Die Regelung des Elektro- und Automatisationskonzerns ABB, in dessen VR der Cevian-Chef sitzt, könnte Vorbild sein. (Bild: Shutterstock.com/Meilun)
Kaum ein Unternehmen, das sich nicht "nachhaltig" nennt. Geradezu inflationär taucht der Begriff bei Finanzprodukten auf. Nähme man alles beim Wort, wäre die Welt ungleich besser. "Es gibt zu viel Greenwashing", kritisiert Lars Förberg, Chef des aktivistischen Investors Cevian und VR von ABB, in der "Finanz und Wirtschaft". Um Manager beim Wort zu nehmen, sollten Boni an Nachhaltigkeitsziele geknüpft werden.
03.03.2021, 10:09 Uhr
Redaktion: hf
Nachhaltigkeit steht schon lange auf der Agenda kotierter Unternehmen. ESG-Vorgaben – ökologische (E), soziale (S) und Governance (G)-Kriterien – sind nicht mehr wegzudenken, schreibt die Finanzzeitung. Tatsächlich gehören Schweizer Blue Chips in Sachen ESG international schon heute zu den Musterschülern. Dem einflussreichen Investor Cevian, der sich als aktivistischer Investor bei ABB einen Namen gemacht hat, ist aber auch das zu wenig.
Es gehe mit der verbindlichen Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien nur langsam vorwärts. Bei ESG gebe es zu viel Greenwashing, sprich: Etikettenschwindel. Damit meint Cevian-Chef Lars Förberg Image- und PR-Massnahmen, die ein Unternehmen ökologisch, sozial uund führungsmässig möglichst gut aussehen lassen sollen.
Dem ist anzufügen, dass Vergleichbares auch für die Fülle von Nachhaltigkeitsprodukten gilt, mit denen Banken und Fondsanbieter intensiv um Investoren buhlen. Eine genaue Prüfung des Angebots tut not, genauso wie bei der Bewertung, ob ein Unternehmen die ESG-Kriterien, die es anzuwenden verspricht, auch tatsächlich verinnerlicht hat.
2050 ist zu weit weg
Zwar würden sich Unternehmen nicht zuletzt auf Druck der Aktionäre um mehr ökologische und soziale Verantwortung bemühen, räumt Förberg ein. Aber die Massnahmen seien bislang «lückenhaft, unausgewogen oder halbherzig», Fortschritte würden oft nur vorgespielt, erklärt er gegenüber FuW. Es sei problematisch, wenn Ziele erst das Jahr 2040 oder 2050 betreffen. "ESG-Ziele sollten die Entlohnung derjenigen Manager tangieren, die jetzt verantwortlich sind», verlangt er. Ziele würden weit in die Zukunft gelegt, damit das aktuelle Management sie nicht mehr erreichen müsse.
Es sei deshalb Zeit, dass Lohnanreize mit ESG-Zielen korreliert werden. Wie Förberg festhält, sei das nur bei 5% der Unternehmen der Fall, .
Um die Umsetzung zu beschleunigen, fordert die schwedische Beteiligungsgesllschaft Cevian eine direkte Verknüpfung mit den Boni der Topmanager. ESG-Ziele sollen ein fester Bestandteil der Vergütungskriterien werden. Dafür sollen Verwaltungsräte entsprechende Ziele entwickeln und sie an der Generalversammlung 2022 den Aktionären vorlegen. Ein Zehntel bis ein Viertel der gesamten CEO-Vergütung sollte an Nachhaltigkeitskriterien gekoppelt sein, das sei eine gute Bandbreite, meint Förberg.
Aktiver Aktionär
«Bewegt sich ein Unternehmen zu wenig bei der Implementierung von ESG-Zielen, werden wir gegen die entsprechenden Verwaltungsräte und Vergütungspläne stimmen», verspricht der der Partner und Mitbegründer von Cevian. Diese ist hinter Investor AB mit 4,9% zweitgrösster Aktionär von ABB.
Was den Schweizer Traditionskonzern betrifft, äussert sich der Schwede zufrieden. Das überrascht nicht, sitzt er doch in dessen Verwaltungsrat. Als VR-Mitglied hat Förberg bei ABB für Impulse gesorgt. Sein Fazit: «Die vorgestellte Strategie 2030 überzeugt, ABB wird eines der führenden Unternehmen bei der Nachhaltigkeit werden.» Die Vergütung sei an konkrete ESG-Ziele gebunden. Es gebe einen Malus, wenn direkte und indirekte CO2-Emmissionsziele nicht erreicht werden.
Dass ESG nur den Kurzfristbonus beeinflusse, sei gewollt. "Die Anbindung an den kurzfristigen Jahresbonus sorgt dafür, dass konkrete Massnahmen, die schnell Wirkung erzielen, ergriffen werden", sagt er.
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