Neuer Fonds mit hochverzinslichen Fremdwährungen

27.10.2010, 09:29 Uhr

Die Schweizer Bankengruppe SYZ & CO hat die Lancierung von OYSTER ForExtra Yield EUR bekannt gegeben. Der neue Teilfonds der SICAV OYSTER soll die Vorteile von höheren Zinssätzen nutzen, die von bestimmten Währungen bezahlt werden.

Die neuartige Strategie wurde bereits während zwei Jahren erfolgreich getestet und wird in Form eines UCITS III-Fonds angeboten. Sie schliesst die Hauptnachteile der üblichen Forex-Produkte aus und stellt durch die schwache Korrelation zu den traditionellen Anlageklassen ein ausgezeichnetes Diversifikationsinstrument dar. Die Fondsaktiven werden über Währungskontrakte auf Termin jeden Monat in die fünf Währungen mit dem besten Risiko-Ertrags-Verhältnis investiert. Von der Bank entwickelte makroökonomische Filter erlauben, das Baisse-Risiko in turbulenten Marktperioden zu limitieren. Zurzeit ist OYSTER ForExtra Yield EUR noch institutionellen Kunden vorbehalten, soll jedoch nächstens in verschiedenen europäischen Ländern, darunter die Schweiz, registriert werden, damit er wie die anderen Teilfonds von OYSTER einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden kann. Wechselkursmarkt: noch kein stark genutztes Gebiet
Mit einem täglichen Handelsvolumen von CHF 4 Trillionen ist der Wechselkursmarkt der weltweit wichtigste und liquideste Finanzmarkt. Aufgrund ihrer schwachen Korrelation zu den traditionellen Anlageklassen stellen Wechselkursanlagen eine interessante Diversifikationsmöglichkeit dar. Die bisher angebotenen Investitionsmöglichkeiten weisen jedoch gewichtige Nachteile auf, die zu einer schwachen Nutzung des Markts beigetragen haben. Hedgefonds, die auf eine Hausse oder eine Baisse von Devisen setzen, weisen normalerweise einen signifikanten Leverage-Effekt auf und zeigen sehr volatile Resultate. Auch Produkte, die «Carry trade»-Vorteile nutzen (d.h. auf die Zinssatzdifferenz zwischen zwei Währungen setzen), zeichnen sich durch einen hohen Leverage und damit durch ein hohes Baisse-Risiko aus.

Gründe um für Investitionen in hochverzinsliche
Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen auf, dass der höhere Zins, der von hochverzinslichen Währungen bezahlt wird, das Risiko des Währungsentwertung im Allgemeinen mehr als zu kompensieren vermag. Es existiert in anderen Worten also eine Art «emotionale Prämie», die von diesen Währungen bezahlt werden muss, um Investoren anzuziehen, und die genutzt werden kann. Hinzu kommt, dass die Fundamentalsituation zahlreicher Schwellenländer um einiges besser ist als diejenige der wichtigsten entwickelten Länder – sei dies hinsichtlich Wachstumsraten, der Verschuldung oder des Haushaltsdefizits, was gar erlauben würde, eine Höherbewertung ihrer Wechselkurse in Betracht zu ziehen.

Effiziente und transparente Lösung
Die von Fabrizio Quirighetti, Chefökonom der Banque SYZ & CO, und Akimou Ossé, Risk-Management-Verantwortlicher der Gruppe, entwickelte Strategie von OYSTER ForExtra Yield ermöglicht, diese Klippen zu umschiffen und dabei von den höheren Zinserträgen und strukturellen Fortschritten der Schwellenländer-Währungen zu profitieren. Die Strategie besteht darin, dass eine ausgewählte Währung über einen Terminkontrakt gekauft und bei Ablauf verkauft wird. Die Technik dient dazu, eine Zinsdifferenz zur Referenzwährung (EUR) zu realisieren und gleichzeitig das Gegenparteirisiko zu limitieren.

Das Anlageuniversum umfasst alle Währungen der Indizes MSCI World und MSCI Emerging Markets, mit Ausnahme einiger weniger, nicht liquider Märkte. Der Fonds konzentriert sich auf die interessantesten Devisen, indem der Investment Manager jeden Monat fünf Währungen selektioniert, die das beste Risiko-Ertrags-Verhältnis aufweisen. Dieses wird an der Differenz des Zinssatzes im Vergleich zum Euro gemessen, die durch die erwartete Volatilität dividiert wird. Die Fondsaktiven werden anschliessend über einmonatige Wechselkurskontrakte gleichgewichtet in die fünf Währungen investiert. Für nicht konvertierbare Währungen oder Währungen mit beschränkter Konvertierbarkeit werden «Non-deliverable forward»-Kontrakte eingegangen. Die liquiden Mittel werden in kurzfristige Depots in der Referenzwährung investiert.                                                                              

Daraus resultiert ein diversifiziertes Portfolio, das die Vorteile des reglementarischen Rahmens von UCITS III-Fonds nutzt, zu den traditionellen Anlageklassen schwach korreliert, über einen einfachen und transparenten Prozess monatlich neu abgeglichen wird und keinen Leverage aufweist. Die im Oktober 2010 selektionierten Währungen waren der brasilianische Real, die indische Rupie, der polnische Zloty, der südamerikanische Rand und die türkische Lira. (cl)

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