dass der wachsende Druck auf die Verbraucher Raum für weitere Kursverluste lässt. Ein Grossteil der negativen Nachrichten scheint jedoch bereits in das Kursniveau eingeflossen zu sein. Wachstum wird in den nächsten 18 Monaten Seltenheitswert haben. Wo es dennoch ausfindig gemacht wird und aus bilanzieller Perspektive billig und sicher ist, sollte es sich in den Bewertungen niederschlagen. Aus diesem Blickwinkel notieren gewisse Unternehmen mit hohem Cashflow zu deutlichen Abschlägen und machen einen ungewöhnlich attraktiven Eindruck. Dieser Kategorie gehören auch einige der zehn grössten Positionen des Fonds an.

Finanzen

Finanzaktien stehen vor weiteren Problemen, wenngleich die nachlassende Inflation und zaghafte Anzeichen dafür, dass sich der US-Häusermarkt der Talsohle nähert, dem Sektor einen gewissen Auftrieb verleihen könnten. Allerdings liegt der europäische Kreditzyklus gegenüber den USA im Rückstand. Diesseits des Atlantiks befinden sich die Häusermärkte erst in der Frühphase des Abschwungs, was darauf schliessen lässt, dass schwere Zeiten bevorstehen. Vor diesem Hintergrund dürfte es zu weiteren Führungswechseln bei Investmentbanken und zu Übernahmen kommen.

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