Neue Rekorde bei den Dividenden

Laut dem aktuellen Janus Henderson Global Dividend Index stiegen die weltweiten Dividenden im zweiten Quartal um knapp 5 Prozent auf einen neuen Rekord von 568,1 Milliarden US-Dollar. Die Hälfte des Wachstums stammt von den Ausschüttungen der Banken.

Die ausbezahlten Dividenden in Europa stiegen im Jahresvergleich um 10,0 Prozent und damit stärker als in anderen Wirtschaftsregionen. Insgesamt erreichten sie laut Mitteilung einen Rekordwert von 184,5 MilliardenUS-Dollar und spiegeln die starke Profitabilität im Geschäftsjahr 2022 wider. Deutlich höhere Bankendividenden waren der wichtigste Motor des europäischen Wachstums, gefolgt von den Automobilherstellern, heisst es in einer Mitteilung.

Nestlé zahlte am meisten

In der Schweiz stiegen die Ausschüttungen auf bereinigter Basis um 4,7 Prozent. Die Rekordgewinne des Transportkonzerns Kühne & Nagel folgten dem Trend bei anderen Schifffahrtsunternehmen und führten zu einer Erhöhung der Dividende um 40 Prozent, womit das Unternehmen den grössten Beitrag zum Schweizer Wachstum leistete. Die Dividenden der untersuchten Schweizer Unternehmen erreichten eine Rekordsumme von 27,3 Milliarden Dollar.

Der grösste Dividendenzahler im zweiten Quartal war Nestlé, der gut neun Milliarden Dollar ausschüttete. Die höchsten Dividendenrenditen strichen Anleger bei zwei Firmen ein, die von den steigenden Energiepreisen profitierten und ihre Ausschüttungen kräftig anhoben: Der australische Flüssiggasproduzent Woodside Energy bietet 9,3 Prozent, der französische Versorger Engie 9,2 Prozent.

Abschwächung in den USA

Das zweite Quartal ist auch in Japan saisonal wichtig. Hier stiegen die Dividenden um 8,4 Prozent und damit deutlich stärker als im weltweiten Durchschnitt. Die Hälfte der japanischen Unternehmen im Index verzeichnete zweistellige Zuwachsraten. Die Wachstumsrate in den USA verlangsamte sich jedoch im sechsten Quartal in Folge auf 4,6 Prozent.

Aus sektoraler Sicht waren die Bankdividenden mit wenigen Ausnahmen weltweit stark. Auf sie entfiel die Hälfte des globalen Wachstums im zweiten Quartal, da steigende Zinssätze die Margen ankurbelten.

Die Automobilhersteller waren für ein Siebtel des Anstiegs der Ausschüttungen im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr verantwortlich. Die Hälfte davon kam von deutschen Unternehmen, doch der Sektor war weltweit stark. Den grössten negativen Beitrag leisteten die Bergbauunternehmen aufgrund der niedrigeren Rohstoffpreise, während die Ausschüttungen im Ölsektor aufgrund von Kürzungen seitens der lateinamerikanischen Produzenten zurückgingen.

Obwohl das zweite Quartal sehr positiv ausfiel, hat Janus Henderson seine Jahresprognose nicht geändert, da sich das erwartete globale Wirtschaftswachstum verlangsamt. Der globale Vermögensverwalter rechnet weiterhin mit einem Anstieg der Ausschüttungen um insgesamt 5,2 Prozent auf einen Rekordwert von 1,64 Billionen US-Dollar, was einem bereinigten Wachstum von 5,0 Prozent entspricht.