Naher Osten und Nordafrika bleiben langfristig attraktiv

ING Investment Management (ING IM) sieht in den Golfstaaten (GCC) trotz der aktuellen Turbulenzen im Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region) weiterhin attraktive Chancen für Anleger. Nach Auffassung von ING IM sind diverse Aktien in der Region unterbewertet, und der voraussichtlich anstehende Wandel in der gesamten Region dürfte zu einem kräftigen langfristigen Wachstum führen.

11.03.2011, 10:43 Uhr

Redaktion: ah

Fadi Al Said, Head of Middle East and North Africa-Investments bei ING IM in Dubai, erläuterte: "Der Wandel in der MENA-Region liegt seit einiger Zeit in der Luft, aber niemand hätte die derzeitigen Entwicklungen vorhersagen können. Die neuen Regierungen werden mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sein. Kurzfristig sind die Märkte in der Region volatil, aber langfristig dürften aus unserer Sicht eher die beträchtlichen Vorteile als die Risiken des Wandels überwiegen. Die Region könnte sich ähnlich entwickeln wie Osteuropa nach dem Zusammenbruch des Kommunismus. Dort waren die Märkte zunächst volatil, aber insgesamt wurde ein kräftiges Wachstum verzeichnet."

Mehr Wohlstand in MENA-Region
Nach Auffassung von ING IM dürfte die neue politische und soziale Infrastruktur, die sich in zahlreichen MENA-Ländern entwickeln könnte, zu einem grösseren Wohlstand und zu einer gerechteren Verteilung dieses Wohlstands führen. Die Korruption sollte zurückgehen, und der Wandel könnte die erforderlichen Entwicklungen auslösen, um diese Länder in die erste Reihe zu katapultieren.

Was die Schlüsselrisiken betrifft, so könnten die neuen Regierungen nach Auffassung von ING IM eine irrationale Wirtschaftspolitik – z.B. eine Erhöhung von Subventionen – verfolgen, um die Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen. Dies würde die Staatsfinanzen belasten. Es besteht ausserdem ein kleines Risiko, dass fundamentalistische Regierungen ins Amt kommen, und die Gefahr, dass ausländische Direktinvestitionen nicht gefördert werden können.

Versteckte Schätze in MENA-Ländern
Abgesehen von den derzeitigen politischen Turbulenzen sieht ING IM gute Gründe für Investitionen in der MENA-Region. Dazu gehören hohe Budgetüberschüsse, die relativ geringe Verschuldung in den jeweiligen Ländern und die stabilen Währungen. Die Region weist ausserdem eine der niedrigsten Korrelationen mit den Industrie- und den Schwellenländern auf und bietet den Anlegern damit grössere Diversifizierungsmöglichkeiten. Auch die Corporate Governance und die Transparenz der Unternehmen verbessern sich, und die zunehmenden Fusions- und Übernahmeaktivitäten sollten die Unternehmensbilanzen stärken.

Fadi Al Said erläuterte: "Die Marktkapitalisierung beläuft sich in der MENA-Region auf über 800 Mrd. USD. Es gibt rund 1.200 Unternehmen, in die man investieren könnte, aber nur rund 116 werden von unabhängigen Analysten beobachtet. Die Region bietet Anlegern also versteckte Schätze, die aber unter Umständen nur schwer zu finden sind. Deshalb benötigt man für Investitionen hier einen sehr aktiven Managementansatz, der sich auf fundamentales Research und eine Präsenz vor Ort stützt. Wir haben als eines der ersten globalen Finanzinstitute ein Asset-Management-Team im Nahen Osten eingerichtet, und dies ermöglicht es uns, eine enge Beziehung zu den Unternehmen aufzubauen, in die wir investieren. So können wir Mehrwert schaffen."

Attraktive Bewertungen und Wachstumschancen
Der ING MENA-Fonds erzielte im Jahr 2010 eine Rendite von 20,47% und ein Alpha von 5,58% gegenüber dem S&P Pan Arab Composite Index. Die annualisierte Rendite seit der Auflegung des Fonds im Dezember 2008 beläuft sich auf 25,65%. Das Volumen des Fonds (Assets under Management) ist von rund 45 Mio. USD im Januar 2010 auf derzeit 120 Mio. USD im Januar 2011 angestiegen.

"Es gibt durchaus attraktive Bewertungen und Wachstumschancen in der MENA-Region. Man benötigt aber einen konsequenten und umfassenden Investmentansatz auf der Grundlage von Fundamentaldaten, um hier die besten Chancen zu ermitteln", so Fadi Al Said.

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